Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Sprechstunde

Aus der Medizin

Bei infizierten Wunden an MRSA denken

Chronischen Wunden und Hautulcera gehören zu den Risikofaktoren für eine MRSA-Infektion. Kommt zum Beispiel ein pflegebedürftiger Patient mit einem Dekubitus nach einem längeren Aufenthalt aus der Klinik zurück, dann liegt eine Indikation für eine Statuserhebung auf die multiresistenten Erreger vor.

Für die Diagnostik und Weiterbehandlung bei Besiedelung mit Staphylococcus aureus wurde vor gut einem Jahr ein eigener Abschnitt im EBM (30.12) geschaffen. Weitere Informationen zur Abrechnung bei Verdacht auf MRSA bei der KBV: www.mrsa-ebm.de

Aut idem: das Kreuz mit dem Kreuz

Als MFA haben Sie täglich mit Arzneimittel-Rezepten zu tun – auch mit den Aut idem-Kästchen, die sich links neben dem Feld für die Angabe der Arzneimittel finden. Aut idem ist lateinisch und heißt so viel wie oder das Gleiche. Die Aut-idem-Regelung verpflichtet Apotheker, ein wirkstoffgleiches preisgünstigeres Arzneimittel abzugeben, falls der verordnende Arzt das nicht ausdrücklich durch ein Kreuz im Aut-idem-Kästchen des Rezeptvordrucks ausgeschlossen hat. Dabei ist auf gleiche Wirkstärke, gleiche oder umtauschbare Darreichungsform und gleiche Packungsgröße zu achten.

Das Aut-idem-Kreuz darf vom Arzt nur dann gesetzt werden, wenn eine medizinisch begründete Notwendigkeit besteht. Wenn das Kreuz gesetzt werden muss, dann sollte das mit der Praxis-Software erfolgen – und nicht handschriftlich. Wird ein Kreuz handschriftlich gesetzt, muss es mit Datum und Unterschrift des Arztes versehen werden. Damit in der Apotheke klar ist, dass das handschriftlich gesetzte Kreuz tatsächlich vom Arzt verordnet wurde.

Wenn die Krankenkasse für einen Wirkstoff einen Rabattvertrag mit einem oder mehreren Herstellern abgeschlossen hat, muss der Apotheker nach dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz von 2007 das wirkstoffgleiche Arzneimittel dieses Herstellers abgeben. Besteht keine solche Vereinbarung, sollte die Apotheke eines der drei jeweils preisgünstigsten Arzneimittel auswählen. Verordnet der Arzt direkt das rabattierte Arzneimittel, kann er sicher sein, dass der Patient exakt das verordnete Präparat erhält. Dies kann auch die Compliance der Patienten günstig beeinflussen.

Generell empfiehlt es sich, Aut-idem-Kreuze weitestgehend zu vermeiden und wenn möglich rabattierte Präparate zu verordnen. In einigen Regionen gibt es hierzu besondere Regelungen – zum Beispiel im Rahmen des Hausarztvertrages für Versicherte der AOK Baden-Württemberg. Hier sind vertraglich Ziel-Quoten für eine rationale Verordnungsweise festgelegt, bei deren Erfüllung die Praxis einen Bonus erhält. Die Vertrags-Software, die im Rahmen des HzV-Vertrages zum Einsatz kommt, unterstützt den Arzt bei der rationalen Pharmakotherapie.

DMP KHK und Diabetes Typ 1 aktualisiert

Ab 1. Juli 2015 gelten neue medizinische Inhalte für die DMP Koronare Herzkrankheit und Diabetes mellitus Typ 1. Beim DMP KHK wurden unter anderem die Anforderungen an den Umgang mit Komorbiditäten beziehungsweise Multimorbidität an den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst. Außerdem wurden neue Hinweise zur Förderung von mehr körperlicher Aktivität aufgenommen. In der Anlage zu Diabetes mellitus Typ 1 wurden unter anderem die Anforderungen an die ärztlichen Kontrolluntersuchungen – differenziert nach Kindern und Jugendlichen bzw. Erwachsenen – neu gefasst. Für alle DMP-Teilnehmer gilt künftig: Bei Patientinnen und Patienten, die dauerhaft fünf oder mehr Arzneimittel verordnet bekommen oder bei denen die Anamnese Hinweise auf die Einnahme von fünf oder mehr Arzneimitteln gibt, sollen künftig mindestens einmal im Jahr sämtliche vom Patienten tatsächlich eingenommenen Arzneimittel (einschließlich der Selbstmedikation) strukturiert erfasst werden. Dadurch sollen mögliche Nebenwirkungen und Interaktionen schneller erkannt werden.

Bewertung schenkt Lächeln

Für jede Arztbewertung, die im Arztnavigator der AOK abgegeben wird, fließt auch weiter ein Euro an die Stiftung Humor hilft heilen von Arzt und Comedian Dr. Eckart von Hirschhausen. Die entsprechende Aktion ist verlängert worden. Damit können die Nutzer der Portale gleich mehrfach helfen: Sie unterstützen durch ihre Bewertung andere Patienten bei der Suche nach einem passenden Arzt und geben den Ärzten und Praxisteams ein Feedback.

Und Sie fördern zusätzlich die innovative Arbeit der Stiftung für mehr Humor und Empathie in der Medizin. Gespendet wird das Geld durch die Weisse Liste gemeinnützige GmbH, mit der die AOK zusammenarbeitet. Die Stiftung Humor hilft heilen fördert unter anderem Clowns in Kliniken und organisiert Seminare für Pflegekräfte und Ärzte. An der Aktion können sich auch Versicherte der BARMER GEK, TK und Bertelsmann BKK beteiligen, indem sie Ärzte über die Arztbewertungsportale ihrer jeweiligen Kassen bewerten.


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