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Verringerte Lebenserwartung bei Diabetes

Wie groß der Verlust an Lebenszeit bei suboptimalem Diabetes-Management ist, haben britische Epidemiologen untersucht. Analysiert wurden Daten von Typ-1- und Typ-2-Diabetikern vom nationalen Sterberegister im UK sowie dem „National Diabetes Audit" (NDA).

Zum Vergleich dienten Personen aus der Allgemeinbevölkerung. Auch die Zahl schlecht eingestellter Diabetiker wurde ermittelt und verlorene Lebenszeit bei zu hohen HbA1c-Werten kalkuliert.

Ein 42,8-jähriger Typ-1-Diabetiker hatte eine Lebenserwartung von weiteren 32,6 Jahren und damit deutlich weniger als ein gleichaltriger Nichtdiabetiker (40,2 Jahre). Männer mit Typ-1-Diabetes hatten weniger Verlust an Lebenszeit (7,0 Jahre) als Frauen (8,5 Jahre). Ein 65,4 Jahre alter Typ-2-Diabetiker hatte nach den Daten noch eine Lebenserwartung von 18,6 Jahren, ein „gematchter" Nicht-Diabetiker 20,3 Jahre. Auch hier war der Verlust bei Männern geringer als bei Frauen (1,4 vs. 2,0 Jahre). Bei 70 Prozent der Typ-1-Diabetiker und bei 33 Prozent der Typ-2-Diabetiker lag der letzte ermittelte HbA1c-Wert im Risikobereich (> 7,5 Prozent). Der Gewinn an Lebenszeit bei guter Stoffwechseleinstellung eignet sich als Motivationshilfe für Patienten.