Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

DMP Diabetes mellitus Typ 1 und 2

Schulung ist nicht gleich Schulung

Schulungen im DMP helfen den Patienten, mit ihrer Krankheit besser umzugehen. Da sie ein wichtiger Baustein der Therapie sind, sollte die Teilnahme auch sorgfältig dokumentiert werden. Wir haben die wichtigsten Punkte noch einmal für Sie zusammengefasst.

© Konstantin Kokkinis, fotolia.com

Patientenschulungen sind wissenschaftlich überprüfte Schulungsprogramme, mit deren Hilfe der Patient seine chronische Erkrankung besser bewältigen kann. Ziel ist es, ihn theoretisch und praktisch zur Selbstbehandlung im Alltag zu befähigen. Ziel einer Patientenschulung ist es daher, dem Patienten eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen und ihm die richtige Therapieeinstellung zu vermitteln – zwei Aspekte, die sich gegenseitig bedingen. Im Einzelnen sind folgende Ziele definiert:

  • Die Patienten sollen über ihre Therapie und Möglichkeiten der flexiblen, alltagstauglichen Therapieanpassung informiert sein.
  • Die Patienten sollen gegebenenfalls die Fertigkeiten erlernen, Teile ihrer Therapie selbstständig durchführen zu können (z. B. Selbstkontrollen oder Insulininjektionen).
  • Die Patienten sollten ihre Erkrankung und erforderliche Therapiemaßnahmen annehmen. Dazu gehört auch eine Lebensführung, die das Erreichen der Therapieziele unterstützt.

Damit das korrekt und nachvollziehbar dokumentiert werden kann, enthält das Formular zur Erstdokumentation das Feld Schulung schon vor Einschreibung in ein DMP bereits wahrgenommen mit dem erklärenden Text: Bitte geben Sie an, ob Ihr Patient bereits vor seiner Teilnahme am DMP an einer Diabetes-Schulung teilgenommen hat. Eine Angabe zu diesem Feld ist nur im Rahmen einer Erstdokumentation möglich und ist hier verpflichtend. Mehrfachnennungen sind möglich.

Immer wieder Missverständnisse

Hier gibt es leider immer wieder Missverständnisse. Patienten beantworten die Frage nach einer Schulung häufig mit Ja, wenn sie nur mal eine Viertelstunde mit einer Diätassistentin geplauscht haben. Das wäre aber keine der hier gemeinten Schulungen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie bei der Dokumentation genau nachfragen: Handelt es sich tatsächlich um eine mehrstündige Schulung oder Gruppenschulung, die der Patient bereits absolviert hat. Nur dann ist diese Frage mit Ja zu beantworten und das entsprechende Kästchen anzukreuzen, bei anderen Arten von Unterricht dagegen nicht. Eine erneute Teilnahme an einer Schulung ist dadurch NICHT ausgeschlossen. Wurde vor der Einschreibung in das DMP keine Schulung wahrgenommen, dokumentieren Sie dies bitte mit der Angabe Keine.

Auch in der laufenden Dokumentation gibt es ein entsprechendes Feld. Wenn Ihrem Patienten aktuell (am Tage der Konsultation) die Teilnahme an einem Schulungsprogramm empfohlen wurde, geben Sie das bitte dort an. Wurde keine Schulung empfohlen, geben Sie dies bitte auch an. Empfohlene Schulung(en) wahrgenommen bezieht sich ausschließlich auf Schulungen, die Ihrem Patienten beim letzten Dokumentationstermin empfohlen wurden. Sie sind daher nur im Rahmen einer Folgedokumentation möglich.

Corona-Änderungen

Bitte beachten Sie: Aufgrund der Corona-Pandemie müssen Patienten im Jahr 2020 nicht verpflichtend an den DMP-Schulungen teilnehmen. Zudem kann vom ersten bis dritten Quartal 2020 auf die quartalsbezogene DMP-Dokumentation von Untersuchungsergebnissen verzichtet werden.