Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Qualitätsmanagement baut Stress ab

Standards für Arztpraxen gibt es viele – seien es Leitlinien für die medizinische Versorgung, Hygiene- oder Arbeitsschutzvorschriften. Trotzdem passieren immer wieder Fehler. Dabei ließe sich die häufigste Ursache – Stress im Praxisalltag – mit einem guten Qualitätsmanagement (QM) leicht beseitigen.

Wie das geht? QM schafft klare Strukturen der Verantwortlichkeiten. Neben eindeutigen Standards für alle Arbeitsabläufe und der Kontrolle der medizintechnischen Ausstattung geht es vor allem um das Verhalten der Menschen im Team. Denn die meisten Fehler entstehen durch menschliches Fehlverhalten. Durch Hektik und unter Stress geht die Fehlerquote steil nach oben. Deshalb ist die Bewältigung von Stress und belastenden Situationen eine wichtige Aufgabe.

Typische Stressquellen in der Praxis sind zu viel Arbeit, Lärm, Hektik, unzufriedene Patienten, Diskussionen im Team, aber auch Perfektionismus und Selbstüberforderung. Diese Stressfaktoren lösen individuell unterschiedliche Reaktionen aus. Ein einfacher Test zeigt es: Ergänzen Sie einmal die Zeile Ich gerate in der Praxis in Stress, wenn .... Wenn Sie das Ergebnis mit dem Ihrer Kolleginnen vergleichen, werden Sie feststellen, dass das Stressgeschehen unterschiedlich wahrgenommen und empfunden wird.

Deshalb ist eine Anti-Stress-Strategie notwendig, die die Fehleranfälligkeit im gesamten Team reduziert. Wichtig ist vor allem eine offene Atmosphäre im gesamten Praxisteam. Wenn im Praxisteam schon eine Fehlerkultur entstanden ist, in der es nicht mehr darum geht, sich wegen eines Fehlers schuldig zu fühlen oder Fehler zu vertuschen, ist ein großer Schritt in Richtung Vorbeugung und Fehlervermeidung getan.

Theresia Wölker