Berufsstarter richtig einarbeiten
Schnell wachsen?
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Mehr als 14.000 junge Kolleginnen lassen sich seit September in Deutschland zur MFA ausbilden. Für die alten Hasen heißt das, der Neuen verständlich das Aufgabenspektrum und die Qualitätsansprüche der Praxis zu vermitteln. Das hilft ihr, in ihre Aufgaben hineinzuwachsen und schneller zum vollwertigen Teammitglied zu werden.
Seit 1. September sind die neuen Azubis in der Praxis und die obligatorische Probezeit ist schon zur Hälfte vorbei. In der Zwischenzeit haben die neuen Azubis nicht nur Chefs und Kolleginnen kennengelernt, sondern auch einen ersten Eindruck davon, welche Tätigkeiten den normalen Praxisalltag bestimmen.
Seit 1. September sind die neuen Azubis in der Praxis und die obligatorische Probezeit ist schon zur Hälfte vorbei. In der Zwischenzeit haben die neuen Azubis nicht nur Chefs und Kolleginnen kennengelernt, sondern auch einen ersten Eindruck davon, welche Tätigkeiten den normalen Praxisalltag bestimmen.
Die Mentorin als Ideallösung
Diese Phase läuft in vielen Praxen sehr unterschiedlich ab. Idealerweise gibt es einen Einarbeitungsplan für die Probezeit – das erleichtert den Ablauf der ersten vier Monate erheblich – und im Praxisteam wurde eine erfahrene MFA als Mentorin benannt. So wird das Küken behutsam an die Aufgaben herangeführt, während der Rest des Teams sich relativ ungestört um die anderen Dinge kümmern kann. Leider ist es oft so, dass für eine solche sorgfältige Einarbeitung nicht genügend Zeit eingeplant wird. Die Azubis haben dann oft das Gefühl, ins kalte Wasser geworfen zu werden.
Frust in den Anfangstagen kann aber nicht nur das Zusammenarbeiten schwieriger machen, sondern birgt auch echte Gefahren. Wer nicht ordentlich und gewissenhaft eingearbeitet wird, macht mehr Fehler und kann sich selbst, andere Mitglieder des Teams und Patienten gleichermaßen in Gefahr bringen. Berufsanfänger sind sich der vielen Gefahren in einer Praxis gar nicht bewusst. Deshalb müssen sie so schnell wie möglich damit vertraut gemacht werden.
Zu den ersten Schritten der betrieblichen Ausbildung gehört es deshalb, den Azubis verständlich das Aufgabenspektrum sowie die Qualitätsansprüche der Praxis zu vermitteln. Auch hier hat sich die Mentorin als feste Ansprechpartnerin bestens bewährt. Sie macht die Neue mit Checklisten, Bedienungsanleitungen und Arbeitsanweisungen vertraut, und ermutigt sie dazu, immer nachzufragen, wenn sie unsicher ist. Fragen ist sehr wichtig, denn Stillschweigen signalisiert: Ich habe es verstanden. Umgekehrt müssen alle Teammitglieder – nicht nur die Mentorin – bereit sein, ruhig und geduldig Fragen zu beantworten und Prozesse zu erklären. Zur Not auch mehrmals.
Erste Erfolgserlebnisse
Mit der aufkommenden Routine des Praxisalltags steigen die Erfolgserlebnisse für die Azubis – vor allem dann, wenn das Team ihnen auch nach und nach kleine eigene Aufgaben überträgt. Wichtig ist es auch, das frisch in der Berufsschule erworbene Wissen entsprechend einzubinden. Fragen von den alten Hasen geben den Auszubildenden die Gelegenheit, theoretisches Wissen an der Praxisrealität zu messen. Das beschleunigt den Prozess des Hineinwachsens in das Team und gibt Sicherheit für den praktischen Teil der Abschlussprüfung. Hier muss die angehende MFA in einem fiktiven Fall einen Patienten begleiten und das Gelernte anwenden.
RM
Neu in der Praxis?
Es ist normal, dass man in den ersten Wochen noch ein wenig unsicher ist. Mit ein paar Regeln kann man den Kennenlernprozess deutlich beschleunigen:
- Wenn Sie nicht sicher sind, wie Sie sich verhalten sollen, fragen Sie nach.
- Fragen Sie nach schriftlichen Anweisungen und halten Sie sich daran.
- Nehmen Sie sich Zeit. Hektik und Ungeduld erhöhen das Fehler- und Unfallrisiko.
- Wenn Sie einen Fehler gemacht haben, sagen Sie es sofort. Fehler sind menschlich, haben aber in der Arztpraxis oft große Auswirkungen.
- Machen Sie sich Notizen.