Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Editorial

Konsequenzen aus der Pandemie

Vor einem Vierteljahr haben wir in diesem Heft ausführlich über die Rolle, Sorgen und Nöte der Medizinischen Fachangestellten in den ersten Pandemiewochen berichtet. Einige Wochen später ist zwar etwas Routine eingezogen, aber Corona hat uns immer noch im Griff. Deshalb gilt es, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Was können wir als Verband und was können wir als MFA daraus lernen?
© wladimir1804 - stock.adobe.com
© wladimir1804 – stock.adobe.com

“MFA müssen auch im Umgang mit digitalen Anwendungen weiter qualifiziert werden”

Eine Schlussfolgerung aus unserer Sicht ist, dass die Steuerung der Patientenströme eines der wichtigsten Instrumente ist, um erfolgreich durch die Corona-Pandemie zu kommen. Medizinische Fachangestellte übernehmen hier eine zentrale Rolle. Um diese zu stärken, müssen sie zum Beispiel im Umgang mit digitalen Anwendungen qualifiziert werden.

Gleichzeitig sind MFA einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt. Dass sie trotzdem bei der Nationalen Teststrategie bis jetzt außen vor sind, ist überhaupt nicht nachvollziehbar und muss geändert werden. Hinzu kommt natürlich die Forderung nach verbessertem Arbeitsschutz. Aber auch die Ausbildung des Berufsnachwuchses darf nicht unter die Räder kommen, ebenso wie die Absicherung der Kinderbetreuung für systemrelevante Berufe. Und schließlich sollten wir uns selbst im Klaren darüber sein, dass wir als Gesundheitsberufe Vorbild beim Präventionsgedanken sind. Ich denke hier an die Durchimpfungsraten bei Grippe, Pertussis und Pneumokokken, die gern etwas höher sein können.

Die Pandemie hat aber auch gezeigt, dass eine Neubewertung der Arbeit und des Gehalts der systemrelevanten Berufe notwendig ist. Medizinische Fachangestellte gehören definitiv dazu. Es ist nur konsequent, auch ihre Arbeit mehr wertzuschätzen. Dafür setzen wir uns mit allem Nachdruck ein.

Portrait

Ihre
Hannelore König
Präsidentin Verband medizinischer Fachberufe e.V.