Telemonitoring bei COVID-19-Patienten in Quarantäne
© Andreas Heddergott / TU München
Die Ohr-Sensoren im Projekt der TU München messen Körpertemperatur, Sauerstoffsättigung des Blutes, Atemfrequenz und Puls.
In 95 Prozent der Fälle wird für die infizierten Patienten häusliche Quarantäne angeordnet. Aufgegeben wird ihnen dabei, sich bei Verschlechterungen ihres Gesundheitszustands aktiv zu melden. Das ist jedoch im Fall von COVID-19 mit Unwägbarkeiten verbunden, denn die Symptome könnten sich binnen Stunden dramatisch verschlechtern.
Ein engmaschiges Monitoring durch einen Hightechsensor, der wie ein Hörgerät getragen wird, soll eine solche Eskalation verhindern. Am Klinikum rechts der Isar überwacht ein Team von Technikern die Daten der teilnehmenden Patienten. Via Bluetooth werden die Daten über einen Sensor an einen Transmitter und dann weiter an einen Server übermittelt, auf den die Klinikmitarbeiter Zugriff haben: Alle 15 Minuten werden dabei Sauerstoffsättigung, Herz- und Atemfrequenz sowie die Körpertemperatur gemessen. Der große Vorteil des Verfahrens bestehe darin, dass keine zusätzliche technische Infrastruktur notwendig ist. Dadurch sei das Vorgehen prinzipiell hochskalierbar – zurzeit werden nur Patienten aus München überwacht. Vorab wird infizierten Patienten in Quarantäne – so sie keinen eigenen haben – ein Hausarzt zugewiesen, der sie betreut. Die Ärzte fragen dann zweimal täglich telefonisch den Gesundheitszustand und die Messdaten der Patienten ab.