Grippesaison 2017/2018
Impfen statt warten
Die Zusammensetzung des Influenzaimpfstoffes für die Grippesaison 2017/2018 hat sich gegenüber der Saison 2016/2017 in einer Komponente geändert. Das haben die Weltgesundheitsorganisation und die Europäischen Arzneimittelagentur festgelegt. Aufgrund der weltweiten Beobachtung von Grippeviren wird der Impfstoff jährlich neu angepasst – jeweils auf die Virus-Varianten, die für die nächste Grippesaison erwartet werden.
Naturgemäß kann der Schutz bei den sich ständig verändernden Influenza-Varianten nicht vollständig sein, aber die Impfung lohnt sich trotzdem. Bei älteren Menschen sind 40 bis 60 Prozent tatsächlich geschützt. Und die Experten gehen davon aus, dass die Erkrankung bei Geimpften einen milderen Verlauf zeigt. Als optimaler Impfzeitraum wird die Zeit bis November empfohlen, bevor die Grippewelle rollt. Und es dauert zwei Wochen, bis der Impfschutz aufgebaut ist. Aber auch danach kann eine Impfung noch sinnvoll sein – vor allem dann, wenn mit einem schwierigen Verlauf zu rechnen ist.
Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert. Sie ist als Standard-impfung bei Personen über 60 Jahren vorgesehen sowie für Patienten mit chronischen Krankheiten und Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel. Beruflich bedingte Indikationen zur Impfung aufgrund erhöhter Gefährdung liegen zum Beispiel bei Personen mit viel Publikumsverkehr und beim medizinischen Personal vor – auch Sie als MFA gehören dazu. Die Empfehlung, bei Kindern von zwei bis sechs Jahren bevorzugt einen nasalen Impfstoff einzusetzen, hat die STIKO zurückgezogen, da keine überlegene Wirksamkeit mehr nachweisbar war.
Mit einer Impfung schützen Sie sich und Ihre Patienten. Und noch einen weiteren Schutz sollten Sie sich immer vor Augen halten: Händewaschen. Wichtig ist, die Hände 20 bis 30 Sekunden einzuseifen. Sie nur einmal kurz unter das Wasser zu halten hilft nicht.
Mit einer Impfung schützen Sie sich und Ihre Patienten. Und noch einen weiteren Schutz sollten Sie sich immer vor Augen halten: Händewaschen. Wichtig ist, die Hände 20 bis 30 Sekunden einzuseifen. Sie nur einmal kurz unter das Wasser zu halten hilft nicht.
Patienten motivieren
Um die Impfmotivation zu erhöhen, sollten Sie Patienten gezielt ansprechen. Nutzen Sie die Möglichkeit eines Recall-Systems. Erinnern Sie auch Patienten, die Sie im vorigen Jahr geimpft haben. Eine Untersuchung des Robert Koch-Institutes über drei Jahre zeigte, dass lediglich 36 Prozent der geimpften Personen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko jedes Jahr eine Influenzaimpfung erhalten haben. Der Rest hat es wohl einfach vergessen. Legen Sie deshalb nach Möglichkeit noch Informationsmaterial im Wartezimmer aus – das wird sicher gelesen.
Fakten checken mit der AOK Faktenbox
Wenn Patienten gut informiert sind, können sie bessere Entscheidungen für ihre Gesundheit treffen. Verständliche und verlässliche Gesundheitsinformationen sind hier ein Anfang. Deshalb hat der AOK-Bundesverband gemeinsam mit Wissenschaftlern die AOK-Faktenboxen entwickelt. Drei Faktenboxen befassen sich mit Impfthemen, eins davon auch mit der Influenzaimpfung. Hier finden Patienten geprüfte und verständliche Informationen zu diesem Thema.
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