Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Editorial

Auf Nummer sicher ...

Bis vor kurzem arbeitete ich in einer Gemeinschaftspraxis – unter diesem Begriff konnten sich alle Patienten etwas vorstellen. Nun bin ich in einer Berufsausübungsgemeinschaft tätig und weil dieser Begriff auf unserem KVStempel verewigt ist, darf ich seitdem immer wieder erkären, was sich dahinter verbirgt. Mehr noch: Seit ich morgens nicht mehr in die Arztpraxis gehe, sondern unsere Betriebsstätte aufsuche, ist das Leben viel bunter geworden.
goldener Tresor
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»Seit ich unsere „Betriebsstätte“ aufsuche, ist das Leben bunter«

Dafür sorgt die lebenslange Arztnummer, eine Art Arbeitsplatzsicherung für MFA. Es begann mit einem Update für unseren Computer, das aber erst nach der Abrechnung eingespielt werden durfte. Da am 1. Juli gearbeitet wurde und wir auch computermäßig arbeitsfähig sein sollten, dauerte dieser Vorgang bis 21 Uhr. Dann waren alle Nummern eingegeben und unser Computer auch gewillt, die Nummern an der richtigen Stelle wieder auszuspucken.

Seither sind wir damit beschäftigt, in anderen Praxen nachzufragen, welcher Arzt denn welche lebenslange Arztnummer hat. Denn auch andere Berufsausübungsgemeinschaften müssen nun mehrfach angelegt werden, jeder Arzt mit seiner Nummer. Bei Überweisungen muss ich oft den Patienten fragen, denn an der Unterschrift ist der behandelnde Arzt selten zu erkennen. Und auch wir faxen mehrmals die Woche unsere fünf lebenslangen Arztnummern an andere Stellen, um beim Datenabgleich auf Nummer sicher zu gehen.

Nach der Einführung des EBM hatte ich doch tatsächlich gedacht, es könne nicht schlimmer kommen. Da wusste ich noch nichts von der lebenslangen Arztnummer. Mein Trost: Spätestens Ende des Quartals ist hoffentlich alles soweit aktualisiert, dass wir diese Zeit wieder für unsere Patienten nutzen können. Bis dahin gute Nerven bei der Arbeit.

Ihre

Beate Rauch-Windmüller Verband medizinischer Fachberufe e.V.

Portrait Beate Rauch-Windmüller