Sprechstunde
Aus der Medizin
Virusinfektionen – so schützen Sie sich und andere
Sicher geht vor
Im letzten Winter hielt die Schweinegrippe das Land in Atem. Dass dann alles doch nicht so schlimm kam, hat auch mit der richtigen Prävention zu tun. Und viele der damals umgesetzten Maßnahmen sind auf andere Virusinfektionen übertragbar.
Weltweit zuviel Armut wegen Krankheit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt Alarm: Jedes Jahr würden mehr als 100 Millionen Menschen in die Armut getrieben, weil sie über keine Krankenversicherung verfügen und für Behandlungskosten beim Arzt oder im Krankenhaus selber aufkommen müssen, heißt es im Weltgesundheitsbericht 2010 der WHO, der Ende November in Berlin vorgestellt wurde.
Das Problem der Verarmung infolge von Krankheit betreffe bei weitem nicht nur die Menschen in Entwicklungsländern, heißt es in dem rund 100 Seiten langen Bericht. Auch Industriestaaten hätten zunehmend damit zu kämpfen, dass ihre Bevölkerung in die Armutsfalle tappe, weil Gesundheitsleistungen sofort bei Erbringung bezahlt werden müssten.
In den USA etwa würden Privatleute häufig in eine Überschuldung geraten, weil ihr Geld für Behandlungskosten nicht reiche. Auch in Griechenland, Portugal, Polen und Ungarn würden viele Menschen finanzielle Härten erleiden, weil sie für ihre medizinische Versorgung selber aufkommen müssen.
Aus der Ärzte Zeitung
Winter-Blues ade
Medizinische Fachangestellte sind doppelt gefährdet, im Winter in trübe Stimmung zu verfallen. Sie sind zum einen selbst vom Lichtmangel betroffen, zum anderen haben sie unter Umständen tagtäglich mit depressiven Patienten in der Praxis zu tun, was zusätzlich belasten kann. Mit einer gesunden Portion Selbstmotivation lässt sich dieser Trend bekämpfen.
Vor der Selbstmotivation steht allerdings eine kritische Analyse. Führen die Umstände in der Praxis zu den drohenden depressiven Phasen, oder haben diese ihren Ursprung vielleicht eher im persönlichen Umfeld? Wichtig ist es, sich der Wahrheit zu stellen und nichts zu beschönigen. Selbstmotivation kann dann mit einem kraftverleihenden Monolog vor dem Spiegel beginnen. Hier kann man zum Beispiel laut und deutlich zu sich sagen: Es geht mir im Augenblick nicht gut und ich weiß, dass es nichts bringt, anderen die Schuld dafür zuzuweisen. Es gibt nur einen, der etwas an meiner Situation ändern kann und das bin ich.
Werden Sie aktiv! Hilfreich ist zum Beispiel viel Bewegung im Freien. Wenn Sie mit Aktivität gegen Ihre schlechte Laune angehen, findet auch die depressive Stimmung manches Patienten keine Angriffsfläche mehr. Vielleicht geht es ja sogar noch weiter und die gute Stimmung kann als Funke auf Patienten mit Winter-Blues überspringen. Einen Versuch ist das auf jeden Fall wert.
Theresia Wölker
Was ist eigentlich ... Epidemiologie?
Die Epidemiologie ist die Wissenschaft von der Entstehung, Verbreitung und Bekämpfung von Krankheiten. Epidemiologische Studien dienen dazu, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu planen oder die Verteilung von Krankheiten oder Risikofaktoren zu vergleichen. Zur Geschichte schreibt Wikipedia: Die Epidemiologie im eigentlichen Sinn begann 1854, als Dr. John Snow einen Cholera-Ausbruch im Londoner Soho-Bezirk bekämpfte. Er erkannte aufgrund einer Kartierung der Erkrankungsfälle, dass eine öffentliche Wasserfassung die Infektionsquelle war und ließ den verschmutzten Brunnen sperren. Der Ausbruch wurde gestoppt.
Ärztliche Zweitmeinung
Doppelte Botschaft?
Patienten wünschen sich oft eine zweite Meinung, um mehr Sicherheit und Vertrauen in die anstehende Behandlung zu fassen. Bei manchen Indikationen kann das Sinn machen, bei anderen ist es überflüssig.
Fehlerquellen bei der Blutdruckmessung
Gesichert messen
Jede MFA kann Blutdruck messen – und dennoch ist es bei jedem Mal wieder wichtig, auf Fehlerquellen zu achten. Denn falsche Messungen können die Therapiepläne in Gefahr bringen. Wir haben die wichtigsten Punkte für eine verlässliche Messung des arteriellen Blutdrucks noch einmal für Sie zusammengefasst.
Hygiene-Sonderheft
Pro Jahr gibt es 400.000 bis 600.000 Infektionen im Rahmen von
Krankenhaus-und Heimaufenthalten – verursacht durch Mikroorganismen der
körpereigenen Flora des Patienten (endogene Infektionen) und
körperfremde Keime. Viele dieser teilweise lebensbedrohlichen
Infektionen können durchaus verhindert werden – vor allem durch
geeignete Hygienemaßnahmen und gutes Management im Umgang mit Kathetern
und anderen Geräten. Eine Spezialausgabe der Zeitschrift Heilberufe gibt
Tipps zu wichtigen Präventionsmaßnahmen.
www.heilberufe-online.de
MFA bei Top-5-Berufen
Mädchen machen häufig eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA). Dies zeigt die Ausbildungsstatistik des Statistischen Bundesamtes. Die MFA liegt unter den Top Five der Lehrberufe. Auch bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund steht die Medizinische Fachangestellte hoch im Kurs. Auf Platz eins liegt bei Jungen wie Mädchen die kaufmännische Ausbildung im Einzelhandel.
Versorgung chronischer Wunden
Verbandswechsel
Zu den häufigen Tätigkeiten der MFA gehört in vielen Praxen auch die Versorgung von chronischen Wunden, etwa bei Patienten mit diabetischen Fußsyndrom. Wir haben noch einmal die wichtigsten Punkte und Handgriffe zusammengestellt, die Sie beim Verbandswechsel beachten sollten.
Die neuen Azubis richtig einarbeiten
Seit gut einem Monat sind die neuen Azubis in den Praxen – und der aktuellen Einarbeitungsphase kommt eine große Bedeutung zu. Denn angesagt ist jetzt eine umfassende und vor allem strukturierte Betreuung des neuen Teammitglieds. Die Einarbeitungsphase dient zuallererst dazu, Azubis rasch ins Team zu integrieren. Dazu gehört es, ihnen das Aufgabenspektrum sowie die Qualitätsansprüche der Praxis verständlich zu vermitteln. Gelingt das, ist ein Grundstein für eine gute Zusammenarbeit mit dem gesamten Team gelegt.
Um Azubis zu begeistern und langfristig zu professionellen Mitarbeitern auszubilden, ist es für die alten Hasen im Praxisteam notwendig, in die Startphase vor allem zwei Dinge zu investieren: Zeit und Wohlwollen. Wichtig ist es deshalb, dass dem Team-Neuling eine feste Ansprechpartnerin zur Verfügung steht. Die Patin übt dabei gleichzeitig eine Schutz-, Motivations- und Informationsfunktion aus. Das heißt aber noch lange nicht, dass die anderen Teammitglieder von nun an außen vor sind, wenn die/der Azubi Fragen hat. Regelmäßiger Gesprächskontakt ist notwendig – nicht nur in den Teambesprechungen. Azubis brauchen das Feedback der Kolleginnen und der Praxisleitung.
Theresia Wölker