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Stigma psychische Erkrankung

Für viele Menschen mit psychischen Erkrankungen sei die Stigmatisierung „schlimmer als die Krankheit selbst“. Darauf weist die „Lancet-Kommission zur Beendigung von Stigmatisierung und Diskriminierung im Bereich der psychischen Gesundheit“ hin.

Insgesamt machten die Ausgaben für psychische Erkrankungen nur zwei Prozent der gesamten Gesundheitskosten aus. Gleichzeitig sei die Prävalenz von psychischen Erkrankungen hoch: Einer von acht Menschen habe mentale Gesundheitsprobleme. Während des ersten Jahres der Coronavirus-Pandemie sei die Prävalenz für Depressionen und Angststörungen um 25 Prozent gestiegen. Die Lancet-Kommission fordert daher, dass das gesamte Personal im Gesundheits- und Sozialwesen verpflichtend zu den Bedürfnissen und Rechten von Menschen mit psychischen Erkrankungen geschult werden sollte. Diese Schulungen müssten von psychisch Erkrankten mitgestaltet werden. Allerdings sei der wirksamste Weg, Stigmatisierung von psychisch Erkrankten zu verhindern, der Austausch und Kontakt untereinander. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir mehr organisierte soziale Kontakte zwischen Menschen mit und ohne Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen sehen, sei es durch persönliche Gespräche, Videoanrufe oder durch Theater oder Film“, sagt Dr. Peter Winkler, Direktor des WHO-Kollaborationszentrums im Bereich der öffentlichen psychischen Gesundheit der Tschechischen Republik.