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Notfalldaten auf der Gesundheitskarte erfolgreich getestet

Der ab 2018 geplante Notfalldatensatz (NFD) wird eine der wichtigsten Anwendungen der elektronischen Gesundheitskarte (eGK). Das gilt nicht nur für die Notfälle, die in den Kliniken landen. Denn über 20 Millionen Notfälle pro Jahr entfallen auf den vertragsärztlichen Bereich und den Bereitschaftsdienst. Und auch bei Akutpatienten, die neu in die Praxis kommen, könnte der Datensatz sozusagen auf Knopfdruck wichtige Informationen zur Krankengeschichte, Medikation oder Allergien liefern.

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In einem Pilotprojekt haben Ärzte und MFA aus 31 Praxen insgesamt 2.598 Notfalldatensätze und 573 Datensätze mit persönlichen Erklärungen für 2.610 Patienten angelegt. Die anonymisierten Notfalldatensätze wurden anschließend von der Stabsstelle Telemedizin des Universitätsklinikums Münster bezüglich medizinischer Inhalte und auf Echtheit überprüft. Außerdem wurden die Ärzte und MFA der Praxen zu drei Zeitpunkten – vor, während und nach dem Anlagezeitraum – telefonisch befragt. Zudem wurden fast 300 Patienten befragt. 100 Prozent der Ärzte halten den Notfalldatensatz für sinnvoll. Von den befragten Patienten gaben 96,3 Prozent an, dass Ärzte sie durch einen NFD besser versorgen können. 47,3 Prozent der Patienten stimmten zudem der Aussage zu, dass sie schon einmal in einer Situation waren, in der ein NFD hilfreich gewesen wäre. Und 80 Prozent der Ärzte im ambulanten Bereich gaben an, mit dem Anlageprozess sehr oder eher zufrieden zu sein.

Danach gefragt, auf welchem Medium sie den NFD gerne bei sich tragen würden, sagten 95,3 Prozent der Patienten auf der elektronischen Gesundheitskarte. 11,7 Prozent könnten sich die Papiervariante und 11,1 Prozent auch die Onlineversion mit einem Zugang nur für Ärzte vorstellen. Das eigene Smartphone bzw. eine entsprechende App hielten hingegen nur 4,4 Prozent für den geeigneten Speicherort. Mehrfachnennungen waren möglich.