Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

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Schleswig-Holstein

Mehr Keuchhustenfälle gezählt

In Schleswig-Holstein ist die Anzahl der Keuchhustenfälle in 2016 deutlich gestiegen. Insgesamt wurden 325 Infektionsfälle gemeldet, in 2015 waren es noch 191. Das entspricht einem Anstieg von mehr als 70 Prozent. Auf Bundesebene stiegen die Fälle ebenfalls an und zwar um rund 50 Prozent. Im nördlichsten Bundesland ist besonders die Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen im Alter bis zu 18 Jahren auffällig: Hier stiegen die Infektionsfälle von 73 auf 137 Fälle (Anstieg um 87,7 Prozent) in 2016.
www.aok.de/nordwest

Sachsen-Anhalt

Darmkrebsvorsorge erweitert

Die Sachsen-Anhalter nutzen viel zu selten die Angebote der Darmkrebsvorsorge. Eine Auswertung der AOK Sachsen-Anhalt zeigt, dass nur 5 Prozent der Anspruchsberechtigten das Vorsorgeangebot nutzen. Dabei kann fast jeder Fall von Darmkrebs – frühzeitig erkannt – verhindert werden. Insbesondere familiär vorbelastete Versicherte sollten eine Vorsorge in Anspruch nehmen. Für diese hat die AOK Sachsen-Anhalt zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt ein neues Angebot gestartet. Versicherte, bei deren Mutter oder Vater Darmkrebs aufgetreten ist, können ab 10 Jahren, bevor die Erkrankung beim Angehörigen ausgebrochen ist, untersucht werden. Der behandelnde Hausarzt sorgt in diesem Fall für einen schnellen Zugang zum Facharzt.
http://san.aok.de

Hessen

Frischgebackene Mütter sind mit ihren Entbindungskliniken zufrieden

82 Prozent der frischgebackenen Mütter zwischen Hofgeismar und Heppenheim würden die Klinik, in der sie entbunden wurden, weiterempfehlen. Rund 34.000 hessische Mütter wurden dazu, im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes der Weissen Liste, von der AOK Hessen und der BARMER befragt.

Die Erhebung zum Thema Geburten fand im Rahmen des sogenannten Patients Experience Questionnaire (PEQ) statt und wird fortlaufend weitergeführt. AOKs und die BARMER befragen gemeinsam mit der Weissen Liste seit 2011 bundesweit Versicherte zu ihren Erfahrungen im Krankenhaus. Bisher wurden rund 5,2 Millionen Versicherte angeschrieben. Etwa 2,1 Millionen Versicherte haben an der Befragung teilgenommen. Die Ergebnisse dieser bislang größten Patientenbefragung in Europa machen es möglich, bundesweit die Erfahrungen von Patienten hinsichtlich der verschiedensten Behandlungsanlässe miteinander zu vergleichen. Die Versicherten werden zwei bis acht Wochen nach ihrem Krankenhausaufenthalt angeschrieben und gebeten, einen Fragebogen auszufüllen. Mit der Patientinnenbefragung zu Entbindungsfällen erfolgt erstmalig eine indikationsbezogene Befragung. Dieser Erhebungsbogen umfasst rund 16 Kernfragen. Veröffentlicht werden die Ergebnisse erst, wenn mindestens 50 Rückläufer für eine Ergebnisbewertung auf Haus- und Fachabteilungsebene vorliegen. Die konkreten Auswertungen für einzelne Kliniken können in den Informationsportalen der Krankenkassen eingesehen werden.
www.aok.de/hessen
www.aok.de/krankenhausnavigator

Baden-Württemberg

Facharztvertrag Diabetologie

Für Diabetiker in Baden-Württemberg, die eine intensivierte konventionelle Insulinbehandlung (ICT) benötigen, wird die Versorgung durch innovative technologische Entwicklungen verbessert. Dies betrifft vor allem die kontinuierliche unblutige Gewebezuckermessung mittels neuartiger Geräte. Mit ihnen entfällt die fortwährende Blutzuckermessung durch entsprechende Teststreifen (stechen). Zudem sind beispielsweise Zusatzinformationen über Glukosetrends und engmaschige Überprüfungen der Glukosewerte möglich. Der neue Diabetesvertrag von AOK Baden-Württemberg und der MEDIVERBUND AG, unterstützt durch MEDI Baden-Württemberg und die Diabetologen Baden-Württemberg eG, greift diese Entwicklung mit hohem Qualitäts- und Transparenzanspruch auf.

Im Zentrum des neuen Vertrags steht die Versorgung von Diabetes-Patientinnen und -Patienten mit einer Indikationsstellung für die kontinuierliche Glukosemessung sowie Insulinpumpen. Insbesondere das von Ärzten häufig empfohlene und von Diabetikern präferierte System zur Flash Glukosemessung (FGM) Freestyle Libre ist im AOK-Vertrag anders als in der Regelversorgung eingeschlossen.

An die teilnehmenden Diabetologen werden hohe qualitative Ansprüche an Erfahrung und Praxisstruktur gestellt. Der Vertrag nach § 140a SGB V richtet sich an Versicherte, die am AOK-Haus-und Facharztprogramm teilnehmen und sieht ärztliche Erst- und Folgeschulungen sowie eine kontinuierliche intensive Betreuung der ICT- und Pumpen-Patienten vor. Daneben wird auch die Betreuung bei Vorliegen eines Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes) erweitert. Der Diabetesvertrag ist an die für neue Technologien besonders qualifizierten diabetologischen Praxen adressiert.
http://bw.aok.de

Niedersachsen

Neuer Vertrag: Mehr Therapiesicherheit bei Medikamenten

Vermeidbare Medikationsfehler sind in Niedersachsen für etwa 50.000 Krankenhausnotaufnahmen jährlich verantwortlich. Neue Verträge zwischen der AOK Niedersachsen, dem Landesapothekerverband Niedersachsen e.V., der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen und den niedersächsischen Hausärzteverbänden werden künftig für mehr Sicherheit bei der Arzneimitteltherapie sorgen. Von dieser besonders koordinierten Beratung können Patienten profitieren, die 65 Jahre oder älter sind, am Hausarztmodell der AOK teilnehmen und eine Vielzahl an Wirkstoffen verordnet bekommen. Hausärzte können zukünftig bei Zustimmung des Patienten gezielt eine Apotheke mit einer Beratung zur individuellen Medikation beauftragen oder wahlweise den Patienten selbst eingehend beraten. Die AOK liefert dem teilnehmenden Hausarzt hierzu die nötigen Arzneimittelinformationen. Arzt oder Apotheker erläutern dem Patienten die Wirkweise der eingenommen Medikamente, sie informieren über mögliche Nebenwirkungen und prüfen die Wechselwirkungen zwischen den Präparaten. Ziel ist es auch, durch mehr Wissen und Kompetenz bei den Patienten eine bessere Akzeptanz der jeweiligen Therapie zu erreichen. Die spezielle Beratung des Patienten durch einen Apotheker oder Hausarzt wird von der AOK mit 60 Euro vergütet.
www.aok.de/niedersachsen

Baden-Württemberg

Unterstützung aus dem Netz

Weil Hausärzte und deren Praxisteams meist tiefen Einblick in die persönlichen Belastungssituationen ihrer Patienten erhalten, können sie oft am besten einschätzen, wer von dieser Unterstützung profitieren könnte. Daher informieren die Mitarbeiter des Arztpartnerservice der AOK Baden-Württemberg bei ihren Praxisbesuchen über zwei neue Online-Trainingsangebote, die bundesweit und kostenfrei zur Verfügung stehen und sich an Gruppen mit hohem Unterstützungsbedarf wenden: MoodGym heißt das internetbasierte verhaltenstherapeutische Programm, das insbesondere für Patienten mit leichteren depressiven Störungen, die häufig von Hausärzten versorgt werden, einen ergänzenden Behandlungsbaustein darstellen kann. Der ADHS-Elterntrainer wiederum richtet sich in erster Linie an Eltern von Kindern mit diagnostizierter ADHS. Er zeigt Wege auf, wie Eltern mit Gesprächen und dem Schaffen von Anreizen dem Kind helfen können, aus seinen Verhaltensmustern in belastenden Alltagssituationen herauszufinden. Er kann zudem dabei unterstützen, die Beziehung zum Kind zu stärken und sich selbst nicht zu vergessen. Daher ist er grundsätzlich für alle Eltern mit besonders unruhigen, unaufmerksamen oder trotzigen Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren geeignet.

Der Vorteil der Online-Programme: Das Training kann individuell in den Tagesablauf eingebaut und unabhängig von Ort und Zeit genutzt werden. Beide Programme haben ihre Wirksamkeit im Rahmen wissenschaftlicher Studien erwiesen. Sie sind als Unterstützung gedacht, können den Arztbesuch und eine eventuell notwendige Therapie aber nicht ersetzen. Kinder mit ADHS werden im Kinder- und Jugendarzt-Modul der hausarztzentrierten Versorgung der AOK Baden-Württemberg ebenso auf hohem medizinischem Niveau versorgt wie depressive Patienten im Rahmen des PNP-Vertrags.

Baden-Württemberg

Kontoauszug zum DMP-Status

Seit 2016 informiert die AOK Baden-Württemberg die Praxen, die an den Disease-Management-Programmen teilnehmen, zweimal jährlich über den Einschreibestatus der DMP-Patienten. Jede Praxis erhält Ende Februar und Ende August des Jahres mit dem sogenannten DMP-Kontoauszug eine Gesamtübersicht der eingeschriebenen Teilnehmer.

Im Berichtskopf werden übersichtlich die Anzahl der wirksam eingeschriebenen Patienten und die sogenannten Sondersachverhalte der jeweiligen Praxis dargestellt. Zur besseren Übersicht beschränkt sich der individuelle Bericht auf die Sachverhalte, die für Ihre Praxis im aktuellen Auszug relevant sind. In den Berichten ist jeder Patient mit seinem Einschreibestatus abgebildet. Fälle mit Handlungsbedarf sind farbig gekennzeichnet.

Diese wichtige Information sollten Sie nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern prüfen, ob die Aufstellung vollständig ist. Denn sie bildet auch die Grundlage für die DMP-Abrechnungsprüfung. Nur für korrekt und vollständig in das DMP eingeschriebene Patienten können Leistungen im Rahmen der DMP-Behandlung abgerechnet werden. Bei Rückfragen hilft der Arzt-Partner-Service der AOK Baden-Württemberg gerne weiter.
bw.aok.de

Bayern

Immer mehr Diabetiker im DMP

Die AOK Bayern verzeichnet immer mehr Diabetiker. 2014 gab es rund 30.000 Diabetiker mehr als 2010. Das ist eine Steigerung um 5,6 Prozent. Insgesamt waren damit über 540.000 Versicherte der AOK Bayern von Diabetes Typ 1 oder Typ 2 betroffen. Im gleichen Fünfjahreszeitraum ließ sich aber eine positive Tendenz beobachten: Die Amputationsrate als schwerwiegende Folgekomplikation von Diabetes sank um knapp sechs Prozent auf rund 2.800. Trotz der höheren Zahl an Diabetikern kann also eine sinkende Rate an Amputationen beobachtet werden. Experten werten das als Zeichen dafür, dass die strukturierten Behandlungsprogramme für Diabetiker langfristig zu einer besseren Versorgung führen.

Logo: Curaplan

In dem Behandlungsprogramm nach neuesten medizinischen Leitlinien liegt ein wichtiger Fokus auf der Prävention. So helfen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, zum Beispiel der Füße, frühzeitig Folgeerkrankungen und Komplikationen zu erkennen. Die Patienten sind von Beginn an aktiv in den Behandlungsverlauf miteingebunden. Zusätzlich erhalten sie Schulungen und umfassendes Informationsmaterial rund um ihre Erkrankung. Im Jahr 2014 nahmen mehr als 315.700 Versicherte am DMP-Behandlungsprogramm curaplan teil – etwa 60 Prozent aller Diabetiker bei der AOK Bayern.
aok.de/bayern

Bayern

ARMIN – mehr als ein Medikationsplan

Seit Oktober 2016 haben laut E-Health-Gesetz alle Versicherten, die mindestens drei verordnete Arzneimittel anwenden einen Rechtsanspruch auf einen Medikationsplan. Auch wenn der bundeseinheitliche Medikationsplan und der Medikationsplan der Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen (ARMIN) auf den ersten Blick gleich erscheinen, bietet ARMIN deutlich mehr.

Während der bundeseinheitliche Medikationsplan zunächst nur als Papierausdruck vorliegt (erste Erfahrungen s. Seite 12–13), werden die Daten bei ARMIN auf einem Medikationsplanserver im sicheren Netz der KV hinterlegt und sind jederzeit von dem Arzt oder Apotheker, bei dem sich der Patient eingeschrieben hat, einsehbar. Dieser papierlose Datenaustausch zwischen Praxis und Apotheke ermöglicht eine weitgehende Digitalisierung von Prozessen in der ambulanten Versorgung. Als wichtigste Ziele sollen Qualität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung erhöht werden und der Patient soll das notwendige Wissen zu seiner Arzneitherapie vermittelt bekommen.

Im ARMIN-Medikationsplan können Arzneimittel als pausiert oder abgesetzt gekennzeichnet werden. Diese Arzneimittel werden für den Patienten nicht mit auf den Medikationsplan ausgedruckt, bleiben jedoch als wichtige Information für den Arzt oder Apotheker beim begleitenden Medikationsmanagement erhalten. Das ARMIN-Medikationsmanagement beinhaltet eine regelmäßige Analyse, Bewertung und gegebenenfalls Anpassung der Medikation des Patienten.
www.arzneimittelinitiative.de

Rheinland-Pfalz & Saarland

Präventionskurse für Jung und Alt

AOK-Versicherte können aus rund 4.000 AOK-Präventionskursen jährlich in Rheinland-Pfalz und dem Saarland ihr individuelles Programm zusammenstellen. Alle AOK-Präventionsangebote werden von speziell ausgebildeten Experten durchgeführt und sind für Versicherte kostenfrei, das heißt die Versicherten müssen nicht durch eine Kursgebühr in Vorleistung treten – ein Beitrag zur Verminderung sozial bedingter Ungleichheit von Gesundheitschancen. Zugleich werden neben bewährten Klassikern immer wieder neue Trendkonzepte angeboten wie das Fast Intensive Training oder Faszien Workout.

Auch Alltagsbelastungen und psychische Erkrankungen nehmen ständig zu. Der neue Kurs Lebe Balance ist ein aktuelles Programm für mehr innere Stärke und Achtsamkeit zur Stärkung der psychischen Gesundheit. Durch regelmäßig angewandte Entspannungsmethoden im Alltag werden wichtige Ressourcen und neue Energien mobilisiert, etwa in den Kursen Yoga, Tai Chi Chuan oder Autogenes Training.

Im Bereich der AOK-Kochwerkstatt hält die AOK ein breites Spektrum an Kursen mit praktischen Einheiten bereit. Der Kurs Wohlfühlküche – Stress ade ergänzt das Lebe Balance-Angebot in idealer Weise. Gerade in stressigen Zeiten kommt es auf ausreichend Energie und Nährstoffe an. Und mit dem Kurs Urban Fitness – Stadt statt Studio können Interessierte überall etwas für ihre Fitness und den Stressabbau tun. Die Kursanmeldung ist ganz bequem im Internet möglich unter:
www.aok-gesundheitsprogramm.de


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