Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Sprechstunde

Aus der Medizin

Schützt Sport im Alter vor Demenz?

Sport im Alter kann den Gehirnstoffwechsel möglicherweise positiv verändern. Diese Theorie haben Altersforscher und Sportmediziner der Frankfurter Goethe-Universität entwickelt. In ihrer randomisierten kontrollierten Studie mit 60 Teilnehmern im Alter von 65–85 Jahren über zwölf Wochen hielt sich die Versuchsgruppe dreimal die Woche mit einem 30-minütigen Training fit. Durch die sportliche Betätigung verhinderten die Teilnehmer in der Versuchsgruppe den Anstieg des Stoffwechselproduktes Cholin, das in Zusammenhang mit Demenz gebracht wird. Einschränkend geben die Forscher selbst zu bedenken, dass die Beobachtungsdauer zu kurz und die Teilnehmeranzahl zu klein sein könnte. Zudem weisen die Autoren darauf hin, dass ein gesteigerter Anteil nicht zwangsläufig auf eine Demenz hinweisen muss.
Aus der Ärzte Zeitung

Neuer DMP-Leitfaden für Praxisteams

Die AOK hat einen neuen Leitfaden zur erfolgreichen Umsetzung der Disease-Management-Programme (DMP) für Typ-2-Diabetiker und Patienten mit Koronarer Herzkrankheit (KHK) veröffentlicht. Er steht ab sofort zum kostenlosen Download im Gesundheitspartner-Portal bereit. Die Inhalte des Leitfadens DMP erfolgreich umsetzen orientieren sich an den Qualitätszielen des DMP Diabetes mellitus Typ 2 und des DMP Koronare Herzkrankheit. Welche Untersuchungen sollen wie oft stattfinden? Welche Medikamente sind die wirksamsten? Und wie sieht die bestmögliche Behandlungsstrategie aus? Auf diese Fragen gibt der Leitfaden Antworten, ganz praktisch und leicht verständlich. Auf einem Beiblatt sind zudem die wichtigsten IDC-10-Schlüssel zu den beiden Indikationen noch einmal zusammengefasst. Die 36-seitige Publikation richtet sich in erster Linie an die Mitglieder des Praxisteams, die in vielen Praxen DMP-Aufgaben übernehmen. Auch der Leitfaden DMP im Praxisalltag, rund um die Einschreibung der Patienten und die Dokumentation ihrer Daten wurde aktualisiert.
www.aok-gesundheitspartner.de
Rubrik DMP

Diabetes: Zielwerte und Kosten diskutiert

In den letzten Jahren sind die HbA1c-Vorgaben für Diabetiker in praktisch allen Leitlinien individualisiert worden. In der Nationalen Versorgungsleitlinie wird jedoch generell ein HbA1c-Zielbereich von 7,5 Prozent empfohlen. Bei gutem Allgemeinzustand und kurzer Diabetesdauer soll die Einstellung nahe am Normwert erfolgen, bei Multimorbidität und kürzerer Lebenserwartung werden dagegen auch Werte über 8 Prozent als tolerabel angesehen. Nach US-Daten geht aber auch bei ihnen ein Wert über 8 Prozent mit erhöhter Sterblichkeit einher. Das Disease Management-Programm Diabetes mellitus Typ 2 hat wissenschaftlich fundierte Empfehlungen zu der Frage aufgenommen, für welche Patienten was gilt.

Die Behandlung des Diabetes verursacht in Deutschland Ausgaben der gesetzlichen Kassen in Höhe von jährlich rund 16,1 Milliarden Euro. Das geht aus einer Studie hervor, die jüngst in Diabetic Medicine erschienen ist. Dabei waren die Gesamtkosten im Vergleich zu Versicherten ohne Diabetes um das 2,6-fache erhöht. Werden die Kosten im Hinblick auf Alter und Geschlecht standardisiert, liegen sie immer noch um das 1,7-fache über den Kosten bei Versicherten ohne Diabetes.

Problem-Pflanzen fördern Asthma

Viele Pflanzen, die in deutschen Gärten wachsen, haben ein sehr hohes allergenes Potenzial – so etwa die japanische Zeder oder der Olivenbaum. Auch eingeschleppte Pflanzen wie das Traubenkraut Ambrosia sind hoch allergisch. Die Zahl der Betroffenen in Europa könnte nach Berechnungen bis zum Jahr 2060 auf 77 Millionen anwachsen. Mit einer weiteren Verbreitung von Allergien ist in der Bevölkerung auch mit einem deutlichen Anstieg der Patienten mit Asthma zu rechnen. Besonders betroffen sind dabei zwei Gruppen: Kinder und Senioren über 70 Jahren.

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Gefährlicher JoJo-Effekt

Wenn übergewichtige Patienten die Empfehlung zum Abnehmen befolgen, bringt das oft nur einen vorübergehenden Nutzen. Denn oft geht das Gewicht nur kurzfristig nach unten, um dann wieder anzusteigen oder gar über das Ausgangsgewicht hinaus zu klettern. Es folgt der nächste Abnehmversuch und wieder geht es zunächst runter und dann wieder hoch. Man spricht vom JoJo-Effekt.

Solche Gewichtsfluktuationen sind bereits bei ansonsten gesunden Menschen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme in Verbindung gebracht worden. Einer jetzt veröffentlichten Studie zufolge trifft dies auch auf KHK-Patienten zu. Je stärker das Gewicht im Lauf der Studie schwankte, desto häufiger waren Todesfälle und kardiovaskuläre Komplikationen – unabhängig von der Anwesenheit von anderen Risikofaktoren. Ein besonders starkes Zusammentreffen bestand bei den übergewichtigen und adipösen Patienten.

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Grippeimpfung bei Schwangeren empfohlen

Eine Schwangerschaft ist für das Immunsystem eine Ausnahmesituation. Weil der Fötus zur Hälfte väterliche Antigene trägt, reagiert die Abwehr der Schwangeren mit gezielter Toleranz. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass der Fötus nicht abgestoßen wird. Die heruntergeregelte Abwehr ist aber offenbar auch ein Grund für das hohe Komplikationsrisiko bei Schwangeren mit Influenza. Dieses Risiko steigt zum Ende der Schwangerschaft bis auf das Vierfache an. Das für eine Influenza typische hohe Fieber ist ein wichtiger Grund für Fehlgeburten und Entwicklungsstörungen des Embryo oder Feten. Schwangeren Frauen wird daher die Grippeimpfung empfohlen. In Studien wurden keine Hinweise gefunden, dass die Schwangerschaft durch die Impfung negativ beeinflusst wird, und zwar weder bei einer Impfung in der Frühschwangerschaft noch im 2. oder 3. Schwangerschaftsdrittel.

Die Untersuchungen schlossen sowohl die saisonalen Grippe-Impfstoffe als auch den Pandemie-Impfstoff ein. Dabei wurden keine erhöhten Fehlgeburtsraten noch vermehrte Schwangerschaftskomplikationen oder angeborene Schädigungen der Kinder festgestellt. Im Bundesdurchschnitt waren bei Erhebungen in den letzten Jahren aber nur rund 11 Prozent der Schwangeren gegen Grippe geschützt.

Übrigens: Das Beratungszentrum für Embryotoxikologie der Berliner Charité bietet, unterstützt von der AOK, eine Beratung für schwangere oder stillende Frauen zum Thema Arzneimittel an. Mehr Info unter:
www.embryotox.de


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