Sprechstunde
Aus der Medizin

Biosimilars – Moleküle mit Sparpotenzial
Aus dem jüngst veröffentlichten "Arzneiverordnungs-Report 2015" (AVR) geht hervor, dass niedergelassene Ärzte den 70 Millionen gesetzlich Krankenversicherten im vergangenen Jahr 651 Millionen Arzneimittelpackungen mit 39,6 Milliarden Tagesdosen (DDD) verordnet haben. Zu den Kostentreibern zählten unter anderem Immunsuppressiva, die vor allem bei rheumatischen Erkrankungen, bei Multipler Sklerose und bei Organtransplantationen eingesetzt werden.
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Lärm ist schlecht für Herz und Gefäße
Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass Lärm das kardiovaskuläre Risiko erhöhen könnte. So hat eine Studie aus London in einer detaillierten geografischen Analyse den Zusammenhang zwischen Tages- und Nachtlärm sowie Gesamtsterblichkeit und kardiovaskulären Ereignissen untersucht (Eur Heart J 2015; online 23. Juni). Ergebnis: Im Vergleich zu Straßenlärm unter 55 db erhöht Straßenlärm über 60 db das Schlaganfallrisiko bei Erwachsenen um fünf Prozent und bei über 75-Jährigen um neun Prozent. Auch andere Parameter waren teils signifikant erhöht.
Zu ähnlichen Ergebnissen kam eine Studie der Universität Mainz. Hier hatten gesunde Mitarbeiter der Kardiologie mithilfe eines MP3-Players Nachtfluglärm simuliert, und zwar 30 und 60 Überflüge pro Nacht. Anlass war unter anderem eine neue Start- und Landebahn des Frankfurter Flughafens, die dazu führte, dass regelmäßig ab fünf Uhr morgens Flugzeuge mit bis 76 db über das Uniklinikum donnern. Die WHO empfiehlt für Krankenhäuser maximal 55 db. Auch bei den gesunden Probanden der Mainzer Studie zeigten sich negative Auswirkungen des Lärms auf die Endothelzellen, die in unseren Blutgefäßen eine wichtige Funktion haben und zwar dosisabhängig: je mehr Lärmereignisse, desto stärker.
Frauen waschen sich öfter die Hände
Zumindest beim Händewaschen kann von Gleichstellung noch nicht die Rede sein: Frauen gaben in einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) signifikant häufiger als Männer an, sich die Hände zu waschen.
Das bestätigt laut BZgA Studienergebnisse der London School of Hygiene & Tropical Medicine mit rund 250.000 Besuchern von Raststätten-Toiletten. Ergebnis: Nicht einmal jeder dritte Mann benutzt dort Wasser und Seife zum Händewaschen – dafür aber 64 Prozent der Frauen.
Das ist schlecht für die Männer. Denn gründliches Händewaschen macht Keimquellen zuverlässig zunichte. Und leider ist die Türklinke vom Bad nach BZgA-Angaben tatsächlich so gefährlich wie ihr Ruf. Und zwar immer dann, wenn sich der Vorgänger dort gerade nicht die Hände gewaschen hat.
Aus der Ärzte Zeitung
"Nierenrechner" im Internet
Nierenerkrankungen werden oft viel zu spät erkannt. Dabei ist eine rechtzeitige Diagnose entscheidend für das Ausmaß und den weiteren Verlauf der Erkrankung.
Die geschätzte glomeruläre Filtrations-rate (eGFR) ist der grundlegende Parameter. Die eGFR ist das Volumen, das von allen Glomeruli beider Nieren in einer definierten Zeit gefiltert werden kann. Die eGFR ist aussagekräftiger als das Serum-Kreatinin, weil zum Beispiel Alter und Geschlecht in die Auswertung mit einfließen.
Die Website nierenrechner.de stellt Werkzeuge zur Verfügung, um mit verschiedenen Formeln die Nierenfunktion zu bestimmen und gibt Tipps zur Einhaltung der Therapietreue durch die Erfassung und Dokumentation der Vitalwerte.
www.nierenrechner.de

Patienten mit Tremor
Zitterpartie
Zittern ist eine unbeabsichtigte Bewegung der Muskeln. Und neben den Extremitäten können auch Rumpf, Kopf und Stimme mit von der Partie sein. Wir stellen die wichtigsten Formen von Zittern vor und erklären die medizinischen Hintergründe.
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Serie DMP: Diabetes Typ 2
Zielwerte erreichen
Eines der wichtigsten Ziele im DMP Diabetes Typ 2 ist es, Folgeerkrankungen wie zum Beispiel eine Retinopathie oder eine periphere Neuropathie zu vermeiden. Wir fassen die wichtigsten Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels zusammen.
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Innovative Behandlungskonzepte
Chronische Wunden versorgen
Normalerweise heilen Wunden innerhalb von ein bis zwei Wochen. Doch sie können auch chronisch werden und brauchen dann eine besondere Art der Versorgung. Wir stellen die häufigsten Formen chronischer Wunden vor – und ein innovatives Behandlungskonzept aus Niedersachsen.
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Umfrage
Dr. Google auf dem Vormarsch
In der Ausgabe 1/2015 von info praxisteam hatten wir uns ausführlich mit Dr. Google beschäftigt und wollten von Ihnen wissen, wie Ihre Erfahrungen mit Patienten sind, die sich im Internet regelmäßig mit Gesundheitsthemen befassen.
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AOK-Arztnavigator
Neuer Look
Der AOK-Arztnavigator erscheint seit kurzer Zeit in neuem Gewand – die Einträge für die einzelnen Ärzte sind jetzt noch übersichtlicher und besser gestaltet. In mehreren Regionen wird jetzt auch die Teilnahme der Ärzte an AOK-Verträgen angezeigt.
mehr...Rauchstopp hilft in jedem Alter
Selbst wer seine letzte Zigarette erst als über 60-Jähriger raucht, senkt sein Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall innerhalb weniger Jahre erheblich, berichten deutsche Wissenschaftler im British Medical Journal. Die Forscher vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg werteten Daten von einer halben Million Menschen aus, die 60 Jahre oder älter sind, wie das DKFZ Ende April mitteilte. Raucher sterben demnach im Mittel fünfeinhalb Jahre früher an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als lebenslange Nichtraucher. Ex-Raucher sterben knapp zwei Jahre früher. Insgesamt erliegen laut DKFZ Raucher doppelt so oft einem solchen Leiden wie Nichtraucher.
Es sei nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören, sagte Studienleiter Professor Hermann Brenner. Selbst Menschen in der höchsten Altersgruppe profitieren gesundheitlich noch sehr davon. Allerdings gelte: Je länger die letzte Zigarette zurückliegt, desto deutlicher der Effekt.