Sprechstunde
Aus der Medizin
Grippesaison 2017/2018
Impfen statt warten
Jedes Jahr wird über die Grippeimpfung diskutiert, dabei ist schon lange klar: Die Impfung lohnt sich für viele Patienten. Wir haben die Fakten zusammengetragen und geben Tipps für die Impfsprechstunde: nicht abwarten, sondern aktiv kommunizieren.
mehr...Sicherheit der Arzneimitteltherapie
Pillen unter der Lupe
Die Fortschritte der Medizin führen zu einer steigenden Lebenserwartung und für immer mehr Krankheiten gibt es gute Medikamente. Zusammen bedeutet das aber auch, dass mehr Therapien erforderlich sind und langfristig eingesetzt werden. Eine wachsende Zahl von Patienten bekommt gleichzeitig mehrere Medikamente verordnet – mit vielen Risiken und Nebenwirkungen.
mehr...Krankenhausnavigator aktualisiert
Im Krankenhausnavigator sind jetzt aktuelle Ergebnisse zur Behandlungsqualität der deutschen Krankenhäuser bei bestimmten Operationen und Eingriffen abrufbar. Zur Berechnung der Ergebnisse hat das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) die Behandlungen von mehr als 780.000 Patienten aus den Jahren 2013 bis 2015 ausgewertet. In das bundesweit einzigartige Informationsangebot wurden auch Komplikationen und Folgeereignisse aus den Jahren 2013 bis 2016 einbezogen.
Patienten und Ärzte können die Ergebnisse der einzelnen Kliniken bei acht ausgewählten Behandlungen vergleichen, die häufig vorkommen und vergleichsweise komplikationsträchtig sind. Basis ist das Verfahren der Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR). Berücksichtigt werden auch Komplikationen und Folgeereignisse wie Revisions-OPs, die innerhalb eines Jahres nach der Entlassung des Patienten auftreten.
Zurzeit bekommen die Nutzer des AOK-Krankenhausnavigators QSR-Ergebnisse zu folgenden Behandlungen angezeigt: Einsatz eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenkes bei Arthrose, Hüftgelenkersatz nach Oberschenkelbruch, Gallenblasenentfernungen bei Gallensteinen, therapeutische Herzkatheter (PCI) bei Patienten ohne Herzinfarkt, Blinddarmentfernungen sowie Operationen bei gutartiger Prostatavergrößerung und zur Prostataentfernung bei Prostatakrebs. Die Ergebnisse werden bei der Suche nach diesen Operationen automatisch angezeigt.
weisse-liste.krankenhaus.aok.de/
Auch E-Zigaretten sind nicht harmlos
Seit geraumer Zeit befasst sich auch die Forschung mit den E-Zigaretten, die landläufig als eher harmlos angesehen werden. Aktuelle Studien, die auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Atemwege (ERS) in Paris vorgestellt wurden, sprechen eine andere Sprache: Das Schädigungspotenzial der als Entwöhnungshilfe konzipierten E-Zigaretten scheint größer als gedacht.
Eine schwedische Forschergruppe hat Kreislaufeffekte einer E-Zigaretten-Exposition bei 15 gesunden Freiwilligen untersucht. Sie fanden heraus, dass E-Zigaretten innerhalb von nur 30 Minuten zu signifikanten Anstiegen von Blutdruck und Pulsfrequenz führen, die Gefäßsteifigkeit nahm um den Faktor 3 zu. E-Zigaretten ohne Nikotin verursachten diese Effekte nicht. Und wer doppelt rauchte – also echte Zigaretten und E-Zigaretten –, litt mit 56 Prozent signifikant häufiger an Atemwegsproblemen als konventionelle Raucher (46 Prozent), reine E-Raucher (34 Prozent) oder Nichtraucher (26 Prozent).
Website für Themen rund um Sexualität
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat ein neues Online-Portal zur Aufklärung über sexuell übertragbare Infektionen (STI) und andere Themen rund um Liebe und Sexualität gestartet. Das Portal richtet sich vor allem an junge Erwachsene, aber auch an Fachkräfte. Es informiert über eine Vielzahl von Themen – vom Online-Dating über die richtige Kondombenutzung bis hin zu sexuell übertragbaren Infektionen wie HIV und Chlamydien. Praxisteams können zudem Infomaterialien für Patienten zum Auslegen im Wartezimmer bestellen.
www.liebesleben.de
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat ein neues Online-Portal zur Aufklärung über sexuell übertragbare Infektionen (STI) und andere Themen rund um Liebe und Sexualität gestartet. Das Portal richtet sich vor allem an junge Erwachsene, aber auch an Fachkräfte. Es informiert über eine Vielzahl von Themen – vom Online-Dating über die richtige Kondombenutzung bis hin zu sexuell übertragbaren Infektionen wie HIV und Chlamydien. Praxisteams können zudem Infomaterialien für Patienten zum Auslegen im Wartezimmer bestellen.
www.liebesleben.de
Gesundes Übergewicht als Ziel bei Adipositas
Viele Adipositas-Patienten schaffen es nicht, ihr Gewicht zu normalisieren. Doch auch von einer fünf- bis zehnprozentigen Gewichtsreduktion können sie stark profitieren. Ein Beispiel: Ein Patient mit einem Ausgangsgewicht von 120 kg bei einer Größe von 1,80 Meter hat einen BMI von 37. Nimmt er mit viel Mühe zwölf kg ab (zehn Prozent) liegt sein BMI immer noch bei gut 33 – weit über der Grenze des Normalgewichts von BMI 25, bei der man in der Regel von einem umfassenden Schutz vor Adipositasfolgen wie Fettleber, Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall ausgeht.
Eine Gewichtsreduktion von etwa zehn Prozent ist aber ein realistisches Ziel. Wirksamkeitsbelege gibt die Tübinger Lebensstil-Interventionsstudie (TULIP). Bei Patienten mit einem Ausgangs-BMI von 33 gingen durch Gewichtsabnahme von 9,1 Prozent die Werte von diastolischem Blutdruck im Schnitt um 16 Prozent zurück; zudem sanken der Nüchternblutzucker um neun Prozent, die Triglyzeride um über 20 Prozent, der Bauchumfang um etwa zehn Prozent. Ist diese Stufe erreicht, kann eine weitere Gewichtsreduktion angestrebt werden.
Aus der Ärzte Zeitung
Stand der Dinge
Videosprechstunde
Durchgeführte Online-Videosprechstunden können seit 1. April 2017 abgerechnet werden. Noch gibt es wenige Erfahrungen – aber vieles deutet darauf hin, dass die Technik auch im Rahmen von Hausbesuchen der Praxisassistentinnen zum Einsatz kommen soll.
mehr...Zucker in Lebensmitteln
Die bösen Fallen meiden
Was Zucker bewirkt, sehen wir täglich in der Praxis. Kinder, die so dick sind, dass sie bereits deutlich eingeschränkt sind. Und immer mehr Patienten – auch jüngere –, die unter Typ-2-Diabetes leiden. Was helfen kann ist Aufklärung, wie man im Alltag die schlimmsten Zuckerfallen vermeidet.
mehr...Ältere Patienten gegen Grippe impfen
90 Prozent der grippebedingten Todesfälle betreffen ältere Menschen. Weil ihre Immunabwehr nachlässt, sind sie anfälliger für Influenza-Infekte und für schwere Krankheitsverläufe. Die Immunseneszenz ist auch der Grund dafür, dass die Grippeimpfung bei ihnen nicht mehr so gut anschlägt wie bei jüngeren Erwachsenen. Die Prognose ist nach Untersuchungen der Universität Sudbury dabei allerdings weniger von den Lebensjahren als von Begleiterkrankungen abhängig. Experten raten deshalb schon lange zur alljährlichen Impfung. Es gibt Daten die nahelegen, dass nach wiederholten Impfungen ein besserer Schutz besteht als nach der erstmaligen Impfung. Wenn es die epidemiologische Situation erlaubt, wird in Europa eine Impfung im Oktober/November als günstigster Zeitpunkt angesehen, weil das die Chance erhöht, dass auch im März noch genügend Antikörper produziert werden.
Antibiotika: Individuelle Bewertung nötig
Nach WHO-Schätzungen sterben jährlich 700.000 Menschen an Antibiotika-Resistenzen. Dass hiervon längst nicht nur Entwicklungsländer betroffen sind, zeigen die Daten des Robert Koch-Instituts (RKI). Am RKI wurde 2007 das ARS-Antibiotika-Resistenz-Surveillance als nationales Surveillance-System etabliert. Die Resistenzübersicht aus 2015 weist für E.coli, Klebsiella spp. und Proteus spp. 24 Antibiotika auf, gegen die die Erreger bereits resistent sind. Bei Staphylokokken sind es 18.
Gleichzeitig legt eine aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) nahe, dass die eigentlich als Reservewirkstoff gedachten Fluorchinolone, die eher bei schweren, lebensbedrohlichen Infektionen eingesetzt werden sollten, zu häufig verordnet werden: Mit knapp 5,9 Millionen Arzneimittelpackungen stellten sie laut der Analyse 2015 die viertgrößte Gruppe der Antibiotika dar, die von niedergelassenen Ärzten verordnet wurden.