Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Rezeption

Aktuelle Meldungen

Keuchhusten: Impfung für Schwangere empfohlen

Gesetzlich versicherte Frauen haben Anspruch auf eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis). Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat diese Maßnahme in die Schutzimpfungs-Richtlinie aufgenommen. Die Impfung von werdenden Müttern gegen Pertussis soll eine Erkrankung des Neugeborenen verhindern. Empfohlen wird die Impfung zu Beginn des letzten Schwangerschaftsdrittels. Ausschlaggebend für die Empfehlung waren neue Forschungsergebnisse. Diese hatten gezeigt, dass bei der Mehrzahl der untersuchten Frauen die Konzentration von Antikörpern gegen Pertussis sehr niedrig waren, auch wenn sie ein bis zwei Jahre vor der Schwangerschaft geimpft worden waren. Eine Impfung während der Schwangerschaft führe dagegen zu hohen Antikörperkonzentrationen bei der werdenden Mutter und dem Neugeborenen. Säuglinge von Müttern, die in ihrer Schwangerschaft eine Pertussis-Impfung erhalten hatten, erkrankten deutlich seltener an Pertussis als Säuglinge von Müttern ohne Impfung während der Schwangerschaft.

Neues Impfschema

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die aktualisierte Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur Sechsfachimpfung bei Säuglingen zum Schutz vor Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B fristgerecht umgesetzt. Das neue „2+1-Impfschema" sieht zwei Impftermine im Alter von 2 und 4 Monaten und dann nochmals eine Impfung im Alter von 11 Monaten vor. Die bis dato vorgesehene weitere Impfung im Alter von 3 Monaten entfällt. Nur Frühgeborene sollen die Impfdosen weiterhin nach dem „3+1-Schema" im Alter von 2, 3, 4 und 11 Monaten erhalten. Mit dem neuen Impfschema verfolgt die STIKO das Ziel, den Impfplan zu vereinfachen und so die zeitgerechte und vollständige Umsetzung der Sechsfachimpfungen für Eltern und Ärztinnen und Ärzte zu erleichtern.

Impfungen nicht wegen SARS-CoV-2 verschieben

Viele Kinder erhalten offenbar ihre empfohlenen Impfungen nicht oder kommen mit gravierenden Beschwerden erst zu spät zum Arzt, weil die Eltern Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus haben. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hin. Der Verband fürchtet, dass durch versäumte Impfungen künftig Krankheiten wieder auftreten könnten, die längst zurückgedrängt worden sind. Viele Kinder bekommen demnach zur Zeit nicht einmal die Impfungen, die von der Ständigen Impfkommission empfohlen werden. Die Grundimmunisierung im ersten Lebensjahr schützt aber vor Krankheiten wie Masern, Keuchhusten oder Polio. Zudem fehlt durch sinkende Impfraten die Gruppenimmunität. Die Diskussion um die Entwicklung eines Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 sollte nicht vergessen machen, dass es weitere, für Kinder sogar viel gefährlichere Krankheiten gibt, für die bereits wirksame Impfstoffe verfügbar sind.

Ungesundes Auf und Ab

Weisen Patienten stark schwankende Blutdruckwerte auf, wird das oft situativen Ursachen zugeschrieben. Das ist zwar richtig, hat aber auch eine klinische Bedeutung. Denn selbst dann, wenn sich die Werte im Normbereich befinden, sind systolische oder diastolische Schwankungen mit kardiovaskulären Folgen assoziiert. Wie eine Auswertung von Daten der CARDIA-Kohortenstudie zeigt, sind diese Folgen durchaus beachtlich: Sie schlagen sich u. a. in funktionalen Veränderungen nieder, die in Richtung Herzinsuffizienz zeigen. Die Studie läuft seit Mitte der 1980er-Jahre, mehr als 2.400 Probanden sind daran beteiligt, die seinerzeit zwischen 18 und 30 Jahre alt gewesen waren. In Intervallen zwischen zwei und fünf Jahren wurde der Blutdruck der Probanden insgesamt achtmal gemäß einem strengen Protokoll gemessen. 25 Jahre nach Aufnahme in die CARDIA-Studie unterzog man die dann im Mittel 50 Jahre alten Studienteilnehmer zudem einer Echokardiografie.


« zurück | |