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Editorial

Immer gut zu Fuß?

Für Diabetiker im DMP heißt es mindestens einmal im Jahr: Zeigt her eure Füße! Das ist nicht immer angenehm, weder für die Patienten, noch für das Praxisteam.
© Kebox - stock.adobe.com
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Aber der genaue Blick auf die Füße und die Schuhe der Patienten lohnt sich. Denn den betroffenen Patienten kann viel Leid erspart werden, wenn Durchblutungsstörungen oder Störungen der Nerven rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Falls das nicht passiert, können die Schäden am Fuß im schlimmsten Fall eine Amputation erforderlich machen.

»Der genaue Blick auf die Füße und die Schuhe der Patienten lohnt sich.«

Das passiert in Deutschland noch immer viel zu häufig. Aber immerhin gibt es einen positiven Trend: Die Zahl der Amputationen der unteren Extremität bei Menschen mit Diabetes ist nach aktuellen Studienergebnissen zwischen 2008 und 2012 zurückgegangen. Das könnte eine Folge der strukturierten Behandlung vieler Tausender Patienten im DMP Diabetes sein – auch wenn der kausale Zusammenhang in der Studie nicht belegt werden kann. Allerdings bleibt Diabetes auch weiter die Hauptursache für Amputationen der unteren Extremität: Rund zwei Drittel von ihnen erfolgten bei Menschen, die unter Diabetes leiden.

Sie können als Praxisteam aktiv dazu beitragen, dass sich der positive Trend fortsetzt. Zum Beispiel, indem Sie Risiko-Patienten dazu motivieren, ihre Füße täglich auf Auffälligkeiten zu untersuchen. Sie sollten dann sofort in die Praxis kommen, um Schlimmeres zu verhindern. Die Ernsthaftigkeit auch kleinerer Wunden an den Füßen ist vielen Patienten ja nicht bewusst. Weitere Tipps, die Sie Ihren Patienten mit auf den Weg geben können, finden sie in unserem Beitrag auf den Seiten 8 und 9.

Portrait

Thomas Ebel
Arzt im AOK-Bundesverband