Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

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Bayern

Telemedizin: Kinder und Jugendliche

Die AOK Bayern erweitert ihren Kinder- und Jugendarztvertrag. Künftig kann der Kinderarzt bei bestimmten schwierigen oder seltenen medizinischen Fragestellungen online einen Experten hinzuziehen. Das telemedizinische Experten-Konsil (Telekonsil) PädExpert bietet damit die Möglichkeit, bei unklaren Befunden kurzfristig eine zweite fachärztliche Meinung einzuholen. Einen entsprechenden Vertrag haben die AOK Bayern und die Service GmbH des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) geschlossen. Gerade in ländlichen Regionen sollen durch die Vernetzung von Kinderarzt und Spezialist lange Anfahrten und Wartezeiten vermieden werden. Ziel ist es, die wohnortnahe ambulante kinder- und jugendmedizinische Versorgung zu verbessern.

Die teilnehmenden Experten müssen spezifische Qualitätsanforderungen nachweisen, die Kommunikation erfolgt über eine gesicherte Internet-Anwendung. Der Kinderarzt wählt je nach Krankheitsbild aus einer Liste einen Spezialisten und übermittelt über einen leitlinienbasierten Fragebogen die Krankheitsdaten. Die Versichertendaten werden nicht weitergegeben. Dadurch bleibt der Datenschutz gewährleistet. Der Experte gibt dem Kinderarzt Diagnosehinweise und macht Vorschläge für weitere Untersuchungen oder Behandlungen.

Mit PädExpert schaffen wir ein neues, zeitgemäßes Netzwerk für die pädiatrische Versorgung, sagt Dr. Martin Lang, Landesvorsitzender des BVKJ in Bayern und Initiator von PädExpert.
www.aok.de/bayern

Hessen

Eine besondere Art von Einladung

Eine Einladung wird ausgedehnt: Das mit dem Hessischen Gesundheitspreis ausgezeichnete Vorsorge- und Präventionsprojekt DAVET von AOK Hessen und der Türkisch-Deutschen Gesundheitsstiftung (TDG) wird in erweiterter Form fortgesetzt. In Dietzenbach, Dreieich und Neu-Isenburg werden speziell für türkischstämmige Bürger passende Gesundheitskurse angeboten. Niedergelassene Mediziner werben aktiv für die Teilnahme.

Das bundesweit einmalige Projekt startete bereits 2012. Die Beteiligten wollten Dietzenbacher mit türkischen Wurzeln vermehrt dazu bewegen, den Check-up 35 und die Krebsvorsorge in Anspruch zu nehmen. Zahlreiche Ärzte waren daran beteiligt, sodass in der zweijährigen Laufzeit über 900 Vorsorgeuntersuchungen abgerechnet werden konnten.

Bei DAVET 2 – das Wort bedeutet Einladung und ist im Türkischen sehr positiv besetzt – geht es vor allem darum, die eigene Sensibilität zu steigern, eine andere Haltung bei den Patientinnen und Patienten zu etablieren. Das Projekt hat im September 2016 begonnen, endet am 31. Dezember 2018 und wird wissenschaftlich begleitet. Die Kurse, die in kleinen Gruppen stattfinden, sind für AOK-Versicherte kostenfrei und beginnen jeweils im Frühjahr und Herbst. Bei Bedarf kann sogar ein Dolmetscher hinzu gezogen werden, um Verständigungs- und Sprachprobleme zu lösen. Zum Angebot gehören Aktiv abnehmen, Sanftes Rückentraining und Hatha-Yoga für Einsteigerinnen.
www.aok.de/hessen

Baden-Württemberg

Lungenentzündung und Grippe: Ein kleiner Piks kann schützen

Draußen grau und nasskalt, drinnen überhitzt und schlecht gelüftet: Bestes Klima für Bakterien und Viren. Nicht immer bleibt es bei harmlosen Erkältungskrankheiten. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit etwa 1,6 Millionen Menschen jährlich an einer Pneumokokken-Infektion. Senioren und Menschen mit chronischen Krankheiten sind besonders gefährdet. Oft ist eine Lungenentzündung die Folge. Sie kann sehr unterschiedlich verlaufen. Man schätzt, dass in Deutschland pro Jahr etwa 40.000 bis 50.000 Patienten an einer schweren Lungenentzündung sterben. In Jahren mit vielen Grippe-Erkrankungen treten auch vermehrt Lungenentzündungen auf. Vor allem bei abwehrgeschwächten Grippe-Patienten kann es in der Folge zu einer Lungenentzündung kommen.

Gegen beide Infektionskrankheiten gibt es Impfungen. Die Standardimpfung gegen Pneumokokken, den häufigsten Erregern bakterieller Lungenentzündungen, erfolgt einmalig. Bei bestimmten Risikogruppen rät die STIKO zu einer zweiten Impfung. Die Grippe-Impfung sollte einmal jährlich erfolgen. Auch sie wird insbesondere älteren und abwehrgeschwächten Menschen empfohlen. Fragen Sie Ihre Patienten, die einer Risikogruppe angehören doch einfach mal, wie es um ihren Impfschutz steht. Und übrigens: Auch medizinisches Fachpersonal sollte durch eine Impfung geschützt sein.
bit.ly/2e4Skse

Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern

Ausgezeichnet – Versorgungsvertrag zum Diabetischen Fuß

Er verringert deutlich die Amputationsrate und steigert die Versorgungsqualität – der Berliner Versorgungsvertrag der AOK Nordost zum Diabetischen Fußsyndrom. Jetzt wurde das seit 2011 erfolgreich laufende Versorgungsprogramm mit dem dritten Platz des renommierten MSD-Gesundheitspreises ausgezeichnet. In dem Berliner Vertrag behandeln und betreuen derzeit 24 spezialisierte Diabetologen unter Einbindung von qualifizierten Wundschwestern, Podologen und Orthopädieschuhmachern rund 1.500 Versicherte. Durch gezielte Aufklärung und Informationen wird der Patient aktiv in die Behandlung eingebunden.

Das Diabetische Fußsyndrom gehört zu den häufigsten Spätfolgen eines Diabetes. Bei diesem Krankheitsbild kann sich unbehandelt eine oberflächliche kleine Wunde am Fuß innerhalb kürzester Zeit so stark verschlechtern, dass im schlimmsten Fall am Ende der ganze Fuß abgenommen werden muss. In Deutschland kommt es pro Jahr zu rund 40.000 Amputationen aufgrund des Diabetischen Fußsyndroms. Dass eine frühzeitige, spezialisierte Betreuung und Behandlung die Amputationsrate deutlich verringern und die Versorgungsqualität steigern kann, zeigen die Ergebnisse des Berliner Versorgungsvertrages. Eine telefonische Befragung der teilnehmenden Versicherten ergab zudem deren hohe Zufriedenheit mit der Teilnahme am Versorgungsprogramm.

Die AOK Nordost reagiert mit ihrem spezialisierten Versorgungsvertrag auf einen bestehenden Bedarf. Je länger der Diabetes besteht, umso wahrscheinlicher ist es, dass sich irgendwann ein Diabetisches Fußsyndrom daraus entwickelt. Gerade für Menschen mit einem Diabetes Typ 1, die häufig bereits im Kindes- oder Jugendalter daran erkranken, ist die Gefahr besonders hoch.
www.aok.de/nordost

Baden-Württemberg

FacharztProgramm Urologie

Der Facharzt-Vertrag Urologie der AOK Baden-Württemberg mit den niedergelassenen Urologen räumt den Fachärzten deutlich mehr Zeit für die Beratung und ganzheitliche Versorgung ihrer Patienten ein bei gleichzeitig höherer Versorgungsqualität – wie dem flexiblen Zystoskop. Rund 300.000 Versicherten der AOK Baden-Württemberg wurden 2015 von Urologen behandelt. Werden Patienten zudem zu einem gesunden Lebensstil beraten, können sie damit aktiv auch zur Gesundheit beitragen, denn Übergewicht, Bewegungsmangel, Fehlernährung oder Nikotinkonsum spielen oft auch eine Rolle bei der Entstehung von Impotenz, Blasenschwäche, Steinen und bestimmten Krebserkrankungen. Körperliche Aktivität und Gewichtsoptimierung können insbesondere Beschwerden wie Blasenschwäche und Impotenz sowie die Neigung zu Harnsteinen günstig beeinflussen.

Die teilnehmenden Urologen und die Hausärzte der hausarztzentrierten Versorgung arbeiten zudem enger zusammen. Dazu wurde der Informationsfluss zwischen Urologen und Hausärzten klarer vereinbart. Wesentliche Verbesserungen betreffen auch das strittige Thema Früherkennung von Prostatakrebs und die Lebensqualität bei Prostatakrebs durch unabhängige Beratung und Betreuung bzw. gemeinsame Entscheidungsfindung nach aktuellstem Wissensstand. Wenn dann eine operative Behandlung bei Prostatakrebs sinnvoll ist, sollte diese in einem zertifizierten Zentrum durchgeführt werden.

Die Teilnahme am FacharztProgramm Urologie steht AOK-Versicherten offen, die an der hausarztzentrierten Versorgung der AOK sowie am FacharztProgramm teilnehmen. Die Einschreibung ist bei teilnehmenden Haus- und Fachärzten möglich.
bit.ly/2eoWh0g

Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern

Damit aus dem Heuschnupfen kein Asthma wird

Nach Angaben des deutschen Allergie- und Asthmabundes e.V. leiden in Deutschland rund 16 Prozent der Bevölkerung an einer Pollen-Allergie, darunter auch zunehmend mehr Kinder und Jugendliche. Deshalb hat die AOK Nordost gemeinsam mit der Service GmbH des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) ein eigenes Beratungs- und Betreuungsmodul für Kinder und Jugendliche mit allergischer Rhinitis (Heuschnupfen) entwickelt und im Rahmen ihres Gesundheitsprogrammes AOK-Junior einen entsprechenden Vertrag geschlossen.

Das Gefährliche an dieser Form der Allergie ist, dass sie sich ganz schnell zu einem ausgewachsenen Asthma entwickeln kann. Das Gute ist jedoch, dass man dieser Entwicklung durch eine frühzeitige Hyposensibilisierung entgegenwirken kann, so Klemens Senger vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.

Im Rahmen des neuen Versorgungsangebotes berät der Arzt nicht nur Eltern und Kinder ausführlich zu dem Krankheitsbild, zur Ernährung bei Allergien sowie zu Risiken und Chancen der Hyposensibilisierung, sondern er erinnert auch immer an den jeweils anstehenden nächsten Termin.
www.aok.de/nordost/junior

Bayern

VERAHs – Versorgung der Zukunft

Die AOK Bayern erweitert ihren Kinder- und Jugendarztvertrag. Künftig kann der Kinderarzt bei bestimmten schwierigen oder seltenen medizinischen Fragestellungen online einen Experten hinzuziehen. Das telemedizinische Experten-Konsil (Telekonsil) bietet damit die Möglichkeit, bei unklaren Befunden kurzfristig eine zweite fachärztliche Meinung einzuholen. Einen entsprechenden Vertrag haben die AOK Bayern und die Service GmbH des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) geschlossen. Gerade in ländlichen Regionen sollen durch die Vernetzung von Kinderarzt und Spezialist lange Anfahrten und Wartezeiten vermieden werden. Ziel sei es, die wohnortnahe ambulante kinder- und jugendmedizinische Versorgung zu verbessern. Die teilnehmenden Experten müssen spezifische Qualitätsanforderungen nachweisen, die Kommunikation erfolgt über eine gesicherte Internet-Anwendung. Der Kinderarzt wählt je nach Krankheitsbild aus einer Liste einen Spezialisten aus und übermittelt über einen leitlinienbasierten Fragebogen die Krankheitsdaten. Die Versichertendaten werden nicht weitergegeben. Dadurch bleibt der Datenschutz gewährleistet. Der Experte gibt dem Kinderarzt Diagnosehinweise und macht Vorschläge für weitere Untersuchungen oder Behandlungen.
www.bayern.aok.de

Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern

Digitale Vernetzung von Arztpraxis und Pflegeheim

Durch die zusätzliche digitale Vernetzung von Hausarztpraxis und Pflegeheim hat sich in einem Pilotprojekt des Bethanien Sophienhaus in Berlin die Anzahl der Krankenhaustage je Bewohner im Jahr 2013 um 7,4 Tage verringert. Zudem ist der Anteil der Notfalleinweisungen um rund 15 Prozent zurückgegangen, wie ein aktuelles Forschungsvorhaben des Gesundheitswissenschaftlichen Instituts (GeWINO) der AOK Nordost zeigt.

Das GeWINO hat das Pilotprojekt Vernetzte ärztliche Versorgung im Pflegeheim begleitet. Eine elektronische Pflegedokumentation, auf die Hausarzt und Pflegeheim gemeinsam zugreifen können, fördert die Kooperation, verbessert die Versorgungsqualität und entlastet die Mitarbeiter, sagt Hausärztin Irmgard Landgraf, die das Projekt initiierte.
www.nordost.aok.de

Sachsen Thüringen

ARMIN als Vorreiter für E-Health-Gesetz

Die koordinierte Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker im Rahmen des Medikationsmanagements ist Teil des E-Health-Gesetzes, das am 1. Oktober 2016 in Kraft tritt. Ziel ist es, dass Arzt und Apotheker gemeinsam die verordneten und rezeptfreien Medikamente auf Wechselwirkungen sowie auf mögliche Unverträglichkeiten prüfen. Die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen (ARMIN) ist bereits am 1. Juli 2016 in das Medikationsmanagement gestartet, Kassenpartner bei dem Modellvorhaben ist die AOK PLUS. Durch die elektronische Verfügbarkeit und die klar geregelten Prozesse und Zuständigkeiten mit weitestgehend vollständigen Medikationsplänen geht ARMIN dabei schon deutlich über die Regelungen des E-Health-Gesetzes hinaus. Derzeit beteiligen sich rund 1.500 Ärzte und Apotheker in Sachsen und Thüringen an dem Modellprojekt; 300.000 Versicherte der AOK Plus erfüllen die Zugangskriterien.
www.arzneimittelinitiative.de

Baden-Württemberg

Besser versorgt in der HZV

Die aktuellen Untersuchungsergebnisse der mittlerweile dritten Evaluation durch die Universitäten Frankfurt am Main und Heidelberg belegen: Das Hausarztprogramm der AOK Baden-Württemberg verbessert die Versorgung von chronisch Kranken nachhaltig. Bei den Diabetikern konnten innerhalb von drei Jahren mehr als 1.700 schwere Komplikationen wie Fußamputationen, Erblindungen, Schlaganfälle und Dialysepflicht verhindert werden. Mögliche Gründe werden unter anderem in der 20 Prozent höheren Teilnahmequote am DMP gesehen sowie in den datengestützten Qualitätszirkeln zur Pharmakotherapie. Auch die Betreuungsintensität in der HZV ist höher. HZV-Versicherte konsultieren ihren Hausarzt durchschnittlich jährlich drei Mal mehr als in der Regelversorgung. Die qualitativen Studienergebnisse der Befragungen bestätigen die Entlastung des Hausarztes durch den Einsatz von VERAH.
www.neue-versorgung.de > Evaluation der HZV


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