Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Rezeption

Aktuelle Meldungen

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Plötzlicher Herztod ist Männersache

Immer wieder sterben Menschen beim Sport am plötzlichen Herztod. Besonders gefährdet dafür sind offensichtlich Männer, die Fahrrad fahren. Nach Ergebnissen einer Studie französischer Forscher, die jetzt im amerikanischen Fachmagazin JAMA vorgestellt wurde, sind Frauen während sportlicher Belastung offenbar weitaus besser als Männer vor einer tödlichen Herzattacke geschützt. Das Forscherteam hat zwischen 2005 und 2010 Daten zur Inzidenz des plötzlichen Herztodes beim Sport in Frankreich gesammelt. Im fünfjährigen Studienzeitraum erfassten die Forscher insgesamt 775 beim Sport plötzlich eingetretene Todesfälle. Unter den unerwartet Gestorbenen waren nur 42 Frauen (5 Prozent).

Preis für Krebsgesellschaft und Telemedizin

Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) ist in diesem Jahr Gewinner des Medizin-Management-Preises. In erster Linie ehrt der Medizin-Management-Verband dabei das Zertifizierungssystem der DKG. Seit 2003 habe die Fachgesellschaft 840 deutsche Krebszentren geprüft und zertifiziert. Die Zentren müssten in jährlichen Audits nachweisen, dass sie aktuelle fachliche Anforderungen an die Krebstherapie erfüllen und über etablierte Qualitätsmanagement-Systeme verfügen.

Besonderes Augenmerk liege dabei auf der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen medizinischen Fachdisziplinen, etwa in Form von Tumorkonferenzen.

Den zweiten Platz belegte der Verbund Telemedizin in der Euroregion POMERANIA, ein Zusammenschluss von 35 Kliniken und Gesundheitsversorgern in Mecklenburg-Vorpommern und Nordwestpolen. Er soll Patienten in dünn besiedelten Gebieten Versorgung nach neuesten Behandlungsleitlinien ermöglichen.

Tipps für die Grippeschutzimpfung

Stress wegen der Grippeschutzimpfung? Das muss nicht sein. Entscheidend ist es sowohl für die praxisinternen Arbeiten als auch für die Information der Patienten, genaue Ablaufpläne für Beratung und Durchführung zu erstellen. Geklärt werden sollten folgende Punkte:

  • Ziele festlegen: Wie viele Patienten sollen erreicht werden? Liegen Vergleichszahlen vom Vorjahr vor?
  • Zeitplan und Umsetzung besprechen: Das Wer macht was? muss allen Beteiligten eindeutig klar sein. Zum besseren Verständnis ist es hilfreich, eine To-do-Liste für das Team zu erstellen.
  • Aktion bekannt machen: Die Ziele und Inhalte des Impfprojektes müssen nicht nur für das Praxisteam, sondern besonders aus Sicht der Patienten, Praxisbesucher und Familienangehörigen verständlich und nachvollziehbar sein. Dabei können Flyer und Plakate helfen.

Zufrieden mit der Hausarztpraxis

Die Weisse Liste hat rund 250.000 Online-Bewertungen zu Ärzten analysiert. Das Ergebnis: Mit ihrem Hausarzt sind Patienten am zufriedensten. So das Ergebnis einer aktuellen Auswertung im Arztvergleichsportal der Weissen Liste und den darauf basierenden Portalen von AOK, BARMER GEK und Techniker Krankenkasse (TK).

Insgesamt würden rund 85 Prozent der Teilnehmer ihren Arzt weiterempfehlen. Ihren Hausarzt würden die Teilnehmer allerdings häufiger weiterempfehlen (89 Prozent) als ihren Facharzt (76 Prozent). Vor allem Hautärzte (62 Prozent) und Orthopäden (64 Prozent) erhalten im Schnitt deutlich geringere Zustimmungswerte. Das Ergebnis der Auswertung ist erfreulich: Die Patienten finden ihre Ärzte gut. Zufrieden sind sie vor allem mit den Hausärzten. Wir sehen aber auch, dass es Unterschiede gibt – auch zwischen den einzelnen Ärzten eines Fachgebiets, kommentiert Jürgen Graalmann, Geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes das Ergebnis.

Am wichtigsten ist den teilnehmenden Patienten, dass niedergelassene Ärzte gut mit ihnen kommunizieren. Sie möchten, dass die Ärzte auf ihre Fragen, Ängste und Sorgen eingehen und ihnen gut zuhören. Auch hier punkten die Hausärzte bei ihren Patienten: 93 Prozent der Teilnehmer sind mit der Kommunikation ihres Hausarztes zufrieden. Bei den Fachärzten liegt dieser Wert bei 83 Prozent. Geht es um das Praxispersonal und die -organisation, dann liegen Hausärzte mit einem Zufriedenheitswert von 87 Prozent ebenfalls vorn (Fachärzte 77 Prozent). Ein schöner Erfolg für die hausärztlichen Praxisteams.
www.aok.de/arztnavi
arztnavi.barmer-gek.de

Aus der Ärzte Zeitung

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Immuntherapie gegen Gehirntumore?

Eine Immuntherapie gegen bestimmte Gliome – eine Form von Gehirntumoren – scheint prinzipiell möglich. Von vielversprechenden Tierversuchen haben Wissenschaftler auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie im September 2013 berichtet. Denn bei niedriggradigen Gliomen sind die Therapiemöglichkeiten derzeit sehr begrenzt, oft können Ärzte den meist noch recht jungen Patienten nicht viel mehr anbieten als kontrolliert abzuwarten. Oder den Tumor herauszuschneiden, sofern er sich gut vom übrigen Hirngewebe abgrenzen lässt – ein Schritt, der gut überlegt sein will, damit die Prozedur den Patienten nicht mehr schadet als nützt.

Eine Alternative zum Abwarten könnte vielleicht schon bald eine zielgerichtete Immuntherapie sein, für die ein großer Teil der Gliompatienten infrage käme. Geplant ist jetzt eine Studie mit 50 Patienten, die eine spezielle Mutation in ihren Tumorzellen tragen. Hier soll die klinische Wirksamkeit der Substanz geprüft werden sowie ihre Sicherheit und Verträglichkeit.

Neue DMP-Formulare

Seit dem 1. Juli 2013 gelten für die DMP Asthma bronchiale, Brustkrebs und COPD neue Formulare für die Teilnahme-und Einwilligungserklärungen. Auch die indikationsübergreifende Teilnahmeerklärung kommt seit diesem Zeitpunkt in überarbeiteter Form zum Einsatz.

Hintergrund für die Einführung ist eine neue Richtlinie. Wichtig für die reibungslose Dokumentation und Abrechnung: Bitte nutzen Sie nur noch die neuen Vordrucke, Sie erhalten sie bei Ihrer KV-Bezirksstelle. Damit gewährleisten Sie eine rechtssichere Einschreibung Ihrer Patienten und unterstützen einen reibungslosen Gesamtablauf der Disease-Management-Programme. Und damit letztendlich die Gesundheit Ihrer Patienten. Die neuen Formulare sind bereits seit dem 1. Juli 2013 im Einsatz.

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Kurzmeldungen

Rauchen noch teurer als gedacht?

Die medizinischen Folgekosten des Rauchens sind bisher offenbar systematisch unterschätzt worden. Das hat eine Studiengruppe des Instituts für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen am Helmholtz Zentrum München ermittelt. Hochgerechnet auf die Bevölkerung in Deutschland verursacht Rauchen pro Jahr nach Meinung der Forscher direkte und indirekte Folgekosten von 31,3 Milliarden Euro – deutlich mehr als bisher berechnet. Als problematisch sehen die Forscher selbst den Ansatz, dass manche Angaben auf Selbstaussagen basieren, die nicht durch Tests validiert wurden.

Entscheidungshilfen

Dass Patienten die Entscheidung für oder gegen eine Therapie oder Präventionsleistung nicht immer leicht fällt, bekommen Praxisteams tagtäglich mit. Unterstützung bieten hier die Entscheidungshilfen der AOK. Sie wurden gemeinsam mit Universitäten und Fachgesellschaften entwickelt und bieten dem Patienten umfangreiches Hintergrundmaterial.

Entscheidungshilfen gibt es zu den Themen Impfen, künstliche Ernährung, Brusterhaltung oder -entfernung, Organspende, HPV-Impfung und PSA-Test bei der Prostata-Krebsvorsorge.
www.aok.de/entscheidungshilfen

Garderobe – Visitenkarte der Praxis

Abgesehen von hygienischen Empfehlungen und Vorschriften, die von den Berufsgenossenschaften kommen, ist die berufliche Kleidung ein Spiegelbild der Unternehmenskultur einer Praxis. Je nachdem, welchen Wert eine Arztpraxis auf das Outfit ihrer Mitarbeiterinnen legt, kann deren Stil zum echten Markenzeichen werden. Eine einheitliche Arbeitskleidung unterstützt das professionelle Erscheinungsbild. Die Corporate Fashion hat zwar zum Ziel, dass sich die Mitarbeiter mit ihrer Praxis identifizieren und nach außen hin als Team auftreten, aber auch der Wohlfühlfaktor und die Funktionalität der Dienstkleidung dürfen nicht vergessen werden. Deshalb sollte das Praxisteam die Auswahl gemeinsam treffen. Zentrale Frage dabei: Was will man mit der Wahl der Praxiskleidung zeigen? Erst danach sollte im Team über die Kleiderwünsche der Einzelnen gesprochen werden. Denn eine Mitarbeiterin, die sich in ihrer Berufskleidung wohlfühlt, hat eine positivere Ausstrahlung als jemand, der sich verkleidet vorkommt. Ist für eine bestimmte Tätigkeit Schutzkleidung vorgeschrieben, ist die MFA verpflichtet, diese Schutzkleidung zu tragen.

Aus der Ärzte Zeitung

Mehr Geld für mehr Kompetenzen

Beim neuen Tarifvertrag für MFA arbeiten die Tarifparteien auch an einer Reihe von Neuerungen. Die erste ist die horizontale Erweiterung der Tätigkeitsgruppen. Bisher kennt der Gehaltstarifvertrag vier dieser Gruppen, zukünftig sollen es sechs werden. Zudem soll endlich transparenter werden, wer in welche Gruppe gehört.

Dem Verband medizinischer Fachberufe geht es ferner darum, dass Fortbildungen besser anerkannt werden. Im neuen Tarif sollen MFA deshalb Fortbildungsstunden sammeln können und auf diese Weise den Weg in eine andere Tätigkeitsgruppe schaffen. Natürlich nur, wenn die entsprechenden Fortbildungen auch in der Praxis gebraucht werden. Auch die innerbetriebliche Fortbildung soll dabei aufgewertet werden. Insgesamt sollen diese Maßnahmen den Beruf attraktiver machen.


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