Editorial
Was das Praxisteam sonst noch interessiert
Dieser Dialog ist zwar erfunden, aber nahe an der Wirklichkeit. Als Verband sind wir natürlich froh über die stärkere Einbeziehung von MFA in den Versorgungsprozess. Immerhin haben wir diese Entwicklung über viele Jahre vorangetrieben. Unsere fachlichen, medizinischen und sozialen Kompetenzen werden nicht nur von Patienten geschätzt – auch unsere Chefs wissen, was sie an uns haben (zumindest die meisten). Zur Entlastung der Ärzte und zur Sicherung des breiten Aufgabenspektrums der Hausarztpraxis entwickelte der Hausärzteverband deshalb das Konzept der Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH) – mittlerweile eine der beliebtesten Weiterbildungen für MFA. Und weil Akronyme so schön sind, umfasst der Wirrwarr neben VERAH auch EVA, MONI und AGNES und kaum einer kann mehr genau sagen, was und wer sich hinter diesen Abkürzungen verbirgt.
Um hier endlich ein System hineinzubringen, haben sich Bundesärztekammer und Hausärzteverband über die wichtigsten Punkte geeinigt. Wir als Verband waren an diesem Einigungsprozess beteiligt. KBV und GKV-Spitzenverband werden jetzt prüfen, ob die Hausbesuche von qualifizierten nichtärztlichen Mitarbeiter(inne)n auch in nicht unterversorgten Gebieten vergütet werden können. Das ist ein wichtiger und notwendiger Schritt für die Versorgung vor allem älterer Patienten. Gleichzeitig bietet es uns als MFA eine große Möglichkeit zur beruflichen Qualifikation und Weiterentwicklung. Diese Weiterbildungen erfordern viel persönliches Engagement und wer das geschafft hat, sollte darüber reden. Sind wir stolz auf unsere Berufe und Qualifikationen und verstecken sie nicht.
Ihre
Sabine Ridder, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe