Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Sprechstunde

Aus der Medizin

Weltweit zuviel Armut wegen Krankheit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt Alarm: Jedes Jahr würden mehr als 100 Millionen Menschen in die Armut getrieben, weil sie über keine Krankenversicherung verfügen und für Behandlungskosten beim Arzt oder im Krankenhaus selber aufkommen müssen, heißt es im Weltgesundheitsbericht 2010 der WHO, der Ende November in Berlin vorgestellt wurde.

Das Problem der Verarmung infolge von Krankheit betreffe bei weitem nicht nur die Menschen in Entwicklungsländern, heißt es in dem rund 100 Seiten langen Bericht. Auch Industriestaaten hätten zunehmend damit zu kämpfen, dass ihre Bevölkerung in die Armutsfalle tappe, weil Gesundheitsleistungen sofort bei Erbringung bezahlt werden müssten.

In den USA etwa würden Privatleute häufig in eine Überschuldung geraten, weil ihr Geld für Behandlungskosten nicht reiche. Auch in Griechenland, Portugal, Polen und Ungarn würden viele Menschen finanzielle Härten erleiden, weil sie für ihre medizinische Versorgung selber aufkommen müssen.

Aus der Ärzte Zeitung

© Eduard Härkönen - Fotolia.com

Winter-Blues ade

Medizinische Fachangestellte sind doppelt gefährdet, im Winter in trübe Stimmung zu verfallen. Sie sind zum einen selbst vom Lichtmangel betroffen, zum anderen haben sie unter Umständen tagtäglich mit depressiven Patienten in der Praxis zu tun, was zusätzlich belasten kann. Mit einer gesunden Portion Selbstmotivation lässt sich dieser Trend bekämpfen.

Vor der Selbstmotivation steht allerdings eine kritische Analyse. Führen die Umstände in der Praxis zu den drohenden depressiven Phasen, oder haben diese ihren Ursprung vielleicht eher im persönlichen Umfeld? Wichtig ist es, sich der Wahrheit zu stellen und nichts zu beschönigen. Selbstmotivation kann dann mit einem kraftverleihenden Monolog vor dem Spiegel beginnen. Hier kann man zum Beispiel laut und deutlich zu sich sagen: Es geht mir im Augenblick nicht gut und ich weiß, dass es nichts bringt, anderen die Schuld dafür zuzuweisen. Es gibt nur einen, der etwas an meiner Situation ändern kann und das bin ich.

Werden Sie aktiv! Hilfreich ist zum Beispiel viel Bewegung im Freien. Wenn Sie mit Aktivität gegen Ihre schlechte Laune angehen, findet auch die depressive Stimmung manches Patienten keine Angriffsfläche mehr. Vielleicht geht es ja sogar noch weiter und die gute Stimmung kann als Funke auf Patienten mit Winter-Blues überspringen. Einen Versuch ist das auf jeden Fall wert.

Theresia Wölker

Was ist eigentlich ... Epidemiologie?

Die Epidemiologie ist die Wissenschaft von der Entstehung, Verbreitung und Bekämpfung von Krankheiten. Epidemiologische Studien dienen dazu, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu planen oder die Verteilung von Krankheiten oder Risikofaktoren zu vergleichen. Zur Geschichte schreibt Wikipedia: Die Epidemiologie im eigentlichen Sinn begann 1854, als Dr. John Snow einen Cholera-Ausbruch im Londoner Soho-Bezirk bekämpfte. Er erkannte aufgrund einer Kartierung der Erkrankungsfälle, dass eine öffentliche Wasserfassung die Infektionsquelle war und ließ den verschmutzten Brunnen sperren. Der Ausbruch wurde gestoppt.

Hygiene-Sonderheft

Pro Jahr gibt es 400.000 bis 600.000 Infektionen im Rahmen von Krankenhaus-und Heimaufenthalten – verursacht durch Mikroorganismen der körpereigenen Flora des Patienten (endogene Infektionen) und körperfremde Keime. Viele dieser teilweise lebensbedrohlichen Infektionen können durchaus verhindert werden – vor allem durch geeignete Hygienemaßnahmen und gutes Management im Umgang mit Kathetern und anderen Geräten. Eine Spezialausgabe der Zeitschrift Heilberufe gibt Tipps zu wichtigen Präventionsmaßnahmen.
www.heilberufe-online.de

MFA bei Top-5-Berufen

Mädchen machen häufig eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA). Dies zeigt die Ausbildungsstatistik des Statistischen Bundesamtes. Die MFA liegt unter den Top Five der Lehrberufe. Auch bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund steht die Medizinische Fachangestellte hoch im Kurs. Auf Platz eins liegt bei Jungen wie Mädchen die kaufmännische Ausbildung im Einzelhandel.

Icon: Ausbildung

Die neuen Azubis richtig einarbeiten

Seit gut einem Monat sind die neuen Azubis in den Praxen – und der aktuellen Einarbeitungsphase kommt eine große Bedeutung zu. Denn angesagt ist jetzt eine umfassende und vor allem strukturierte Betreuung des neuen Teammitglieds. Die Einarbeitungsphase dient zuallererst dazu, Azubis rasch ins Team zu integrieren. Dazu gehört es, ihnen das Aufgabenspektrum sowie die Qualitätsansprüche der Praxis verständlich zu vermitteln. Gelingt das, ist ein Grundstein für eine gute Zusammenarbeit mit dem gesamten Team gelegt.

Um Azubis zu begeistern und langfristig zu professionellen Mitarbeitern auszubilden, ist es für die alten Hasen im Praxisteam notwendig, in die Startphase vor allem zwei Dinge zu investieren: Zeit und Wohlwollen. Wichtig ist es deshalb, dass dem Team-Neuling eine feste Ansprechpartnerin zur Verfügung steht. Die Patin übt dabei gleichzeitig eine Schutz-, Motivations- und Informationsfunktion aus. Das heißt aber noch lange nicht, dass die anderen Teammitglieder von nun an außen vor sind, wenn die/der Azubi Fragen hat. Regelmäßiger Gesprächskontakt ist notwendig – nicht nur in den Teambesprechungen. Azubis brauchen das Feedback der Kolleginnen und der Praxisleitung.

Theresia Wölker


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