Hohes Risiko bei Herzkrankheiten
Frauenherzen in Gefahr
- In Deutschland sterben mehr Frauen als Männer an Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.
- Am Herzinfarkt sterben mehr Frauen als Männer.
- Frauen ab 60 Jahren sind besonders stark Herzinfarkt-gefährdet.
- Zunehmend mehr Frauen zwischen 25 und 54 Jahren erleiden einen Herzinfarkt.
Wie kommt das? Was sich bei vielen Menschen als typische Symptome eines Herzinfarktes eingeprägt hat, basiert in erster Linie auf den Beschreibungen von Männern. Wie selbstverständlich wurde angenommen, dass Frauen die gleichen Beschwerden haben. Dabei gibt es viele geschlechtsspezifische Besonderheiten. So werden zum Beispiel Alkohol und Medikamente im Körper von Frauen anders abgebaut als bei Männern. Inzwischen ist klar, dass auch die Beschwerden bei einem Herzinfarkt sehr unterschiedlich sein können: Vor allem die Schmerzen, das Engegefühl und das Brennen in der Brust sind bei Frauen oft weniger ausgeprägt. Die Beschwerden treten auch meist nicht schlagartig auf, sondern entwickeln sich allmählich, werden stärker, manchmal aber auch wieder schwächer.
Bei Frauen kann sich der Herzinfarkt mit folgenden Symptomen äußern:
- Übelkeit bis hin zum Erbrechen
- Beschwerden im oberen Bauchraum
- Atemnot
- Erschöpfung
- Brennende Brustschmerzen
- Schmerzen zwischen den Schultern, im rechten Arm, Kiefer- und Nackenschmerzen
Die meisten Frauen sind, wenn sie einen Infarkt bekommen, im Schnitt etwa zehn Jahre älter als die Männer, die dieses Ereignis trifft. Allerdings muss diese Feststellung mittlerweile durch eine neue Beobachtung ergänzt werden: Zunehmend häufiger ereilt der Herzinfarkt junge Frauen. Meist rauchen diese Frauen regelmäßig und nehmen zur Empfängnisverhütung die Pille ein. Die Kombination beider Faktoren vervielfacht das Risiko für einen Herzinfarkt.
Um Herzerkrankungen auf den Grund zu gehen, ist häufig eine Vielzahl von Untersuchungen erforderlich. Die spezifischen Methoden, mit denen sich ein Herzinfarkt entdecken lässt, werden bei Frauen derzeit jedoch seltener eingesetzt als bei Männern. Ein Ruhe- oder Belastungs-EKG erlaubt nur bei etwa einem Viertel der Frauen eine eindeutige Aussage, ob eine koronare Herzkrankheit vorliegt. Bei Männern sind diese Methoden entschieden aussagekräftiger. Diese Unterschiede in der Diagnostik wirken sich möglicherweise bei jungen Frauen mit Verdacht auf Herzinfarkt besonders negativ aus.
Sie können dabei helfen, das Informationsdefizit beim Thema „Frau und Herzinfarkt“ abzubauen. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob es möglich ist, geeignetes Informationsmaterial im Wartezimmer auszulegen. Entsprechende Flyer gibt es bei der Herzstiftung und den großen Krankenkassen.
WEBTIPP
Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten der Deutschen Herzstiftung www.herzstiftung.de