Score unterstützt bei Ermittlung des Schlaganfallrisikos
Eine aktuelle Studie (PREFER-in-AF) hat gezeigt, dass die Zahl der Patienten mit Vorhofflimmern, die mit oralen Antikoagulanzien (VKA oder NOAK) behandelt wurden, sehr hoch ist. Sie belegt aber auch, dass die Therapie oft nicht an das Schlaganfallrisiko angepasst ist. Mehr als 60 Prozent der Patienten mit einem Score-Wert von 0 bzw. 1 (und somit keiner oder nur relativer Indikation für eine Therapie) erhielten ein orales Antikoagulanz. Rund 10 Prozent der Patienten, die einen Wert größer oder gleich 4 hatten, bekamen hingegen keines.
Merkmal | Punkte | |
---|---|---|
C | Herzinsuffizienz (engl. Congestive heart failure) | 1 |
H | Bluthochdruck (engl. Hypertension) | 1 |
A2 | Alter = 75 Jahre | 2 |
D | Diabetes mellitus | 1 |
S2 | Vorausgegangener Schlaganfall oder TIA oder Thrombembolie | 2 |
V | Vaskuläre Erkrankungen wie PAVK oder Herzinfarkt | 1 |
A | Alter 65–74 Jahre | 1 |
Sc | Weibliches Geschlecht (engl. Sex category) | 1 |
Die Autoren vermuten, dass Ärzte im Praxisalltag oft eher nach ihrer persönlichen Erfahrung handeln als einen Score heranzuziehen. Dies könne bei Patienten mit Vorhofflimmern zu Fehleinschätzungen hinsichtlich der Risiken für Schlaganfall bzw. schwere Blutungen führen. Darauf weist die AOK Baden-Württemberg hin.