Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Praxisorganisation und -management

Zufriedene Patienten oder nur eine Illusion?

Wir sind gut organisiert, sagt das Praxisteam. Nein, sagen die Patienten, die Organisation der Praxis ist schlecht. Eine neue Analyse des Düsseldorfer Instituts für betriebswirtschaftliche Analysen, Beratung und Strategie-Entwicklung (IFABS) zeigt eindringlich, wo Selbstbild und Fremdeinschätzung von Praxen deutlich auseinanderklaffen können.

Es hatte Patienten in 640 Hausarztpraxen befragt. Am augenfälligsten ist die Diskrepanz im Bereich der Organisation: Während die Patienten den untersuchten Praxen hier im Schnitt schlechte Noten geben, glauben die Praxisteams, dass sie gut aufgestellt sind. Grundsätzliches Problem: Arzt und Praxisteam bewerten viele Dinge danach, ob sie aus ihrer Sicht funktionieren, nehmen aber nicht die Perspektive des Patienten ein. Das Studienteam empfiehlt deshalb, über eine Patientenbefragung das Image ihrer Praxis zu erheben und nach Schwächen zu fragen. Denn dann kann man gezielt dort ansetzen.

Aus der Ärzte-Zeitung

Buch

Fachwörter kompakt

Wie war das noch mit Glykogen und Glukagon? Oder mit ASAT, ALAT und GOT? Ein schnelles und leicht verständliches Nachschlagewerk für MFA ist das Buch Fachwörter in der Arztpraxis von Uta Groger.
Cornelsen, ISBN 978-3064500280, 15,95 Euro.

© Klaus Rose

Diabetes-DMP erfolgreich

Der neue Qualitätsbericht des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (ZI) verdeutlicht erneut, dass Disease-Management-Programme für die Patientenversorgung ausgesprochen nützlich sind. Das ZI hat die DMPDaten des Rheinlands für das Jahr 2008 ausgewertet und beurteilt das DMP Diabetes mellitus Typ 2 äußerst positiv.

Am DMP für Diabetes Typ 2 nahmen etwa 77 Prozent der Typ-2-Diabetiker teil, damit ist es das größte aller Chronikerprogramme. Zu den Qualitätszielen gehören ein niedriger Anteil von Patienten mit einem Langzeit-Blutzuckerwert von über 8,5 Prozent, das Vermeiden schwerer Unterzuckerungen und notfallmäßiger stationärer Behandlungen des Diabetes, das Senken des Blutdrucks, eine jährliche Überprüfung der Nierenfunktion und der Netzhaut der Patienten und das Verordnen von Metformin bei schwerem Übergewicht.

Budgetkontrolle online?

Das elektronische Rezept, das im Rahmen der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) eingeführt werden soll, verspricht auch eine Lösung für das Problem des Arzneimittel-Regresses für die Arztpraxis. Über eine automatische Budgetkontrolle lassen sich zukünftig die Verordnungskosten direkt auf den Bildschirm des Arztes spiegeln, und zwar nicht erst nach Ablauf eines halben Jahres, sondern im Idealfall am Abend eines Tages, zitiert die Ärzte Zeitung einen Sprecher der Betreibergesellschaft gematik. Voraussetzung ist die komplett elektronische Abwicklung.

Anforderungsprofile

Als MFA braucht man außer Fachkenntnissen auch soziale und kommunikative Kompetenzen. Die speziellen Anforderungen von Praxischefs an ihre Mitarbeiterinnen sind von Chef zu Chef aber sehr unterschiedlich. Mancher legt mehr Wert auf selbstständiges Arbeiten, anderen sind die preußischen Tugenden wie Gehorsam, Ordnungssinn, Pflichtbewusstsein und Pünktlichkeit wichtiger. Einen guten Job kann man auch als MFA nur machen, wenn die beruflichen Anforderungen mit dem eigenen Leistungsvermögen und -willen übereinstimmen. Deshalb ist der Austausch anhand von Qualitätskriterien, die zugrunde gelegt werden, extrem wichtig.


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