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Sprechstunde

Aus der Medizin

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Patienten informieren: Mit Diabetes auf Reisen

Über die Hälfte aller Diabetiker haben während einer Reise aufgrund der veränderten Aktivitäten mehr Blutzuckerentgleisungen als zu Hause. Experten empfehlen Diabetikern daher, doppelt so viele Teststreifen mitzunehmen wie sie im selben Zeitraum zu Hause verbrauchen würden. Auch Insulin sollte in doppelter Menge eingepackt werden.

Je nach Reiseziel und Verkehrsmittel müssen auch die Lagerungsbedingungen für Insulin berücksichtigt werden: Insulin ist bei bis zu 30 °C mindestens vier Wochen haltbar. Übersteigt die Temperatur 40 °C, verliert das Insulin sehr schnell seine Wirksamkeit. Bei sehr hohen Außentemperaturen muss Insulin daher gekühlt werden.

Insgesamt haben Diabetiker auch ein erhöhtes Risiko für Infektionen und sollten unbedingt an den erforderlichen Impfschutz denken. Diabetiker, die in Gegenden mit schlechter medizinischer Infrastruktur reisen, wird zudem geraten, ein Wunddesinfektionsmittel und für den Fall von Infektionen im Bereich der Füße ein orales Antibiotikum mitzunehmen.

Neue Formulare zur DMP-Einschreibung

Ab 1. Juli 2018 - in einigen Regionen auch schon früher - gibt es neue Formulare für die Einschreibung der DMP-Teilnehmer. Die neuen Formulare sind an die Europäische Datenschutz-Grundverordnung angepasst, die seit 25. Mai 2018 in allen EU-Mitgliedsstaaten gilt. Sie macht zusätzliche Informationen für die Patienten zu ihren Rechten bezüglich des Datenschutzes erforderlich. Die Versicherten werden von ihrer jeweiligen Krankenkasse unter anderem mit dem DMP-Begrüßungsschreiben über die Neuerungen informiert. Alte Versionen der Formulare können nur noch bis zum Vorliegen der neuen Vordrucke eingesetzt werden und sind anschließend zu vernichten.

Medikationsfehler häufig vermeidbar

Bundesweit sind jährlich rund 250.000 Krankenhauseinweisungen auf vermeidbare Fehler bei der Medikation zurückzuführen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervor. Die Angaben stützen sich auf vorliegende Untersuchungen. Diese zeigen, dass rund fünf Prozent aller Klinikeinweisungen die Folge unerwünschter Arzneimittelwirkungen sind. Ein Viertel der Fälle ließen sich vermeiden, heißt es weiter.

Um Medikationsfehler zu verhindern, haben Patienten, die mindestens drei Arzneimittel gleichzeitig verordnet bekommen, Anspruch auf einen Medikationsplan. Das sind rund 20 Millionen gesetzlich Versicherte. Nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ließen sich im vierten Quartal 2016 ca. 65.000 Patienten einen solchen Plan erstellen. Im ersten Halbjahr 2017 waren es bereits knapp 74.500 Patienten. Laut Bundesregierung sollen die Medikationspläne möglichst bald elektronisch verfügbar sein.
www.aok-gesundheitspartner.de

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Krankenhausnavigator aktualisiert

Im Krankenhausnavigator sind jetzt aktuelle Ergebnisse zur Behandlungsqualität der deutschen Krankenhäuser bei bestimmten Operationen und Eingriffen abrufbar. Zur Berechnung der Ergebnisse hat das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) die Behandlungen von mehr als 780.000 Patienten aus den Jahren 2013 bis 2015 ausgewertet. In das bundesweit einzigartige Informationsangebot wurden auch Komplikationen und Folgeereignisse aus den Jahren 2013 bis 2016 einbezogen.

Patienten und Ärzte können die Ergebnisse der einzelnen Kliniken bei acht ausgewählten Behandlungen vergleichen, die häufig vorkommen und vergleichsweise komplikationsträchtig sind. Basis ist das Verfahren der Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR). Berücksichtigt werden auch Komplikationen und Folgeereignisse wie Revisions-OPs, die innerhalb eines Jahres nach der Entlassung des Patienten auftreten.

Zurzeit bekommen die Nutzer des AOK-Krankenhausnavigators QSR-Ergebnisse zu folgenden Behandlungen angezeigt: Einsatz eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenkes bei Arthrose, Hüftgelenkersatz nach Oberschenkelbruch, Gallenblasenentfernungen bei Gallensteinen, therapeutische Herzkatheter (PCI) bei Patienten ohne Herzinfarkt, Blinddarmentfernungen sowie Operationen bei gutartiger Prostatavergrößerung und zur Prostataentfernung bei Prostatakrebs. Die Ergebnisse werden bei der Suche nach diesen Operationen automatisch angezeigt.
weisse-liste.krankenhaus.aok.de/


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