Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Sprechstunde

Aus der Medizin

Mücken als fliegende Impfspritzen

Es ist kein Aprilscherz: Japanische Forscher haben genetisch veränderte Mücken entwickelt, die in ihrer Speicheldrüse Impfstoffe produzieren, mit denen sich Infektionskrankheiten bekämpfen lassen. Stiche dieser Mücke führten zu einer zunehmenden Zahl von Antikörpern gegen die Erreger der Leishmaniose. Leishmanien befallen die Haut (Orientbeule), aber auch andere Organe wie die Leber oder Lymphknoten.

Aus der Ärzte Zeitung

Regelmäßige Vorsorge verhindert Darmkrebs

Die Zahl der Darmkrebs-Toten ist in den vergangenen Jahren erheblich gesunken, doch nach wie vor ist er die zweithäufigste Todesursache in der westlichen Welt. 95 Prozent davon sind Adenokarzinome, die im Verlauf von acht bis 15 Jahren entstehen. Zur Prophylaxe gehört die Empfehlung, weniger rotes Fleisch und mehr Obst und Gemüse zu essen, Rauchen und Übergewicht zu meiden und sich viel zu bewegen. Damit könnten 50 bis 70 Prozent der Karzinome vermieden werden. Auch durch regelmäßige Vorsorge lassen sich die Tumoren verhindern und zwar zu 75 bis 90 Prozent. Die Prognose hängt entscheidend davon ab, wie ausgedehnt die Karzinome bei der Diagnose sind.

Aus der Ärzte Zeitung

Hausarztpraxen für Studie gesucht

In Hausarztpraxen werden zunehmend mehrfach erkrankte Patienten versorgt, die mit einer Vielzahl von Medikamenten behandelt werden – mit steigendem Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen. Medikationsbezogene Probleme kommen im Arzt-Patient-Gespräch jedoch häufig zu kurz. Zur besseren Versorgung dieser Patienten kann das Praxisteam beitragen.

Dazu wurde am Institut für Allgemeinmedizin in Frankfurt ein Behandlungskonzept unter Einbeziehung der MFA entwickelt. Es sieht ein checklistengestütztes Vorbereitungsgespräch mit dem Patienten und den Einsatz eines internetbasierten Computersystems vor. Dieses Konzept wurde bereits erfolgreich in 20 hessischen Hausarztpraxen getestet. Die abschließend befragten MFA fühlten sich durch die Schulungen ausreichend vorbereitet und den Aufgaben gewachsen (Die Aufgaben waren klar strukturiert, also ich hatte da keine Probleme.). Sie erlebten das Gespräch mit den Patienten durchweg als sehr positiv (Dass ich den Kontakt zu den Patienten wieder aufbauen konnte, hat mir gut gefallen.).

Ab März 2010 ist eine zweijährige Studie an 500 Patienten in 70 Hausarztpraxen im Großraum Frankfurt (ca. 200 km Umkreis) vorgesehen (Primum = PRIorisierung von MUltimedikation bei Multimorbidität. Wenn Sie sich eine Studienteilnahme vorstellen können, schreiben Sie bitte an Zeycan Albay oder Dr. Christiane Muth: eMail: albay@allgemeinmedizin.unifrankfurt.de, muth@allgemeinmedizin.uni-frankfurt.de

Was ist eigentlich ... das IQWiG?

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) wurde 2004 geschaffen, um die Qualität der Patientenversorgung in Deutschland zu verbessern. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem:

  • die Erstellung von Empfehlungen zum Nutzen diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen,
  • die Erstellung von Empfehlungen zu den Disease-Management-Programmen,
  • die Bewertung von klinischen Leitlinien zu wichtigen Erkrankungen,
  • die Bereitstellung von evidenzbasierten medizinischen Informationen für Bürgerinnen und Bürger, Patientinnen und Patienten. Diese für Laien verständlichen Informationen sind zu finden unter: www.gesundheitsinformation.de

Im September 2010 wird das IQWiG nach einem aktuellen Beschluss einen neuen Leiter bekommen.

Mammografie-Info für Hausarztpraxen

Studien zeigen, dass sich viele Frauen mehr Informationen über das Mammografie-Screening-Programm wünschen. Dabei spielen Hausärzte, aber auch die medizinischen Fachangestellten eine wichtige Rolle. Sie sind wichtige Ansprechpartner, wenn es darum geht, über das Programm zu informieren und Fragen zu beantworten.

Um die Praxisteams bei dieser Aufgabe zu unterstützen, haben die Kooperationsgemeinschaft Mammografie, die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum eine Informationsinitiative gestartet. Die 24-seitige Broschüre Mammografie-Screening. Früherkennung von Brustkrebs. Was Sie darüber wissen sollten. enthält Informationen über Ablauf Nutzen und Risiken der Untersuchung sowie wichtige Fakten zum Brustkrebs. Sie wurde an alle Hausund Frauenarztpraxen versandt, weitere Exemplare können bestellt werden. Sie sollen an Frauen weitergegeben werden, die sich für das Mammografie-Screening-Programm interessieren. Ein wesentlicher Baustein für die Akzeptanz des Programms seien glaubwürdige und verständliche Informationen, betonen die Initiatoren. Diese Broschüre hilft Frauen bei ihrer Entscheidung.

Im Rahmen des Mammografie-Screening-Programms erhält jede Frau im Alter zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre eine Einladung zur Früherkennungsuntersuchung von Brustkrebs. Seit Jahresbeginn 2009 haben bundesweit alle 94 Screening-Einheiten ihre Arbeit aufgenommen. Damit besteht für mehr als 10 Millionen anspruchsberechtigte Frauen ein flächendeckendes Angebot. Ziel ist es, durch eine frühzeitigere Diagnose der Erkrankung eine schonende und erfolgreiche Therapie der bösartigen Tumore zu erreichen und so langfristig die Sterblichkeit an Brustkrebs deutlich zu senken. Erste Ergebnisse belegen den Erfolg. Den Vordruck zur Anforderung der Broschüre sowie weitere Informationen zum Mammografie-Screening-Programm finden Sie unter: www.mammo-programm.de.


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