Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Editorial

Die zwei Seiten der Medaille

Auf der Bundeshauptversammlung des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. Anfang Mai beschäftigte sich eine Podiumsdiskussion mit dem Thema geringfügige Beschäftigung. Dabei wurde schnell die große Bandbreite dieser Problematik klar. In der Familienphase ist es für Kolleginnen eine willkommene Möglichkeit, auf dem Laufenden zu bleiben. Aber längst nicht alle sind freiwillig im Mini-Job und oft wird vergessen, dass viele Mini-Jobs statt einer Vollzeitstelle auch Kommunikationsprobleme im Praxisablauf nach sich ziehen können. Zwei Seiten einer Medaille.
© Nik - Fotolia.com
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»Aufwertung des MFA-Berufs oder nur eine zusätzliche Aufgabe?«

Gerade jetzt, wo das Praxisteam immer mehr in die Patientenversorgung eingebunden wird, werden Kommunikationslöcher im Team schnell zum k.o.-Kriterium. Nach der Delegationsvereinbarung können MFA seit letztem Jahr selbstständig Hausbesuche vornehmen und dabei unter anderem die Sturzprophylaxe übernehmen, Blutdruck- oder Blutzuckerwerte kontrollieren und Wunden versorgen. Bislang ist die Abrechnung von Hausbesuchen durch MFA zwar nur in ärztlich unterversorgten Gebieten gestattet, doch die Bundesregierung hat schon eine Erweiterung der Delegationsmöglichkeiten ärztlicher und anderer Tätigkeiten zur Entlastung von Ärztinnen und Ärzten im Koalitionsvertrag angekündigt.

Ist die Delegation von bisher ärztlichen Leistungen eine Aufwertung des MFA-Berufs? Oder nur eine zusätzliche Aufgabe im ohnehin vollen Tagesablauf? Ja, auch diese Medaille hat womöglich zwei Seiten. Was mir aber vor allem auffällt: Alle reden über Delegation, doch was meinen eigentlich die Betroffenen – sprich die MFA? Das würde mich doch mal interessieren. Schreiben Sie uns unter redaktion@info-praxisteam.de: Wie ist Ihre Meinung zur Delegation von Hausbesuchen? Und was halten Sie von Mini-Jobs in der Praxis? Ich freue mich schon auf eine rege Diskussion.

Ihre
Dr. Monika von Berg
Chefredakteurin