Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Editorial

Das muss passen!

Der Anlass der Diskussion ist eigentlich ziemlich ärgerlich: Unter dem Titel Wie klappts mit der Sprechstundenhilfe? hatte die WDR-Sendung Aktuelle Stunde Ende Juni 2012 dazu aufgerufen, über Erfahrungen mit Praxismitarbeitern und -mitarbeiterinnen zu berichten. Und wie so oft, wenn es im Fernsehen um investigativen Journalismus geht, standen eher negative Punkte im Fokus. In dreieinhalb Minuten wurden drei Beiträge über schlechte Erfahrungen gesendet, die – wenn sie sich denn so abgespielt haben – tatsächlich nicht zu einer serviceorientierten Praxis passen.
© Lars Christensen – fotolia.com
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»Die MFA heißt nicht nur anders, sondern hat auch viele neue Aufgaben!«

Doch was viele Kolleginnen mehr geärgert hat als die tendenziöse Darstellung ist die Sprechstundenhilfe. In welchem Jahrhundert leben wir denn bitte? Hat keiner bemerkt, dass Sprechstundenhilfe und Arzthelferin längst Schnee von vorgestern sind? Dass die medizinische Fachangestellte nicht nur anders heißt, sondern auch eine Vielzahl neuer Aufgaben übernommen hat!

Ein Beispiel ist die Betreuung der Disease-Management-Patienten, etwa im DMP Diabetes. Hier teilen sich Arzt und MFA die Betreuung der Patienten und dieser Zusammenarbeit wird in allen vorliegenden Studien eine hohe Effizienz bescheinigt. Trotzdem werden in Deutschland noch immer 28.000 diabetische Füße pro Jahr amputiert, und rund die Hälfte dieser Amputationen wären prinzipiell zu vermeiden. Woran liegt es? Ausreichende Pflege und ausreichende Bewegung, die die Durchblutung verbessert, heißt die Erfolgsformel auf Seiten der Patienten. Aber auch das Praxisteam ist gefordert, muss es doch zuallererst einmal für das nötige Problembewusstsein sorgen. Denn eine schmerzlose Wunde an einem nicht gefühlten Fuß, wird oft als Bagatelle angesehen – bis es dann zu spät ist. Im sprechstunde-Beitrag auf den Seiten 8 und 9 geben wir deshalb noch einmal spezielle Praxistipps für den Umgang mit Diabetes-Patienten: Da darf der Schuh nirgends drücken – und das müssen Sie Ihren Patienten mit den passenden Worten erklären.

Ihre
Dr. Monika von Berg