Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Sprechstunde

Aus der Medizin

Erste VERAH am Start

Gruppenbild

Sie sollen Hausärzte bei der Patientenversorgung entlasten. Dabei liegt ein Schwerpunkt bei Hausbesuchen, die nun eben die Medizinische Fachangestellte (MFA) zum Teil übernimmt. Aber auch diagnostische und therapeutische Maßnahmen können ein Tätigkeitsfeld der Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH) sein – soweit vom Arzt delegiert. Ein neues Aufgabengebiet, für das die ersten VERAH einiges leisten mussten. 200 Stunden umfasst das Fortbildungskonzept, das vom Institut für hausärztliche Fortbildung im Deutschen Hausärzteverband (IhF) entwickelt wurde.

Für die Prüfung müssen angehende VERAH zunächst eine Hausarbeit von acht bis zwölf Seiten verfassen. In dieser beschreiben sie den Fall eines Patienten, den sie im Rahmen der Fortbildung betreut haben. Wobei gezeigt werden muss, dass drei Module aus dem Fortbildungscurriculum umgesetzt wurden. In der abschließenden mündlichen Prüfung werden sie zu diesem Fall befragt.

Dass es zu schaffen ist, haben die ersten 34 VERAH auf dem IhF-Fortbildungskongress in Mannheim bewiesen. Sie wurden in einer offiziellen Zeugnisübergabe geehrt. Den Medizinischen Fachangestellten bringt die Fortbildung zweierlei: Sie gibt mehr Sicherheit beim Thema Delegation, und Medizinische Fachangestellte können ihr Aufgabengebiet erweitern.

Aus der Ärzte-Zeitung


Tattoos nur noch mit geprüften Stoffen

Mit der Tätowiermittel-Verordnung gelten seit 1. Mai erstmals besondere Regelungen für Mittel zum Tätowieren und für Permanent-Make-up. Hintergrund: Die Farbstoffe der Tattoos können unter Umständen Entzündungen oder Allergien auslösen. Im Gegensatz zu kosmetischen Produkten werden Tätowiermittel direkt in die Haut gestochen. Von dort können sie etwa in den Blutkreislauf gelangen oder Immunreaktionen auslösen. Bislang ist kaum untersucht, wie die verschiedenen Stoffe im Körper reagieren. Eine Risikobewertung der Stoffe sollte mindestens den Anforderungen an die Sicherheit von Farbstoffen für kosmetische Mittel und Haarfarben entsprechen, um Risiken zu minimieren.

Was ist eigentlich ... eine Pandemie?

Anfang Mai beherrschte die sogenannte Schweinegrippe die Schlagzeilen. Zehn Tote in Mexiko, der erste Tote außerhalb Mexikos, die ersten Infektionen in Deutschland und dann die Meldung der WHO: Das Virus hat das Potenzial, eine Pandemie auszulösen. Was ist das?

Dazu schreibt das Internetlexikon Wikipedia: „Unter Pandemie versteht man eine länder- und kontinentübergreifende Ausbreitung einer Krankheit, im engeren Sinn einer Infektionskrankheit. Im Gegensatz zur Epidemie ist eine Pandemie somit örtlich nicht beschränkt.“

Wenn es in den letzten hundert Jahren um Pandemien ging, war immer das Grippe-Virus im Spiel. Die Spanische Grippe, die zwischen 1918 und1920 weltweit Schrecken verbreitete, gilt mit 500 Millionen Kranken und 25 bis 50 Millionen Toten noch immer als folgenreichste Pandemie aller Zeiten. Doch auch die asiatische Grippe (1957, eine Million Tote), die Hongkong-Grippe (1968, 700.000 Tote und die Russische Grippe (1977/78, 700.000 Tote) hatten es in sich. Seitdem hat sich auch in den Entwicklungsländern die Gesundheitsversorgung stark verbessert.


Gesundheitspreis für Präventionssoftware

Screenshot

Der mit 50.000 Euro dotierte „Berliner Gesundheitspreis 2008“ widmet sich in diesem Jahr der partnerschaftlichen Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Alle Gewinner haben Lösungen entwickelt, um Patienten aktiv an Therapieentscheidungen zu beteiligen und ihre Eigenverantwortung zu stärken.

Der 1. Platz geht an die Computersoftware Arriba. Arriba berechnet beispielsweise die Risiken eines Herzinfarkts oder die positive Wirkung einer Ernährungsumstellung und stellt das Ergebnis mit Hilfe von grafischen Elementen anschaulich dar. So hilft das Programm dem Patienten, sein Gesundheitsrisiko zu bestimmen und eine Behandlungsstrategie zu wählen, die seinen Lebensumständen und seinem individuellen Gesundheitsbedürfnis am besten entspricht. Arriba wurde seit 2001 von den Abteilungen Allgemeinmedizin der Universitäten Marburg sowie Düsseldorf entwickelt und lässt sich in der hausärztlichen oder internistischen Praxis einsetzen.

www.arriba-hausarzt.de
www.berliner-gesundheitspreis.de


Expertentagung für MFA

Der Rolle der MFA im Praxisteam kommt eine wachsende Bedeutung zu. Viele Aktivitäten, Fortbildungen und Forschungsprojekte sind seit einigen Jahren angelaufen, um MFAs die dafür notwendige Qualifizierung zu vermitteln. Die Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlich interessierten MFAs in der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) und das Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin an der Universität Witten/Herdecke präsentieren dazu am 13. Mai 2009 von 10-16 Uhr im Rahmen einer Expertentagung qualifizierte Referenten aus den verschiedenen Projekten, außerdem Kolleginnen, die bereits im Bereich Case Management Erfahrungen machen konnten. Was für die Zukunft als Hindernisse, aber auch als Chancen auf die MFA zukommen, wollen wir von Kolleginnen vom Berufsverband erfahren und miteinander diskutieren. Mehr Info per eMail bei:
i.schluckebier@helimail.de

Fortbildung zum Praxismanagement

Das Bildungswerk für Gesundheitsberufe e.V. (BIG) bietet zum Themenkomplex Praxismanagement ab Mitte Mai in Berlin einen neuen 60-stündigen Kurs für MFA an. Das erste Modul (8.-10. Mai) beschäftigt sich mit Maßnahmen zur Einführung eines Qualitätsmanagements, Mitarbeiterorganisation, -führung und -motivation. Das zweite Modul (19.-21. Juni) hat den Schwerpunkt „Erfolgreiches Praxismarketing und patientenorientierte Kommunikation“ und im dritten Modul (10.-12. Juli) dreht sich alles um effizientes Zeitmanagement. Alle Module können auch einzeln gebucht werden.


Neue Früherkennungsuntersuchung: U7a

Die gesetzlichen Krankenkassen bieten eine zusätzliche Früherkennungsuntersuchung U7a für Kinder zwischen dem 34. und 36. Lebensmonat an. Die U7a schließt die bisherige Lücke zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr. Dadurch ist es jetzt gewährleistet, dass jedes Kind bis zum sechsten Lebensjahr mindestens einmal im Jahr ärztlich untersucht wird. Bislang fallen zum Beispiel bei einigen Kindern Sehstörungen erst bei der Einschulung auf, was für eine erfolgreiche Behandlung sehr spät ist. „Wird eine Sehstörung schon früh festgestellt, sind die Heilungschancen erheblich größer“, sagt AOK-Mediziner Dr. Gerhard Schillinger. Bei der U7a sind Sehstörungen ein Schwerpunkt der Untersuchung.


ADHS die schlimmste Kinderkrankheit?

Viele Eltern fürchten, dass ihr Kind an ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) leidet. Erst mit deutlichem Abstand folgen laut einer forsa-Umfrage Asthma, Diabetes, Neurodermitis und Adipositas.

„Von welchen gesundheitlichen Störungen fürchten Sie am meisten, dass Ihr Kind sie bekommen könnte?“ Auf diese Frage antworteten 44 Prozent von 1.008 befragten Eltern mit ADHS. Dahinter rangierten asthmatische Erkrankungen (32 Prozent), Diabetes (26 Prozent), Neurodermitis (26 Prozent) und Übergewicht (23 Prozent). Die Studie ergab auch, dass 28 Prozent der Eltern nach ihrer Meinung ein chronisch krankes Kind haben. 14 Prozent gaben Neurodermitis an, fünf Prozent Heuschnupfen, drei Prozent Asthma. Tendenz: Je größer der Wohnort des Kindes, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer chronischen Krankheit. 60 Prozent sagen von sich: „Mit vielen Wehwehchen und Krankheiten der Kinder werde ich selbst fertig.“ Besonders bei Eltern unter 30 Jahren ist diese Einstellung ausgeprägt. Im Geschlechtervergleich zeigt sich, dass Väter schneller ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen als Mütter.

Aus der Ärzte-Zeitung



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