Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Praxisorganisation und -management

Aus Fehlern lernen mit CIRSforte

Die aktive Teilnahme an einem Fehlerberichts-und Lernsystem gilt als eines der wichtigsten Elemente des Risikomanagements. Vertragsärztinnen und -ärzte sind vom G-BA aufgefordert, Fehlermanagement und Fehlermeldesysteme als Bestandteile eines internen Qualitätsmanagement-Systems in ihrer Praxis einzurichten.

Im Rahmen des Projekts CIRSforte wird zur Zeit eine Studie durchgeführt, in der Berichts- und Lernsysteme in niedergelassenen Praxen eingeführt und fortentwickelt werden. Das bedeutet, dass die Praxis ein neues CIRS in Papier- oder elektronischer Form einführt oder den bisher vorhandenen Austausch systematischer angeht.

Zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten stehen den an der Studie teilnehmenden Praxen zur Verfügung: Workshops, Online-Schulungen, eine Handlungsempfehlung, Arbeitsmaterialien und eine Telefon-Hotline helfen Praxen dabei, kritische Ereignisse und Risiken in ihren Arbeitsabläufen zu identifizieren und als Anlass für Verbesserungen zu nutzen.

Ziel des Projektes unter der wissenschaftlichen Leitung des Instituts für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt am Main ist es, durch die systematische Aufarbeitung von Fehlern und kritischen Ereignissen die Sicherheitskultur zu verbessern.
www.cirsforte.de

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Pflegeheime werden anders bewertet

Ein neues Verfahren zur Bewertung der stationären Pflege ist am 1. November 2019 in Kraft getreten. Bis Ende 2020 sollen dann alle rund 14.000 Pflegeheime einmal vom Medizinischen Dienst (MDK) geprüft worden sein. Bereits Mitte nächsten Jahres sollen die ersten Ergebnisse im Netz stehen, z. B. im Pflegenavigator der AOK. Das Konzept sieht vor, dass die Pflegeheime den Umsetzungsgrad von Qualitätsindikatoren halbjährlich an eine Datensammelstelle bei den Pflegekassen melden. Vorgesehen sind jährliche Prüfungen, die einen Tag vorher angekündigt werden sollen.

Aus den gemeldeten Daten werden sukzessive bundesweite Durchschnittswerte abgeleitet. Ziel sei, dass sich die Qualität der Heime bei jedem von 16 Qualitätsindikatoren über beziehungsweise unter dem ermittelten Durchschnitt einordnen lasse. Im neuen Bewertungssystem sollen pflegerelevante Indikatoren künftig deutlich höher gewichtet werden, etwa der Erhalt von Mobilität und Selbstständigkeit, die Hilfe im Notfall, das Vermeiden von Stürzen und die Bewältigung krankheits- und therapiebedingter Anforderungen. Die Qualität des Essens und des Animationsprogramms einer Einrichtung sollen Schwächen bei pflegerischen Kernthemen nicht mehr ausgleichen können. Das war einer der Kernvorwürfe an das bisherige System. Auch in der ambulanten Pflege sind Änderungen bei der Qualitätsprüfung geplant.


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