Sprechstunde
Aus der Medizin

Auch E-Zigaretten sind nicht harmlos
Seit geraumer Zeit befasst sich auch die Forschung mit den E-Zigaretten, die landläufig als eher harmlos angesehen werden. Aktuelle Studien, die auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Atemwege (ERS) in Paris vorgestellt wurden, sprechen eine andere Sprache: Das Schädigungspotenzial der als Entwöhnungshilfe konzipierten E-Zigaretten scheint größer als gedacht.
Eine schwedische Forschergruppe hat Kreislaufeffekte einer E-Zigaretten-Exposition bei 15 gesunden Freiwilligen untersucht. Sie fanden heraus, dass E-Zigaretten innerhalb von nur 30 Minuten zu signifikanten Anstiegen von Blutdruck und Pulsfrequenz führen, die Gefäßsteifigkeit nahm um den Faktor 3 zu. E-Zigaretten ohne Nikotin verursachten diese Effekte nicht. Und wer doppelt rauchte – also echte Zigaretten und E-Zigaretten –, litt mit 56 Prozent signifikant häufiger an Atemwegsproblemen als konventionelle Raucher (46 Prozent), reine E-Raucher (34 Prozent) oder Nichtraucher (26 Prozent).
Website für Themen rund um Sexualität
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat ein neues Online-Portal zur Aufklärung über sexuell übertragbare Infektionen (STI) und andere Themen rund um Liebe und Sexualität gestartet. Das Portal richtet sich vor allem an junge Erwachsene, aber auch an Fachkräfte. Es informiert über eine Vielzahl von Themen – vom Online-Dating über die richtige Kondombenutzung bis hin zu sexuell übertragbaren Infektionen wie HIV und Chlamydien. Praxisteams können zudem Infomaterialien für Patienten zum Auslegen im Wartezimmer bestellen.
www.liebesleben.de
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat ein neues Online-Portal zur Aufklärung über sexuell übertragbare Infektionen (STI) und andere Themen rund um Liebe und Sexualität gestartet. Das Portal richtet sich vor allem an junge Erwachsene, aber auch an Fachkräfte. Es informiert über eine Vielzahl von Themen – vom Online-Dating über die richtige Kondombenutzung bis hin zu sexuell übertragbaren Infektionen wie HIV und Chlamydien. Praxisteams können zudem Infomaterialien für Patienten zum Auslegen im Wartezimmer bestellen.
www.liebesleben.de
Gesundes Übergewicht als Ziel bei Adipositas
Viele Adipositas-Patienten schaffen es nicht, ihr Gewicht zu normalisieren. Doch auch von einer fünf- bis zehnprozentigen Gewichtsreduktion können sie stark profitieren. Ein Beispiel: Ein Patient mit einem Ausgangsgewicht von 120 kg bei einer Größe von 1,80 Meter hat einen BMI von 37. Nimmt er mit viel Mühe zwölf kg ab (zehn Prozent) liegt sein BMI immer noch bei gut 33 – weit über der Grenze des Normalgewichts von BMI 25, bei der man in der Regel von einem umfassenden Schutz vor Adipositasfolgen wie Fettleber, Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall ausgeht.
Eine Gewichtsreduktion von etwa zehn Prozent ist aber ein realistisches Ziel. Wirksamkeitsbelege gibt die Tübinger Lebensstil-Interventionsstudie (TULIP). Bei Patienten mit einem Ausgangs-BMI von 33 gingen durch Gewichtsabnahme von 9,1 Prozent die Werte von diastolischem Blutdruck im Schnitt um 16 Prozent zurück; zudem sanken der Nüchternblutzucker um neun Prozent, die Triglyzeride um über 20 Prozent, der Bauchumfang um etwa zehn Prozent. Ist diese Stufe erreicht, kann eine weitere Gewichtsreduktion angestrebt werden.
Aus der Ärzte Zeitung

Stand der Dinge
Videosprechstunde
Durchgeführte Online-Videosprechstunden können seit 1. April 2017 abgerechnet werden. Noch gibt es wenige Erfahrungen – aber vieles deutet darauf hin, dass die Technik auch im Rahmen von Hausbesuchen der Praxisassistentinnen zum Einsatz kommen soll.
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Zucker in Lebensmitteln
Die bösen Fallen meiden
Was Zucker bewirkt, sehen wir täglich in der Praxis. Kinder, die so dick sind, dass sie bereits deutlich eingeschränkt sind. Und immer mehr Patienten – auch jüngere –, die unter Typ-2-Diabetes leiden. Was helfen kann ist Aufklärung, wie man im Alltag die schlimmsten Zuckerfallen vermeidet.
mehr...Ältere Patienten gegen Grippe impfen
90 Prozent der grippebedingten Todesfälle betreffen ältere Menschen. Weil ihre Immunabwehr nachlässt, sind sie anfälliger für Influenza-Infekte und für schwere Krankheitsverläufe. Die Immunseneszenz ist auch der Grund dafür, dass die Grippeimpfung bei ihnen nicht mehr so gut anschlägt wie bei jüngeren Erwachsenen. Die Prognose ist nach Untersuchungen der Universität Sudbury dabei allerdings weniger von den Lebensjahren als von Begleiterkrankungen abhängig. Experten raten deshalb schon lange zur alljährlichen Impfung. Es gibt Daten die nahelegen, dass nach wiederholten Impfungen ein besserer Schutz besteht als nach der erstmaligen Impfung. Wenn es die epidemiologische Situation erlaubt, wird in Europa eine Impfung im Oktober/November als günstigster Zeitpunkt angesehen, weil das die Chance erhöht, dass auch im März noch genügend Antikörper produziert werden.

Antibiotika: Individuelle Bewertung nötig
Nach WHO-Schätzungen sterben jährlich 700.000 Menschen an Antibiotika-Resistenzen. Dass hiervon längst nicht nur Entwicklungsländer betroffen sind, zeigen die Daten des Robert Koch-Instituts (RKI). Am RKI wurde 2007 das ARS-Antibiotika-Resistenz-Surveillance als nationales Surveillance-System etabliert. Die Resistenzübersicht aus 2015 weist für E.coli, Klebsiella spp. und Proteus spp. 24 Antibiotika auf, gegen die die Erreger bereits resistent sind. Bei Staphylokokken sind es 18.
Gleichzeitig legt eine aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) nahe, dass die eigentlich als Reservewirkstoff gedachten Fluorchinolone, die eher bei schweren, lebensbedrohlichen Infektionen eingesetzt werden sollten, zu häufig verordnet werden: Mit knapp 5,9 Millionen Arzneimittelpackungen stellten sie laut der Analyse 2015 die viertgrößte Gruppe der Antibiotika dar, die von niedergelassenen Ärzten verordnet wurden.
Schützt Sport im Alter vor Demenz?
Sport im Alter kann den Gehirnstoffwechsel möglicherweise positiv verändern. Diese Theorie haben Altersforscher und Sportmediziner der Frankfurter Goethe-Universität entwickelt. In ihrer randomisierten kontrollierten Studie mit 60 Teilnehmern im Alter von 65–85 Jahren über zwölf Wochen hielt sich die Versuchsgruppe dreimal die Woche mit einem 30-minütigen Training fit. Durch die sportliche Betätigung verhinderten die Teilnehmer in der Versuchsgruppe den Anstieg des Stoffwechselproduktes Cholin, das in Zusammenhang mit Demenz gebracht wird. Einschränkend geben die Forscher selbst zu bedenken, dass die Beobachtungsdauer zu kurz und die Teilnehmeranzahl zu klein sein könnte. Zudem weisen die Autoren darauf hin, dass ein gesteigerter Anteil nicht zwangsläufig auf eine Demenz hinweisen muss.
Aus der Ärzte Zeitung

Neuer DMP-Leitfaden für Praxisteams
Die AOK hat einen neuen Leitfaden zur erfolgreichen Umsetzung der Disease-Management-Programme (DMP) für Typ-2-Diabetiker und Patienten mit Koronarer Herzkrankheit (KHK) veröffentlicht. Er steht ab sofort zum kostenlosen Download im Gesundheitspartner-Portal bereit. Die Inhalte des Leitfadens DMP erfolgreich umsetzen orientieren sich an den Qualitätszielen des DMP Diabetes mellitus Typ 2 und des DMP Koronare Herzkrankheit. Welche Untersuchungen sollen wie oft stattfinden? Welche Medikamente sind die wirksamsten? Und wie sieht die bestmögliche Behandlungsstrategie aus? Auf diese Fragen gibt der Leitfaden Antworten, ganz praktisch und leicht verständlich. Auf einem Beiblatt sind zudem die wichtigsten IDC-10-Schlüssel zu den beiden Indikationen noch einmal zusammengefasst. Die 36-seitige Publikation richtet sich in erster Linie an die Mitglieder des Praxisteams, die in vielen Praxen DMP-Aufgaben übernehmen. Auch der Leitfaden DMP im Praxisalltag, rund um die Einschreibung der Patienten und die Dokumentation ihrer Daten wurde aktualisiert.
www.aok-gesundheitspartner.de
Rubrik DMP

Pflegeberatung
Gemeinsam planen
Schon seit 2009 haben Pflegebedürftige und ihre Angehörigen einen Rechtsanspruch auf individuelle Pflegeberatung. Das ist wichtig, denn ohne professionelle Hilfe sind beide Seiten oft überfordert. Doch viele Betroffene wissen noch zu wenig über diesen Beratungsservice.
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