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Aktuelle Impfempfehlungen

Bunte Vielfalt

Seit 2006 gelten neue Empfehlungen für die Impfungen gegen Meningokokken C und Pneumokokken, aktuell kam die Impfung gegen das menschliche Papillom-Virus (HPV) dazu. Alles Wichtige dazu im Überblick.
Bunte Spritzen
Das am 1. April 2007 in Kraft getretene Gesetz zur Gesundheitsreform sieht eine Übernahme von Impfungen in den Pflichtkatalog der gesetzlichen Krankenkassen vor. Grundlage für die Auswahl der Impfungen sind die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO), der. Der Ständigen Impfkomission gehören derzeit 17 Experten unterschiedlicher medizinischer Fachgebiete an.

Insgesamt kamen seit dem letzten Jahr folgende Impfempfehlungen der STIKO hinzu:

Meningokokken C

Meningokokken sind Bakterien, die lebensbedrohliche Erkrankungen wie Hirnhautentzündungen (Meningitis) und Blutvergiftungen auslösen können. Die Erreger werden durch Tröpfcheninfektion übertragen.

Einen zuverlässigen Langzeitschutz vor Meningokokken der Gruppe C bietet eine Schutzimpfung. Empfohlen wurde diese Impfung bislang lediglich gesundheitlich gefährdeten Personen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten sowie gefährdetem Laborpersonal. Seit Juli 2006 empfehlen Experten die Impfung auch als Standardimpfung für Kleinkinder im zweiten Lebensjahr.

Pneumokokken

Pneumokokken sind Bakterien, die verschiedene Erkrankungen auslösen können. Zum Beispiel Mittelohr-, Nasennebenhöhlen-oder Lungenentzündungen. Für Säuglinge und Kleinkinder besonders bedrohlich wird es, wenn der Erreger über das Blut auch andere Organe befällt oder eine Hirnhautentzündung verursacht. Deshalb wird die Impfung jetzt auch für alle unter zwei Jahre alten Kinder empfohlen. Die Pneumokokken-Schutzimpfung kann gleichzeitig mit anderen Impfungen erfolgen.

Die Übertragung der Bakterien erfolgt von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion. Sie erleichtern es Patienten, rechtzeitig an die nächste Auffrisch-Impfung zu denken, wenn Sie den Termin ins Impfbuch eintragen.

Menschliches Papillom-Virus (HPV)

HPV werden vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Diese Viren sind an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) beteiligt, einer mittlerweile eher seltenen Krebsform. Die Schätzungen liegen für Deutschland bei etwa 1.800 Todesfällen jährlich, verglichen mit etwa 18.000 Brustkrebs-Toten. Vor Einführung des Zervix-Früherkennungsprogramms war diese Zahl deutlich höher.

Da die Wirksamkeit des Impfstoffes bislang nur bei noch nicht infizierten Frauen wissenschaftlich gesichert ist, wird die Impfung in erster Linie für Mädchen und junge Frauen im Alter von 12 bis 17 Jahren vor dem ersten Geschlechtsverkehr empfohlen. Da die Impfung nicht gegen alle HPV-Typen schützt, ist die Krebsfrüherkennung weiterhin notwendig.

WEBTIPP

Die jeweils aktuellen STIKOEmpfehlungen fi nden Sie auf den Internetseiten des Robert-Koch-Instituts, www.rki.de Rubrik Infektionsschutz