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Sprechstunde

Aus der Medizin

DMP COPD erneuert

Aktuelle Studien bestätigen, dass der Raucherstatus einen starken Einfluss auf den Verlauf einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) hat. Sowohl die Sterblichkeit der Patienten als auch das Fortschreiten der Krankheit hängen im hohen Maße vom Tabakkonsum ab. Der Tabakentwöhnung wird deshalb in der Neufassung des DMP COPD eine noch wichtigere Rolle spielen als bisher.

Diagnostik, Therapie und Qualitätssicherung wurden auf Basis der aktuellen medizinischen Leitlinien überarbeitet. Der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) soll zum 1. Januar 2017 in Kraft treten. Die neuen Inhalte werden dann innerhalb eines Jahres in den regionalen DMP-Verträgen umgesetzt.
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Lebensmittelunverträglichkeit oder -allergie?

Nach dem Essen grummelt der Bauch, der Mund juckt oder die Luft wird knapp – nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung verträgt etwa jeder Fünfte in Deutschland bestimmte Lebensmittel nicht. Drei bis vier Prozent der Menschen in Deutschland entwickeln sogar Lebensmittelallergien.

Im Falle einer Lebensmittelallergie reagiert das Immunsystem des Körpers auf bestimmte Proteine in Nahrungsmitteln. Beim Versuch, diese Allergene abzuwehren, bildet der Organismus spezifische Antikörper (IgE-Antikörper). Bei erneutem Kontakt lösen sie Beschwerden aus, die bis hin zu einem allergischen Schock reichen können. Mittels Bluttests kann geprüft werden, ob eine immunologische Reaktion mit IgE-vermittelten Antikörpern vorliegt.

Bei einer Lebensmittelunverträglichkeit, etwa gegen Milchzucker (Laktose) oder Fruchtzucker (Fruktose) müssen Patienten keine allergische Schockreaktion befürchten. Menschen, die auf Pollen allergisch reagieren, können verstärkt an Lebensmittelallergien leiden. Experten sprechen von pollenassoziierten Lebensmittelallergien. Wem etwa Birkenpollen zusetzen, verträgt unter Umständen auch keine Äpfel. Nicht immer wissen Betroffene, woher diese Symptome kommen.

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Sinkende Impfraten bei FSME

Das Robert Koch-Institut (RKI) sorgt sich wegen sinkender Impfraten gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Der Schutz reiche nicht aus, um eine starke Zunahme der Erkrankungen in Jahren mit günstigen Ausbreitungsbedingungen für Überträgerzecken zu verhindern, betont das RKI in einer Bewertung des FSME-Risikos.

Nach Angaben des Instituts sind die Impfraten bei den Schulanfängern in Risikogebieten nach einem Hoch in den Jahren 2009/10 deutlich gefallen, und zwar von knapp 40 Prozent auf 21 Prozent in Baden-Württemberg und von über 50 Prozent auf 40 Prozent in Bayern. Ähnliche Entwicklungen gab es in den Risikogebieten von Thüringen und Südhessen. Wichtig seien aber besonders gute Schutzraten in den ausgewiesenen FSME-Regionen: Zwei Drittel von 1.374 Erkrankungen aus den Jahren 2011 bis 2015 wurden nach RKI-Angaben in nur 49 Land- und Stadtkreisen mit dem höchsten Risiko erworben.

Zwar werden in Deutschland die FSME-Impfraten bei Erwachsenen nicht erhoben. Die Schutzraten lägen nach Stichproben aber vermutlich noch deutlich unter denen bei Schulkindern, so das RKI. Dafür sprechen auch Daten über die verordneten FSME-Impfdosen in den vier Risiko-Bundesländern: Nach einem Hoch im Jahr 2007 mit fast 15.000 Dosen pro 100.000 Jugendliche ab 15 Jahre und Erwachsene ging die Rate seit 2010 auf ein Drittel der verordneten Dosen in dieser Altersgruppe zurück. Das Institut appelliert daher an Ärzte und Praxisteams, verstärkt über den Nutzen der Impfung aufzuklären.

Fahrplan für den Medikationsplan

Der Medikationsplan, auf den GKV-Versicherte laut E-Health-Gesetz ab 1. Oktober 2016 Anspruch haben, wird Angaben zum Wirkstoff, zum Handelsnamen, zur Stärke, zur Darreichungsform, Hinweise zur Dosierung und zur sonstigen Anwendung sowie zum Anwendungsgrund der angewendeten Arzneimittel enthalten – in dieser Reihenfolge. Dabei sollen sowohl verordnete Medikamente als auch vom Patienten in der Apotheke gekaufte Arzneimittel verzeichnet werden.

Das sieht die Rahmenvereinbarung vor, die Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und Deutscher Apothekerverband (DAV) zum 1. Mai 2016 abgeschlossen haben. Anspruch auf einen Medikationsplan haben Kassenpatienten, die drei oder mehr verordnete Arzneimittel anwenden. Bis zum 30. Juni 2016 sollen KBV und GKV-Spitzenverband jetzt Vorlagen für die Regelung des Versichertenanspruchs im Bundesmantelvertrag sowie für die ärztliche Vergütung liefern.

Aus der Ärzte Zeitung

Transparenz stärkt Vertrauen

Wenn Patienten vollen Zugang zu ihren medizinischen Befunden erhalten, verbessert sich ihre Beziehung zum behandelnden Arzt. Zu diesem Schluss ist eine Gruppe von Wissenschaftlern der Universitäten Witten/Herdecke und der Harvard University gekommen. Die höhere Transparenz stärkt unter anderem das Vertrauen.

Mehr Transparenz kann umgekehrt auch die Offenheit des Patienten fördern. So erwähnten einige Studienteilnehmer, dass sie ihren Arzt zum Schutz ihrer Privatsphäre zunächst nicht über alles Notwendige informiert hätten. Erst nach dem Lesen ihrer Unterlagen wurde ihnen klar, dass die zurückgehaltenen Informationen für die Behandlung wichtig waren.
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Lebensstil bei Typ-2-Diabetes entscheidend

Durch Lebensstiländerungen lassen sich in der Therapie des Typ-2-Diabetes ähnliche Erfolge erzielen, wie durch gut wirksame Antidiabetika oder eine operative Gewichtsreduktion. Auf dem Internistenkongress 2016 in Mannheim wurde eine Studie mit 200 Patienten vorgestellt, die diesen Zusammenhang untersuchte. Die Teilnehmer hatten im Schnitt seit elf Jahren Diabetes, waren in der Mehrzahl adipös (mittlerer BMI 36) und hatten trotz Therapie mit zwei Antidiabetika (dazu gehörte zum Teil Insulin) keine befriedigende Stoffwechseleinstellung (HbA1c 8,3 Prozent).

Die Teilnehmer der Interventions- und Kontrollgruppe erhielten einen Schrittzähler und eine Körperwaage, deren Werte automatisch an ein geschütztes Internetportal übertragen wurden. Die Patienten in der Interventionsgruppe erhielten ein telemedizinisches Coaching von Diabetesberaterinnen, nahmen strukturierte Blutzuckerselbstmessungen vor, bekamen ein Motivationstraining und eine Diät. In drei Monaten sank der HbA1c in der Kontrollgruppe um 0,2 und in der Interventionsgruppe um 1,0 Prozentpunkte. Nach einem Jahr lag der HbA1c in der Interventionsgruppe immer noch um 0,7 Prozentpunkte unter dem Ausgangswert. Die Reduktion gelang, obwohl in dieser Gruppe parallel orale Antidiabetika und Insulin wegen Hypoglykämiegefahr deutlich reduziert wurden. Auch verloren die Interventionspatienten im Schnitt 6 kg Gewicht, und ihr systolischer Blutdruck sank um 5,7 mmHg.


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