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Sprechstunde

Aus der Medizin

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Glukosetest nur ausgeschlafen?

Menschen, die relativ wenig, nämlich kürzer als sieben Stunden schlafen, haben ein höheres Risiko für erhöhte HbA1c-Werte. Doch selbst wenn die Konzentration des Glykohämoglobins normal ist, kann der orale Glukosetoleranztest pathologisch ausfallen – dann nämlich, wenn die Schlafdauer in den beiden Tagen vor dem Test in der Summe besonders kurz war. Das hat ein Team von Forschern um Dr. Donald Bliwise vom Schlafprogramm der Emory University School of Medicine in Atlanta im US-Staat Georgia herausgefunden.

Dabei mussten sich die Probanden einem standardmäßigen oralen Glukose-Toleranztest (OGTT) unterziehen, wobei die Blutzuckerkonzentration im Plasma zwei Stunden nach der Belastung bestimmt wurde.

Wie sich zeigte, stieg die Wahrscheinlichkeit für erhöhte HbA1c-Werte mit sinkender Schlafdauer. Signifikant war der Zusammenhang für weniger als sieben Stunden. Die Forscher untersuchten auch, wie sich kurzer Schlaf unmittelbar vor dem Test bei Personen auswirkt, deren HbA1c-Werte unter sechs Prozent und somit im Normalbereich liegen. Hier war zu erkennen, dass der OGTT auch Menschen, deren Wert sonst im Normbereich ist, ein pathologisches Ergebnis zeigen können, wenn sie kurz vor dem Test besonders wenig geschlafen hatten.

Das kann dazu führen, dass der Test positiv ausfällt, obwohl der Getestete nicht an Diabetes erkrankt ist.

Aus der Ärzte Zeitung

Online-Hilfe bei Erziehungsproblemen: der ADHS-Elterntrainer

Mit dem ADHS-Elterntrainer hat die AOK ein neues Hilfsangebot für Eltern in schwierigen Erziehungssituationen gestartet. Das wissenschaftlich fundierte Online-Programm bietet umfassende und kostenlose Unterstützung für Mütter und Väter, die durch Verhaltensprobleme ihrer Kinder besonders belastet sind. Anhand von 44 Filmsequenzen zu typischen Situationen aus dem Familienalltag vermittelt das Trainingsprogramm einfache verhaltenstherapeutische Methoden. Eltern können sie bei Problemen infolge einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ihres Kindes schnell und unkompliziert anwenden. Das neue Angebot der AOK, das unter www.adhs-elterntrainer.de für alle Interessierten frei zugänglich ist, wurde in Kooperation mit dem ADHS-Experten Prof. Manfred Döpfner vom Universitätsklinikum Köln entwickelt.

Hintergrund der Initiative: Mütter und Väter von Kindern mit der Diagnose ADHS sind oft erschöpft und nicht selten der Verzweiflung nah. Das leicht zugängliche Online- Angebot zeigt ihnen anschaulich, wie sie mit Verhaltensproblemen ihres Kindes umgehen und die Beziehung zu ihrem Kind wieder verbessern können. Ein weiteres Ziel des Programms ist es, dass Eltern in schwierigen Phasen auch ihre eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und für sich Kraft tanken können. Der Elterntrainer vermittelt darüber hinaus Wissen zum Krankheitsbild.

Das Programm kann von Eltern selbstständig genutzt, aber auch als Ergänzung zu ärztlicher oder therapeutischer Behandlung eingesetzt werden. Das Besondere am Elterntrainer ist, dass hier ein umfassendes, verhaltenstherapeutisch basiertes und methodisch fundiertes Trainingskonzept zur Verfügung steht. Die einzelnen Lernschritte werden in Filmen veranschaulicht und zeigen alltägliche Erlebnisse der Eltern – zum Beispiel einen Wutanfall des Kindes in der Öffentlichkeit. Durch diese Art der Darstellung können gestresste Mütter und Väter die Informationen besonders gut aufnehmen und für sich umsetzen.
www.adhs-elterntrainer.de

DMP COPD erneuert

Aktuelle Studien bestätigen, dass der Raucherstatus einen starken Einfluss auf den Verlauf einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) hat. Sowohl die Sterblichkeit der Patienten als auch das Fortschreiten der Krankheit hängen im hohen Maße vom Tabakkonsum ab. Der Tabakentwöhnung wird deshalb in der Neufassung des DMP COPD eine noch wichtigere Rolle spielen als bisher.

Diagnostik, Therapie und Qualitätssicherung wurden auf Basis der aktuellen medizinischen Leitlinien überarbeitet. Der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) soll zum 1. Januar 2017 in Kraft treten. Die neuen Inhalte werden dann innerhalb eines Jahres in den regionalen DMP-Verträgen umgesetzt.
www.aok-gesundheitspartner.de
Webcode W230679

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Lebensmittelunverträglichkeit oder -allergie?

Nach dem Essen grummelt der Bauch, der Mund juckt oder die Luft wird knapp – nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung verträgt etwa jeder Fünfte in Deutschland bestimmte Lebensmittel nicht. Drei bis vier Prozent der Menschen in Deutschland entwickeln sogar Lebensmittelallergien.

Im Falle einer Lebensmittelallergie reagiert das Immunsystem des Körpers auf bestimmte Proteine in Nahrungsmitteln. Beim Versuch, diese Allergene abzuwehren, bildet der Organismus spezifische Antikörper (IgE-Antikörper). Bei erneutem Kontakt lösen sie Beschwerden aus, die bis hin zu einem allergischen Schock reichen können. Mittels Bluttests kann geprüft werden, ob eine immunologische Reaktion mit IgE-vermittelten Antikörpern vorliegt.

Bei einer Lebensmittelunverträglichkeit, etwa gegen Milchzucker (Laktose) oder Fruchtzucker (Fruktose) müssen Patienten keine allergische Schockreaktion befürchten. Menschen, die auf Pollen allergisch reagieren, können verstärkt an Lebensmittelallergien leiden. Experten sprechen von pollenassoziierten Lebensmittelallergien. Wem etwa Birkenpollen zusetzen, verträgt unter Umständen auch keine Äpfel. Nicht immer wissen Betroffene, woher diese Symptome kommen.


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