Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Sprechstunde

Aus der Medizin

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Kurzmeldungen sprechstunde

Jetzt gegen Grippe impfen lassen

Die nächste Grippe-Saison kann wieder stärker ausfallen, warnen Robert Koch-Institut, Paul-Ehrlich-Institut und Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Daher raten sie jetzt mit den Impfungen loszulegen. Zu den Risikogruppen gehört auch medizinisches Personal, also sollte das Praxisteam hier mit gutem Beispiel voran gehen. Weitere Risikogruppen sind Menschen in Berufen mit hohem Publikumsverkehr, alle über 60-Jährigen, Schwangere sowie chronisch Kranke etwa mit Herzkrankheiten, Diabetes oder Asthma.

Lebensstil und Alzheimerdemenz

Es spricht vieles dafür, dass einige wenige Lebensstilfaktoren das Alzheimerrisiko maßgeblich beeinflussen.

Britische und US-amerikanische Forscher um Dr. Sam Norton haben nun eine aktuelle Hochrechnung zum Demenzrisiko in Lancet Neurology veröffentlicht, welche die wichtigsten Lebensstilfaktoren aus sämtlichen Analysen der vergangenen Jahre einbezieht. Anschließend schauten sie, wie viele Alzheimererkrankungen sich theoretisch verhindern ließen, wenn in der Bevölkerung niemand mehr adipös, körperlich inaktiv, depressiv, hyperton, nikotinsüchtig oder ungebildet wäre.

Nach ihren Hochrechnungen hat Bildung den stärksten Einfluss: 19 Prozent der Alzheimerfälle könnten verhindert werden, wenn die gesamte Bevölkerung mindestens eine dem Abitur entsprechende Schulausbildung erreichen würde. Zwar erhöht eine mangelhafte Bildung das Risiko für den Einzelnen weniger, als es viele anderen Faktoren tun, da aber in Entwicklungs-und Schwellenländern nur wenige Menschen einen höheren Schulabschluss haben, fällt dieser Faktor global betrachtet am stärksten ins Gewicht. Auf Platz zwei folgt das Rauchen: Damit lassen sich knapp 14 Prozent aller Alzheimererkrankungen erklären, mit körperlicher Inaktivität sind es knapp 13 Prozent, gefolgt von Depression mit 8 Prozent. Deutlich weniger ins Gewicht fallen eine Hypertonie (5 Prozent), ein Diabetes (3 Prozent) oder eine Adipositas im mittleren Lebensalter (2 Prozent).

Man schätzt, dass die Zahl der Alzheimerkranken global von etwa 31 Millionen im Jahr 2010 auf über 100 Millionen im Jahr 2050 steigen wird. Schon ein Rückgang der Prävalenz um 10 oder 20 Prozent bei den vermeidbaren Risikofaktoren könnte die Zahl der Demenzkranken in 40 Jahren um 9 oder 16 Millionen senken.

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Ausländische Patienten mit EHIC

Achtung: Klarstellung!

Durch Vorlage der Europäischen Krankenversichertenkarte (EHIC) haben im Ausland Versicherte in Deutschland Anspruch auf medizinisch notwendige Behandlung. Doch wie wird diese Leistung abgerechnet? Legt der Versicherte seine Europäische Krankenversichertenkarte vor, ist die Sache am einfachsten. Das Praxisteam überprüft die Identität des Patienten anhand eines Identitätsausweises (Personalausweis, Reisepass). Beides muss dann fotokopiert und aufbewahrt werden. Damit entfällt das ansonsten nötige Ausfüllen der Formulare. Für die Fotokopien der EHIC und des Identitätsausweises ist jeweils die EBM-Ziffer 40144 berechnungsfähig (0,13 Euro).
Aus der Ärzte Zeitung

Tagebuch für Patienten mit Herzschwäche

Die AOK bietet auf ihrer Internetseite ab sofort eine Tagebuch-Vorlage für Patienten mit chronischer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zum kostenlosen Download an. Das Tagebuch hilft den Patienten, einen Überblick über ihre medizinischen Werte zu behalten. Das betrifft insbesondere das Körpergewicht, das bei Patienten mit einer Herzschwäche wertvolle Hinweise auf mögliche Flüssigkeitseinlagerungen gibt. Außerdem sind in dem Formular Felder für das Eintragen der Blutdruckwerte und für weitere Angaben zum Gesundheitszustand vorgesehen.

Das Tagebuch hilft auch dem behandelnden Arzt zu erkennen, ob die Therapie des Patienten eventuell angepasst werden muss. Bei Bedarf können sich die Patienten die Tagebuch-Seiten, die für drei Wochen reichen, neu ausdrucken oder kopieren Die AOK ergänzt mit den neuen Formularen ihr bestehendes Angebot für Teilnehmer der Disease-Management-Programme, die unter dem Namen AOK-Curaplan laufen. Im Internetauftritt der Gesundheitskasse sind bereits entsprechende Formulare für Diabetiker sowie für Patienten mit Asthma bronchiale und chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) abrufbar. Die neuen Tagebuch-Vorlagen für Patienten mit einer Herzinsuffizienz sind direkt erreichbar unter:
www.aok.de/hi-tagebuch

Beratung über neue DMP

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) will prüfen, ob sich die chronischen Krankheiten rheumatoide Arthritis, chronische Herzinsuffizienz, Osteoporose und Rückenschmerz für neue Disease-Management-Programme (DMP) eignen. Der GBA hat beschlossen, das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) mit einer Leitlinienrecherche zu allen vier Erkrankungen zu beauftragen.

Das IQWiG soll nun im Auftrag des GBA prüfen, ob die genannten chronischen Erkrankungen die gesetzlich vorgegebenen Kriterien für DMP erfüllen. Dazu gehört unter anderem, dass die Versorgungsqualität durch das DMP verbessert werden muss und dass für die Erkrankung evidenzbasierte Leitlinien vorliegen. Zudem muss es sich um eine Krankheit handeln, deren Verlauf der Patient durch Eigeninitiative positiv beeinflussen kann. Eine Rolle spielen auch der finanzielle Aufwand eines Behandlungsprogrammes sowie die Möglichkeiten sektorenübergreifender Behandlungen.

Die Aufnahme der Beratungen hat nicht in jedem Fall zwangsläufig die Entwicklung eines strukturierten Behandlungsprogramms zur Folge. Die tatsächliche Umsetzung wird von den Ergebnissen der Beratungen zu den einzelnen Krankheiten sowie der jeweiligen Leitlinienrecherche abhängig sein, sagte Dr. Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied im GBA und Vorsitzende des zuständigen Unterausschusses. Im Februar 2014 hatte der GBA die Fachöffentlichkeit dazu aufgerufen, Vorschläge für neue DMP einzureichen. CDU/CSU und SPD hatten im Koalitionsvertrag festgehalten, dass der GBA prüfen soll, für welche Erkrankungen sich strukturierte Behandlungsprogramme eignen könnten.
www.g-ba.de/institution/presse/pressemitteilungen/551/

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Fußball-WM: Meningitisschutz für Fans

Viele Menschen sind asymptomatische Träger von Meningokokken-Bakterien, die den Nasenrachenraum besiedeln. Die Übertragung auf andere Personen erfolgt über Tröpfchen, beispielsweise bei einem Anhusten oder Anniesen. Eine Meningitis-Erkrankung äußert sich durch plötzliches Auftreten von hohem Fieber mit begleitenden starken Kopfschmerzen, schließlich kommt es zu Nackensteifigkeit, Bewusstseinstrübungen und Krämpfen.

An Orten mit hohem Menschenaufkommen ist das Risiko einer Meningokokken-Infektion erhöht. Deshalb sollten zum Beispiel Fußball-Fans, die zur Weltmeisterschaft nach Brasilien reisen und dort im Stadion oder beim Public Viewing die Spiele verfolgen wollen, gegen Meningokokken geimpft sein.

Aus der Ärzte Zeitung

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Ist Rotwein doch nicht so gesund?

Lange Zeit galt ein Glas Rotwein am Tag als gesund – unter anderem wegen des Inhaltsstoffs Resveratrol. Doch nun kratzen Forscher am guten Image des Stoffs. In einer Langzeitstudie mit fast 800 älteren Menschen hat die Substanz nämlich schlecht abgeschnitten. Es gäbe keine Anzeichen für eine lebensverlängernde Wirkung von Resveratrol, berichtet ein Forscherteam um den Augenarzt Professor Richard Semba von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore / USA. Neun Jahre nach der ersten Untersuchung spielte die Menge an aufgenommenen Resveratrol offenbar keine messbare Rolle bei der Sterblichkeit. Das Antioxidans Resveratrol findet sich unter anderem in Wein, Erdnüssen und Schokolade und ist auch als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt.

Gezielte Asthmatherapie ist wichtig

Asthma und allergiebedingtes Asthma nehmen weltweit zu. In Deutschland sind laut dem Kompetenznetz Asthma und COPD etwa fünf Prozent der Erwachsenen und etwa jedes zehnte Kind betroffen. Im Kinder- und Jugendalter ist Asthma die häufigste chronische Erkrankung. Darauf wurde am Welt-Asthma-Tag hingewiesen.

Schwere Asthmaanfälle können lebensbedrohlich sein, deshalb ist eine gezielte Asthmatherapie wichtig. Dazu bieten die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten die Teilnahme an einem Disease-Management-Programm (DMP) an. Die Patienten werden aktiv in den Behandlungsverlauf einbezogen, Anfälle von akuter Atemnot sollen vermieden, das Voranschreiten der Erkrankung aufgehalten und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden. Wichtig: Am DMP Asthma können nicht nur Erwachsene, sondern auch Jugendliche und Kinder ab fünf Jahren teilnehmen.


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