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Sprechstunde

Aus der Medizin

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Grippeimpfung bei Schwangeren empfohlen

Eine Schwangerschaft ist für das Immunsystem eine Ausnahmesituation. Weil der Fötus zur Hälfte väterliche Antigene trägt, reagiert die Abwehr der Schwangeren mit gezielter Toleranz. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass der Fötus nicht abgestoßen wird. Die heruntergeregelte Abwehr ist aber offenbar auch ein Grund für das hohe Komplikationsrisiko bei Schwangeren mit Influenza. Dieses Risiko steigt zum Ende der Schwangerschaft bis auf das Vierfache an. Das für eine Influenza typische hohe Fieber ist ein wichtiger Grund für Fehlgeburten und Entwicklungsstörungen des Embryo oder Feten. Schwangeren Frauen wird daher die Grippeimpfung empfohlen. In Studien wurden keine Hinweise gefunden, dass die Schwangerschaft durch die Impfung negativ beeinflusst wird, und zwar weder bei einer Impfung in der Frühschwangerschaft noch im 2. oder 3. Schwangerschaftsdrittel.

Die Untersuchungen schlossen sowohl die saisonalen Grippe-Impfstoffe als auch den Pandemie-Impfstoff ein. Dabei wurden keine erhöhten Fehlgeburtsraten noch vermehrte Schwangerschaftskomplikationen oder angeborene Schädigungen der Kinder festgestellt. Im Bundesdurchschnitt waren bei Erhebungen in den letzten Jahren aber nur rund 11 Prozent der Schwangeren gegen Grippe geschützt.

Übrigens: Das Beratungszentrum für Embryotoxikologie der Berliner Charité bietet, unterstützt von der AOK, eine Beratung für schwangere oder stillende Frauen zum Thema Arzneimittel an. Mehr Info unter:
www.embryotox.de

Immer mehr Patienten erfolgreich im DMP

Was Qualitäts- und Evaluationsberichte der Krankenkassen und Gemeinsamen Einrichtungen schon in den Vorjahren gezeigt haben, bestätigt auch der aktuelle Qualitätsbericht 2016 der Kassenärztlichen Bundesvereinigung: Chronisch Kranke profitieren von der Teilnahme an den strukturierten Behandlungsprogrammen (DMP) für Diabetes, Koronare Herzkrankheit, Asthma und COPD.

Zum Ende des Jahres 2015 war die Zahl der Einschreibungen auf 7,7 Millionen gestiegen, was einem Plus von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Damit hat sich die Zahl der Teilnehmer am DMP seit 2008 um 1,6 Millionen erhöht. Der KBV-Bericht analysiert auch die Entwicklung der Qualitätsziele der einzelnen Programme und konstatiert eine deutliche Verbesserung der Parameter. Dazu gehören zum Beispiel die Blutdruckwerte bei Diabetikern und Patienten mit Koronarer Herzkrankheit, das Erreichen persönlicher HbA1c-Zielwerte oder die Anordnung krankheitsspezifischer Kontrolluntersuchungen wie der Nierenfunktionsanalyse für Typ 1-Diabetiker.
www.aok-gesundheitspartner.de
Webcode W253981

Augen-Checkup mindestens alle zwei Jahre

Was Qualitäts- und Evaluationsberichte der Krankenkassen und Gemeinsamen Einrichtungen schon in den Vorjahren gezeigt haben, bestätigt auch der aktuelle Qualitätsbericht 2016 der Kassenärztlichen Bundesvereinigung: Chronisch Kranke profitieren von der Teilnahme an den strukturierten Behandlungsprogrammen (DMP) für Diabetes, Koronare Herzkrankheit, Asthma und COPD.

Zum Ende des Jahres 2015 war die Zahl der Einschreibungen auf 7,7 Millionen gestiegen, was einem Plus von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Damit hat sich die Zahl der Teilnehmer am DMP seit 2008 um 1,6 Millionen erhöht. Der KBV-Bericht analysiert auch die Entwicklung der Qualitätsziele der einzelnen Programme und konstatiert eine deutliche Verbesserung der Parameter. Dazu gehören zum Beispiel die Blutdruckwerte bei Diabetikern und Patienten mit Koronarer Herzkrankheit, das Erreichen persönlicher HbA1c-Zielwerte oder die Anordnung krankheitsspezifischer Kontrolluntersuchungen wie der Nierenfunktionsanalyse für Typ 1-Diabetiker.
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Tabakentwöhnung und die Rolle der MFA

Der Verzicht auf Tabakkonsum kann bekanntlich helfen, bestehende chronische Erkrankungen besser therapierbar zu machen oder Leiden zu vermeiden.

Für den Internisten Dr. Wolfgang Grebe können MFA eine Schlüsselfunktion in der Tabakentwöhnung einnehmen. Wer die MFA zu Entwöhnungskursen mitnimmt, kann sich Vorteile für die Praxisorganisation verschaffen, berichtet er gegenüber der Ärzte Zeitung. Einige Leistungen, wie etwa das Kontrollieren von Patiententagebüchern lassen sich nämlich gut delegieren.

Patienten sollten vor allem dann angesprochen werden, wenn sie für solche Angebote besonders sensibel sind. Zwischen den Jahren fassen bekanntlich viele den Vorsatz, das Rauchen aufzugeben. Aber auch Daten wie der Weltnichtrauchertag (31. Mai) und der Welt-COPD-Tag im November bieten sich an. Und natürlich sind auch die regelmäßigen DMP-Gespräche hierzu eine gute Gelegenheit (mehr dazu auf Seite 10).

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Glukosetest nur ausgeschlafen?

Menschen, die relativ wenig, nämlich kürzer als sieben Stunden schlafen, haben ein höheres Risiko für erhöhte HbA1c-Werte. Doch selbst wenn die Konzentration des Glykohämoglobins normal ist, kann der orale Glukosetoleranztest pathologisch ausfallen – dann nämlich, wenn die Schlafdauer in den beiden Tagen vor dem Test in der Summe besonders kurz war. Das hat ein Team von Forschern um Dr. Donald Bliwise vom Schlafprogramm der Emory University School of Medicine in Atlanta im US-Staat Georgia herausgefunden.

Dabei mussten sich die Probanden einem standardmäßigen oralen Glukose-Toleranztest (OGTT) unterziehen, wobei die Blutzuckerkonzentration im Plasma zwei Stunden nach der Belastung bestimmt wurde.

Wie sich zeigte, stieg die Wahrscheinlichkeit für erhöhte HbA1c-Werte mit sinkender Schlafdauer. Signifikant war der Zusammenhang für weniger als sieben Stunden. Die Forscher untersuchten auch, wie sich kurzer Schlaf unmittelbar vor dem Test bei Personen auswirkt, deren HbA1c-Werte unter sechs Prozent und somit im Normalbereich liegen. Hier war zu erkennen, dass der OGTT auch Menschen, deren Wert sonst im Normbereich ist, ein pathologisches Ergebnis zeigen können, wenn sie kurz vor dem Test besonders wenig geschlafen hatten.

Das kann dazu führen, dass der Test positiv ausfällt, obwohl der Getestete nicht an Diabetes erkrankt ist.

Aus der Ärzte Zeitung


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