Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Sprechstunde

Aus der Medizin

Kurzmeldungen Sprechstunde

UV-Index checken


UV-Strahlen können bereits ab März Werte erreichen, bei denen ein Schutz sinnvoll ist. Darauf weisen Hautärzte hin. Viele Faktoren beeinflussen die UV-Strahlung, darunter Aufenthaltsort, Jahres- und Tageszeit oder die Bewölkung. Die tatsächliche Belastung lässt sich zwar schwer abschätzen, der UV-Index beim Deutschen Wetterdienst bietet im Internet aber zuverlässige und tagesaktuelle Informationen zur Intensität der UV-Strahlung. Ein interaktives Tool zur Bestimmung des Hauttyps und des notwendigen Lichtschutzfaktors finden Sie in der Onlineausgabe der BARMER GEK Zeitschrift Gesundheit konkret und im Internetauftritt der AOK.

Deutschland ist Weltmeister

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Deutschland Weltmeister – in welcher Disziplin? Auf jeden Fall bei MRT-Untersuchungen, wie der BARMER GEK Arztreport herausfand. Demnach erhielten im Jahr 2009 rund 6 Prozent der deutschen Bevölkerung bzw. 4,88 Millionen Personen mindestens eine Computertomografie (CT) und 7,2 Prozent bzw. 5,89 Millionen eine Magnetresonanztomografie. Damit liegt Deutschland bei den CT-Untersuchungen international im Mittelfeld, bei den MRT-Untersuchungen aber an der Spitze. Dass bildgebende Diagnoseverfahren in der Medizin breit eingesetzt werden, ist für die Versicherten eine gute Nachricht – sie profitieren schnell vom medizinischen Fortschritt. Allerdings schätzt alleine die BARMER GEK die Kosten für CT und MRT-Untersuchungen auf rund 1,76 Mrd. Euro pro Jahr. Nach Ansicht von Experten sagt die breite Nutzung nichts über den medizinischen Nutzen aus. In welchen Fällen das MRT sinnvolle therapeutische Konsequenzen nach sich zieht, die ohne MRT ausgeblieben wären, lässt sich nur schwer sagen.
www.barmer-gek.de/540937

Blutzuckerselbsttest

Typ-2-Diabetiker, die nicht insulinpflichtig sind, bekommen nur noch dann Teststreifen zum Selbstmessen des Blutzuckers auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen, wenn eine instabile Stoffwechsellage vorliegt. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am 17. März 2011 entschieden. Patienten, die Insulin spritzen, sind von der Regelung nicht betroffen, unabhängig davon, ob sie an einem Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2 leiden. Seinen Beschluss hat der G-BA aufgrund einer Nutzenbewertung der Blutzuckerselbstmessung getroffen, die das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vorgenommen hat.

Radioaktive Strahlung – Tipps der WHO

Durch den Störfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima sind die Folgen radioaktiver Strahlung wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Doch was weiß man wirklich und wie kann man sich im Katastrophenfall schützen? Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die wichtigsten Fakten zusammengetragen:

  • Strahlenbelastung als Unfallfolge
    Bei Störfällen in einem Kernkraftwerk kann radioaktive Strahlung oder radioaktives Material in die Umwelt des Kraftwerks gelangen. Gesundheitliche Schäden gehen vor allem von zwei Substanzen aus: radioaktivem Caesium und radioaktivem Jod, die über die Luft, verseuchte Lebensmittel oder verseuchtes Wasser aufgenommen werden können.
  • Wie wird Strahlung aufgenommen?
    Es ist möglich, dass radioaktives Material eingeatmet oder verschluckt wird oder über Wunden in den Körper gelangt (innere Kontamination). Es ist auch möglich, dass sich radioaktives Material auf der Haut oder Kleidung festsetzt (externe Kontamination).
  • Akute Gesundheitsgefahren
    Wenn die Strahlenbelastung ein Sievert übersteigt (das ist etwa das 300-fache der natürlichen Strahlung), kommt es zu Hautrötungen, Haarausfall und Verbrennungen. Auch das blutbildende System im Knochenmark wird geschädigt.
  • Langzeitfolgen
    Vor allem das Risiko für Krebs und insbesondere für Leukämien ist erhöht. Radioaktives Jod, das bei Reaktorunfällen freigesetzt werden kann, reichert sich in der Schilddrüse an und erhöht dort das Risiko für Krebs. Die Gefahr lässt sich durch Einnahme von Jodkalium-Tabletten verringern, die den Körper mit sehr viel Jod versorgen und so die Aufnahme des radioaktiven Isotops 131I unterdrücken.
  • Wichtige Maßnahmen
    Die wichtigste Maßnahme im Unglücksfall ist es, Strahlenbelastung zu vermeiden. Die Region um die Kernkraftwerke in Fukushima wurde daher evakuiert. Zudem werden bei Kontaminationen Jodtabletten verteilt.
  • Natürliche Strahlung
    Im Schnitt ist ein Mensch pro Jahr einer radioaktiven Strahlung von ungefähr 3,0 Millisievert ausgesetzt. 80 Prozent davon stammen aus natürlichen Quellen (aus dem Weltraum oder aus Boden, Wasser und der Luft), 19,6 Prozent gehen auf Medizingeräte zurück, 0,4 Prozent auf andere Strahlung.

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Gehälter für MFA steigen gestaffelt

Rückwirkend zum 1. Januar 2011 sollen die Gehälter der MFA steigen – und zwar nach Berufsjahren gestaffelt. Das größte Plus bekommen mit fünf Prozent MFA in den ersten drei Berufsjahren, im vierten bis sechsten rund 2,6 Prozent und in den anderen Gehaltsgruppen 1,25 Prozent. In den ersten drei Berufsjahren liegen die Tarifgehälter nun in den Tätigkeitsgruppen I und II bei 1.495 bzw. 1.570 Euro. Im vierten bis sechsten Berufsjahr können je nach Qualifikation vier Tätigkeitsgruppen erreicht werden, deren Gehälter auf 1.595 bis 1.914 Euro steigen. Die monatlichen Ausbildungsvergütungen steigen im ersten Jahr auf 561 Euro, im zweiten auf 602 Euro und im dritten auf 646 Euro.

Bei der betrieblichen Altersversorgung erhöht sich der Arbeitgeberbeitrag ab 1. Juli 2011 um 10 Euro. Er beträgt somit für Auszubildende nach der Probezeit und Beschäftigte mit mindestens 18 Wochenstunden 30 Euro und für Beschäftigte mit weniger als 18 Wochenstunden 20 Euro.

Warum es die Staffelung beim Tarifplus gibt? Man wolle den Beruf für Schulabgängerinnen und junge MFA attraktiv machen, betont man beim Verband medizinischer Fachberufe (VmF). Außerdem sollen die neuen Tarife helfen, die Abwanderung aus den neuen Bundesländern zu stoppen. Der Tarif ist für Arztpraxen bindend, wenn sie Mitglied in der AAA sind, oder wenn die Arbeitsverträge mit den Mitarbeitern auf dem Mustervertrag der Ärztekammern aufbauen.

Weltweit zuviel Armut wegen Krankheit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt Alarm: Jedes Jahr würden mehr als 100 Millionen Menschen in die Armut getrieben, weil sie über keine Krankenversicherung verfügen und für Behandlungskosten beim Arzt oder im Krankenhaus selber aufkommen müssen, heißt es im Weltgesundheitsbericht 2010 der WHO, der Ende November in Berlin vorgestellt wurde.

Das Problem der Verarmung infolge von Krankheit betreffe bei weitem nicht nur die Menschen in Entwicklungsländern, heißt es in dem rund 100 Seiten langen Bericht. Auch Industriestaaten hätten zunehmend damit zu kämpfen, dass ihre Bevölkerung in die Armutsfalle tappe, weil Gesundheitsleistungen sofort bei Erbringung bezahlt werden müssten.

In den USA etwa würden Privatleute häufig in eine Überschuldung geraten, weil ihr Geld für Behandlungskosten nicht reiche. Auch in Griechenland, Portugal, Polen und Ungarn würden viele Menschen finanzielle Härten erleiden, weil sie für ihre medizinische Versorgung selber aufkommen müssen.

Aus der Ärzte Zeitung

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Winter-Blues ade

Medizinische Fachangestellte sind doppelt gefährdet, im Winter in trübe Stimmung zu verfallen. Sie sind zum einen selbst vom Lichtmangel betroffen, zum anderen haben sie unter Umständen tagtäglich mit depressiven Patienten in der Praxis zu tun, was zusätzlich belasten kann. Mit einer gesunden Portion Selbstmotivation lässt sich dieser Trend bekämpfen.

Vor der Selbstmotivation steht allerdings eine kritische Analyse. Führen die Umstände in der Praxis zu den drohenden depressiven Phasen, oder haben diese ihren Ursprung vielleicht eher im persönlichen Umfeld? Wichtig ist es, sich der Wahrheit zu stellen und nichts zu beschönigen. Selbstmotivation kann dann mit einem kraftverleihenden Monolog vor dem Spiegel beginnen. Hier kann man zum Beispiel laut und deutlich zu sich sagen: Es geht mir im Augenblick nicht gut und ich weiß, dass es nichts bringt, anderen die Schuld dafür zuzuweisen. Es gibt nur einen, der etwas an meiner Situation ändern kann und das bin ich.

Werden Sie aktiv! Hilfreich ist zum Beispiel viel Bewegung im Freien. Wenn Sie mit Aktivität gegen Ihre schlechte Laune angehen, findet auch die depressive Stimmung manches Patienten keine Angriffsfläche mehr. Vielleicht geht es ja sogar noch weiter und die gute Stimmung kann als Funke auf Patienten mit Winter-Blues überspringen. Einen Versuch ist das auf jeden Fall wert.

Theresia Wölker

Was ist eigentlich ... Epidemiologie?

Die Epidemiologie ist die Wissenschaft von der Entstehung, Verbreitung und Bekämpfung von Krankheiten. Epidemiologische Studien dienen dazu, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu planen oder die Verteilung von Krankheiten oder Risikofaktoren zu vergleichen. Zur Geschichte schreibt Wikipedia: Die Epidemiologie im eigentlichen Sinn begann 1854, als Dr. John Snow einen Cholera-Ausbruch im Londoner Soho-Bezirk bekämpfte. Er erkannte aufgrund einer Kartierung der Erkrankungsfälle, dass eine öffentliche Wasserfassung die Infektionsquelle war und ließ den verschmutzten Brunnen sperren. Der Ausbruch wurde gestoppt.

Hygiene-Sonderheft

Pro Jahr gibt es 400.000 bis 600.000 Infektionen im Rahmen von Krankenhaus-und Heimaufenthalten – verursacht durch Mikroorganismen der körpereigenen Flora des Patienten (endogene Infektionen) und körperfremde Keime. Viele dieser teilweise lebensbedrohlichen Infektionen können durchaus verhindert werden – vor allem durch geeignete Hygienemaßnahmen und gutes Management im Umgang mit Kathetern und anderen Geräten. Eine Spezialausgabe der Zeitschrift Heilberufe gibt Tipps zu wichtigen Präventionsmaßnahmen.
www.heilberufe-online.de


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