Sprechstunde
Aus der Medizin
Impfung gegen Schweinegrippe
Die Schweinegrippe-Massenimpfung kommt: Das Bundeskabinett gab am 19. August grünes Licht für die rechtlichen Voraussetzungen, damit vom Herbst an gegen die neue Grippe geimpft werden kann.
Bis zu diesem Tag waren rund 12 500 Bundesbürger mit der Schweinegrippe infiziert. Bei der ersten Massenimpfung sollen vor allem chronisch Kranke und medizinisches Personal sowie Polizisten und Feuerwehrleute einen Schutz erhalten. Nach Schätzungen des Bundes könnten es insgesamt bis zu 56 Millionen Bundesbürger sein, die sich einen Schutz gegen diese Grippe holen werden. Bund und Kassen haben vereinbart, dass die Kassen die Kosten von etwa einer Milliarde Euro tragen.
Neue Krebs-Hotline im Herbst
Ab Herbst können sich Ratsuchende zum Thema Krebs bundesweit unter der Rufnummer 0800-420 30 40 informieren. Dazu werden die bislang getrennten Beratungsangebote des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe in Bonn zu einem Angebot zusammengeführt. Weitere Partner der Initiative sind die Bundesministerien für Gesundheit (BMG) sowie Bildung und Forschung (BMBF).
Für 2010 ist der Aufbau eines Krebsinformationsdienstes speziell für Arztpraxen geplant. Wegen der Vielzahl von Krebserkrankungen gibt es sowohl bei betroffenen Patienten wie auch bei behandelnden Ärzten hohen Beratungsbedarf.
HPV-Impfung weiterhin empfohlen
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) hält die HPV-Impfung für alle Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahre unverändert für empfehlenswert.
Zu diesem Ergebnis ist die STIKO nach Durchsicht der bislang zur
Verfügung stehenden Literatur zur HPV-Impfung einschließlich der seit
der Impfempfehlung vom März 2007
neu hinzugekommenen Studiendaten gekommen. Persönliche
Entscheidungshilfen für Mädchen und junge Frauen zur Frage der
HPV-Impfung finden sich in der BARMER-Broschüre Früherkennung von
Gebärmutterhalskrebs – HPV-Impfung und interaktiv im Netz unter
www.aok.de/gesundheitsnavi
Was ist eigentlich ... Ergotherapie?
Bei Ergotherapien handelt es sich um verschiedene Behandlungsverfahren, um eingeschränkte körperliche oder geistige Fähigkeiten wiederherzustellen beziehungsweise zu fördern. Sie sollen den Menschen eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft und das Arbeitsleben ermöglichen und sie befähigen, selbstständig und unabhängig zu leben.
Ergotherapien werden sowohl stationär im Krankenhaus, etwa im Rahmen von Rehabilitationsmaßnahmen, aber auch ambulant in jedem Stadium einer Erkrankung angeboten. Sie können als Heilverfahren vom Arzt verordnet werden. Der Verlauf der ergotherapeutischen Behandlung wird dokumentiert und dem behandelnden Arzt überstellt. Die Ergotherapie umfasst unter anderem Selbsthilfetraining und Haushaltstraining, aber auch Konzentrations- und Stabilisationstraining. Gezielt werden dabei künstlerische, handwerkliche, manuelle und geistige Fähigkeiten geübt.
Ergotherapie wird bei Menschen mit einer neurologischen Erkrankung eingesetzt (Schlaganfall, Verletzungen des Gehirns, Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Demenz), aber auch nach Unfällen oder bei psychischen Erkrankungen.

Weniger Schlaf – ist das gesund?
Das Meinungsforschungsinstitut ipsos hat eine repräsentative Umfrage zum Schlafverhalten durchgeführt. Heraus kam: Die Deutschen gehen früh zu Bett und stehen früh wieder auf. Und sie schlafen immer weniger: Fünf bis sieben Stunden geben die meisten Befragten als durchschnittliche Schlafdauer an, vor 100 Jahren waren das noch neun Stunden. Jeder Vierte hat zudem Schlafstörungen. Die BARMER bietet zum Thema Gesunder und gestörter Schlaf eine Broschüre an.

Notfälle in der Hausarztpraxis
Schnelle Hilfe
Der Arzt ist noch auf Hausbesuch und im Wartezimmer kollabiert ein Patient. Dann sind Rettungsmaßnahmen durch das Praxisteam gefragt. Doch wie sicher sind Sie dabei noch? Wir geben Hilfe für die erste Hilfe.
Erste VERAH am Start

Sie sollen Hausärzte bei der Patientenversorgung entlasten. Dabei liegt ein Schwerpunkt bei Hausbesuchen, die nun eben die Medizinische Fachangestellte (MFA) zum Teil übernimmt. Aber auch diagnostische und therapeutische Maßnahmen können ein Tätigkeitsfeld der Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH) sein – soweit vom Arzt delegiert. Ein neues Aufgabengebiet, für das die ersten VERAH einiges leisten mussten. 200 Stunden umfasst das Fortbildungskonzept, das vom Institut für hausärztliche Fortbildung im Deutschen Hausärzteverband (IhF) entwickelt wurde.
Für die Prüfung müssen angehende VERAH zunächst eine Hausarbeit von acht bis zwölf Seiten verfassen. In dieser beschreiben sie den Fall eines Patienten, den sie im Rahmen der Fortbildung betreut haben. Wobei gezeigt werden muss, dass drei Module aus dem Fortbildungscurriculum umgesetzt wurden. In der abschließenden mündlichen Prüfung werden sie zu diesem Fall befragt.
Dass es zu schaffen ist, haben die ersten 34 VERAH auf dem IhF-Fortbildungskongress in Mannheim bewiesen. Sie wurden in einer offiziellen Zeugnisübergabe geehrt. Den Medizinischen Fachangestellten bringt die Fortbildung zweierlei: Sie gibt mehr Sicherheit beim Thema Delegation, und Medizinische Fachangestellte können ihr Aufgabengebiet erweitern.
Aus der Ärzte-Zeitung
Tattoos nur noch mit geprüften Stoffen
Mit der Tätowiermittel-Verordnung gelten seit 1. Mai erstmals besondere Regelungen für Mittel zum Tätowieren und für Permanent-Make-up. Hintergrund: Die Farbstoffe der Tattoos können unter Umständen Entzündungen oder Allergien auslösen. Im Gegensatz zu kosmetischen Produkten werden Tätowiermittel direkt in die Haut gestochen. Von dort können sie etwa in den Blutkreislauf gelangen oder Immunreaktionen auslösen. Bislang ist kaum untersucht, wie die verschiedenen Stoffe im Körper reagieren. Eine Risikobewertung der Stoffe sollte mindestens den Anforderungen an die Sicherheit von Farbstoffen für kosmetische Mittel und Haarfarben entsprechen, um Risiken zu minimieren.
Was ist eigentlich ... eine Pandemie?
Anfang Mai beherrschte die sogenannte Schweinegrippe die Schlagzeilen. Zehn Tote in Mexiko, der erste Tote außerhalb Mexikos, die ersten Infektionen in Deutschland und dann die Meldung der WHO: Das Virus hat das Potenzial, eine Pandemie auszulösen. Was ist das?
Dazu schreibt das Internetlexikon Wikipedia: „Unter Pandemie versteht man eine länder- und kontinentübergreifende Ausbreitung einer Krankheit, im engeren Sinn einer Infektionskrankheit. Im Gegensatz zur Epidemie ist eine Pandemie somit örtlich nicht beschränkt.“
Wenn es in den letzten hundert Jahren um Pandemien ging, war immer das Grippe-Virus im Spiel. Die Spanische Grippe, die zwischen 1918 und1920 weltweit Schrecken verbreitete, gilt mit 500 Millionen Kranken und 25 bis 50 Millionen Toten noch immer als folgenreichste Pandemie aller Zeiten. Doch auch die asiatische Grippe (1957, eine Million Tote), die Hongkong-Grippe (1968, 700.000 Tote und die Russische Grippe (1977/78, 700.000 Tote) hatten es in sich. Seitdem hat sich auch in den Entwicklungsländern die Gesundheitsversorgung stark verbessert.
Gesundheitspreis für Präventionssoftware

Der mit 50.000 Euro dotierte „Berliner Gesundheitspreis 2008“ widmet sich in diesem Jahr der partnerschaftlichen Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Alle Gewinner haben Lösungen entwickelt, um Patienten aktiv an Therapieentscheidungen zu beteiligen und ihre Eigenverantwortung zu stärken.
Der 1. Platz geht an die Computersoftware Arriba. Arriba berechnet beispielsweise die Risiken eines Herzinfarkts oder die positive Wirkung einer Ernährungsumstellung und stellt das Ergebnis mit Hilfe von grafischen Elementen anschaulich dar. So hilft das Programm dem Patienten, sein Gesundheitsrisiko zu bestimmen und eine Behandlungsstrategie zu wählen, die seinen Lebensumständen und seinem individuellen Gesundheitsbedürfnis am besten entspricht. Arriba wurde seit 2001 von den Abteilungen Allgemeinmedizin der Universitäten Marburg sowie Düsseldorf entwickelt und lässt sich in der hausärztlichen oder internistischen Praxis einsetzen.
www.arriba-hausarzt.de
www.berliner-gesundheitspreis.de