Digitalisierungsprojekt
Pionierarbeit für alle
© AOK Nordost
Seit März dieses Jahres informiert das Praxisteam seine Patienten über die Möglichkeit des Datenaustauschs zwischen Hausarzt und Krankenhaus, wie er in dieser Form in Deutschland beispielgebend ist. Die Praxis gehört zum Ärztenetzwerk HaffNet, dessen Aktivitäten im Bereich Digitalisierung und sektorenübergreifende Zusammenarbeit bereits bundesweit als Schrittmacher gilt.
Noch Erklärungsbedarf
Juliane Stolt hat in der Praxis den digitalen Hut auf. Die Medizinische Dokumentarin sorgt gleich vorne am Empfang dafür, dass die Patientinnen und Patienten mit allen wichtigen Informationen über das Netzwerk vertraut werden. Die jungen Leute reagieren ganz neugierig auf das neue Angebot, erzählt die 24-Jährige, die sich selbst zur Generation Smartphone zählt. Bei den Senioren hingegen, die immerhin 60 Prozent der Patienten in der Arztpraxis ausmachen, gäbe es noch viel Erklärungsbedarf. Einige stünden dem Internet von vornherein skeptisch gegenüber, andere besäßen erst gar kein Smartphone. Aber das Smartphone ist der Schlüssel zur modernen Gesundheitswelt, sagt Juliane Stolt.
Wenn die Praxismitarbeiterin einen Patienten in das Digitale Gesundheitsnetzwerk einschreibt, erhält dieser eine Bestätigungs-SMS mit einem Code. Dieser identifiziert ihn auf sicherem Weg als berechtigte Person. Erst dann kann er auf sein persönliches Gesundheitsportal zugreifen. Dort kann der Patient zum Beispiel seine Laborbefunde und andere Dokumente seiner Krankenhistorie sehen, die ihm Dr. Sabine Westphal oder ein anderer autorisierter Arzt zur Verfügung stellt. Juliane Stolt und ihre Kolleginnen hinterlegen auf Wunsch des Patienten aber auch Informationen beispielsweise zu einer Kontaktperson, die im Notfall informiert werden soll, Angaben zu Allergien oder ob eine Patientenverfügung oder ein Organspendeausweis vorliegt. Darauf haben alle, die der Patient berechtigt hat, jederzeit Einsicht.
Gute Erfahrungen
© AOK Nordost
Vor allem die jüngeren Patienten schätzen den neuen digitalen Service in der Praxis von Dr. Sabine Westphal.
Seit mehr als einem halben Jahr sammeln die Mitarbeiter der Arztpraxis Erfahrungen mit der neuen Art der digitalen Zusammenarbeit zwischen Arzt, Krankenhaus und Patient. Diese fließen auch in die Entwicklung weiterer Anwendungen ein. So ist zum Beispiel gerade eine Lösung umgesetzt worden, die es auch Menschen ohne Smartphone erlaubt, die behandelnden Ärzte über das Netzwerk zu verbinden. Wir leisten Pionierarbeit für viele Arztpraxen, sagt auch MFA Dagmar Müggenburg und ein bisschen Stolz schwingt in der Stimme mit. Ein Vorteil für ihre Arbeit: Jetzt habe ich auch am Rechner im Behandlungszimmer sofort Einsicht in die Patientenakte, kann wichtige Informationen bewerten und schnell ergänzen. Das war früher anders. Wenn Frau Doktor gerade die Papierkartei hatte, musste alles andere warten.
Wie das Digitale Gesundheitsnetzwerk funktioniert, haben Dagmar Müggenburg und ihre Kolleginnen bei Schulungen gelernt. Dabei spielte auch das Thema Datenschutz eine wichtige Rolle. Während bei anderen Angeboten für digitale Patientenakten alle Daten auf einem zentralen Speicher hinterlegt sind, verfolgt das AOK-Projekt einen dezentralen Ansatz. Unsere Patienten stehen dem Thema Datenschutz ganz gelassen gegenüber – sie vertrauen uns und dem Ärztenetzwerk da zu 100 Prozent, betont Dagmar Müggenburg.
Heidi Senska-Enoch
Gute Erfahrungen
Seit mehr als einem halben Jahr sammeln die Mitarbeiter der Arztpraxis Erfahrungen mit der neuen Art der digitalen Zusammenarbeit zwischen Arzt, Krankenhaus und Patient. Diese fließen auch in die Entwicklung weiterer Anwendungen ein. So ist zum Beispiel gerade eine Lösung umgesetzt worden, die es auch Menschen ohne Smartphone erlaubt, die behandelnden Ärzte über das Netzwerk zu verbinden. Wir leisten Pionierarbeit für viele Arztpraxen, sagt auch MFA Dagmar Müggenburg und ein bisschen Stolz schwingt in der Stimme mit. Ein Vorteil für ihre Arbeit: Jetzt habe ich auch am Rechner im Behandlungszimmer sofort Einsicht in die Patientenakte, kann wichtige Informationen bewerten und schnell ergänzen. Das war früher anders. Wenn Frau Doktor gerade die Papierkartei hatte, musste alles andere warten.
Wie das Digitale Gesundheitsnetzwerk funktioniert, haben Dagmar Müggenburg und ihre Kolleginnen bei Schulungen gelernt. Dabei spielte auch das Thema Datenschutz eine wichtige Rolle. Während bei anderen Angeboten für digitale Patientenakten alle Daten auf einem zentralen Speicher hinterlegt sind, verfolgt das AOK-Projekt einen dezentralen Ansatz. Unsere Patienten stehen dem Thema Datenschutz ganz gelassen gegenüber – sie vertrauen uns und dem Ärztenetzwerk da zu 100 Prozent, betont Dagmar Müggenburg.
Heidi Senska-Enoch
Interview
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Juliane Stolt (24), Medizinische Dokumentarin
Verdrängen die elektronischen Akten jetzt die Papierakte?
Die Papierakte wird sicher eines Tages ganz wegfallen. Im Moment arbeiten wir noch auf beiden Wegen, denn die Entscheidung liegt auch beim Patienten. Für die Praxis steht einer reibungslosen Umstellung nichts im Wege.
Was sind die Vorteile für Patienten und Praxis?
Die Patienten können ihre eigenen Befunde jetzt selbst einsehen, sie müssen nicht extra anrufen, wenn ein Untersuchungsergebnis ansteht. Beim Folgetermin haben Arzt und Patient schon die Informationen und sind besser vorbereitet. Und auch im Krankenhaus liegen alle wichtigen Informationen schon bei der Aufnahme vor.
Fällt durch das Digitale Gesundheitsnetzwerk mehr Arbeit an?
Ich brauche nur fünf Minuten, um einem neuen Patienten das System ganz in Ruhe zu erklären. Danach wird es für uns als Praxisteam nur leichter. Ist die Akte einmal angelegt, sind wir jetzt viel schneller beim Nachpflegen und Austauschen von Informationen.