Praxisorganisation und -management
Arbeitshandbuch Qualitätsmanagement
Qualitätsmanagement ist für Arztpraxen nicht nur ein Muss – es hilft auch sehr, den Alltag so zu organisieren, dass Team und Patienten gleichermaßen davon profitieren. Das Arbeitshandbuch Qualitätsmanagement bietet einen Überblick zu allen Anforderungen und enthält auf einer CD-ROM Mustervorlagen und Checklisten nach den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses. Diese können an die Bedürfnisse der eigenen Praxis angepasst werden. Ein verlinkter Leitfaden schlägt eine Reihenfolge für die Bearbeitung der Mustervorlagen vor. Springer-Verlag, ISBN 9783642217890, 89,95 Euro.
ICD-10-Ziffern zur Schmerzcodierung
Für das Jahr 2013 wurde chronischer Schmerz als schwere und
kostenintensive Erkrankung neu in den morbiditätsorientierten
Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) aufgenommen. Um die Anwendung der
korrekten ICD-10 Ziffern zu erleichtern, hat die Deutsche Schmerzliga
zusammen mit einer Reihe von Kooperationspartnern eine
Kitteltaschenkarte zur Schmerzcodierung erstellt. Diese Karte kann
kostenlos heruntergeladen oder bestellt werden unter:
www.wegeausdemschmerz.de > Aktuelles
Arbeitsschutz ist ein wichtiges Thema
Muss in Arztpraxen mit mehr als 20 Beschäftigten eine Sicherheitsbeauftragte bestellt werden? Muss zu jedem Gefahrstoff ein Sicherheitsdatenblatt vorliegen? Müssen Praxisteams die Handhabung von Feuerlöschern üben? Ja, ja, und nochmals ja: Arbeitssicherheit ist ein weites Feld. Je nach Anspruch und Zielsetzung reicht es von der Umsetzung gesetzlicher Mindeststandards bis hin zu einem nachgewiesenen Qualitätsmanagement (QM) mit zertifiziertem Arbeitsschutz.
Die Verantwortung für die Sicherheit am Arbeitsplatz hat der
Praxisinhaber. Die Umsetzung von Maßnahmen kann aber auch durch eine
fachkundige MFA koordiniert werden. Das kann, muss aber nicht zugleich
die Qualitätsmanagment-Beauftragte sein. Zu Beginn aller Maßnahmen steht
die, alle drei Jahre zu erneuernde, Gefährdungsbeurteilung (§5
Arbeitsschutzgesetz). Dabei gilt es, die Arbeitsbedingungen des Teams zu
analysieren und das konkrete Gefährdungspotenzial zu ermitteln.
Ebenfalls verpflichtend sind regelmäßige Unterweisungen aller
Mitarbeiter.
Weitere Informationen: www.bgw-online.de (Suchwort Arztpraxis)
Aus der Ärzte Zeitung
Serie Bürokratieabbau, Teil 2
Leicht entflammbar
Beim Thema Bürokratie geht es in den Hausarztpraxen emotional schnell heiß her. Gerade die formfreien Kassenanfragen scheinen die Arbeit der Praxis infrage zu stellen oder gar zu kontrollieren. Eine Versachlichung des Themas ist dringend notwendig.
Transplantationsgesetz
Herzenssache Organspende
Zum 1. November 2012 trat das Gesetz zur Regelung der Entscheidungslösung im Transplantationsgesetz in Kraft und mittlerweile verschicken die Krankenkassen Informationen an ihre Versicherten. Entsprechend steigen auch die Fragen der Patienten zu Organspenden in der Praxis. Wir haben die wichtigsten Fakten noch einmal zusammengestellt.
Fehler im Praxisalltag
Vorsicht beim Folgerezept
In der Rubrik Fehler im Praxisalltag stellen wir in jedem Heft einen Fall vor. Dieses Mal geht es um eine Hilfsmittelverordnung. Beim Ausstellen eines Folgerezeptes hatte sich hier ein Fehler eingeschlichen, der jahrelang nicht bemerkt wurde.
Dieses Ereignis wird aus einer Hausarztpraxis berichtet:
Hygiene-Tipps
Hygiene hat das ganze Jahr über oberste Priorität in der Arztpraxis – nicht nur jetzt zur Grippezeit. Sinnvoll ist es deshalb, einen Hygieneplan aufzustellen, der von der leitenden MFA beziehungsweise der Qualitätsmanagement-Beauftragen formuliert und beaufsichtigt wird. Denn gutes Hygieneverhalten lässt sich lernen und mithilfe von QM-Instrumenten dauerhaft und verlässlich etablieren.
Das A und O der Praxishygiene im Alltag ist die regelmäßige Desinfektion der Hände und das Händewaschen während der Sprechstunde. Doch Hand aufs Herz: Wie oft am Tag waschen und desinfizieren Sie sich als MFA die Hände? Die aktive Mithilfe des gesamten Teams ist notwendig, um den hohen Qualitätsstandard der Praxis auch nach außen hin zu dokumentieren. Dazu können gehören:
- Informationen im Wartebereich und in den Toiletten (Wir legen Wert auf saubere Hände).
- Tragen von Mundschutz während einer Grippewelle.
- Bewusster Verzicht auf das Händeschütteln (schriftlicher Hinweis angebracht).
Theresia Wölker, Ärzte Zeitung
Entbürokratisierung zwischen Ärzten und Krankenkassen
007 – der Vordruck stirbt nie
Sein neuester Fall führt James Bond in die deutsche Selbstverwaltung. Im Papierkrieg zwischen Ärzten und Krankenkassen soll er ermitteln – während in Westfalen-Lippe bereits am Formularfrieden gearbeitet wird. Ein fast reales Drehbuch mit Bond, seinem Vorgesetzten M sowie Krankenkasse und Arzt.
mehr...Hausarztpraxen für Picant-Studie gesucht
Das Institut für Allgemeinmedizin will sein Best-practice-Modell zur Optimierung des Gerinnungsmanagements in der Praxis testen.
mehr...Kurzmeldungen
Praxisunterstützerinnen in Holland
Speziell ausgebildete MFAs können Hausärzten viel Arbeit abnehmen. In Deutschland steckt dieses Modell noch in den Kinderschuhen, in den Niederlanden ist es längst etabliert. Der Einsatz von Praxisunterstützerinnen entlastet holländische Hausärzte von zeitraubenden, delegierbaren Tätigkeiten und bringt mehr Qualität in der Patientenversorgung. Dieses Konzept der Unterstützung und Entlastung des Hausarztes kann auch für Deutschland ein Erfolgsmodell sein, sagt Jan Tillemans, Hausarzt in Arnheim.
Praxisunterstützerinnen absolvieren zunächst eine Grundausbildung, die der unserer Medizinischen Fachangestellten entspricht. Eine spezielle Zusatzqualifikation befähigt sie schließlich, den Hausarzt direkt und effektiv zu unterstützen. Sie können Ärzte etwa bei delegierbaren Patientengesprächen entlasten. Mit einem gut organisierten Recall-System können sie zudem dazu beitragen, dass sinnvolle Termine von chronisch Kranken nicht versäumt werden, die Patienten rechtzeitig wieder einbestellt werden und dass sie sich, geführt durch Behandlungspläne, mit ihrer Erkrankung auch sicher fühlen.
Bei Tillemans Praxisgemeinschaft liegt die Hauptaufgabe der Praxisunterstützerinnen in der kontinuierlichen Betreuung chronisch Kranker. Hinzu kommen Aufgaben in der Prävention, die etwa 30 Prozent der Tätigkeit ausmachen.
Das Raumkonzept des Hausarztzentrum Rozet passt sich dem Unterstützungsmodell an. Jede der sechs Praxisunterstützerinnen – eine pro Arzt – hat ein Sprechzimmer, ähnlich eingerichtet wie das der Ärzte. Die Sprechzimmer liegen direkt neben dem jeweiligen Arztzimmer. Ärzte und Praxisunterstützerinnen arbeiten also Tür an Tür. Das gestaltet Kommunikation und Abstimmung gleichermaßen einfach wie effizient. Aber auch für Praxen, die räumlich beschränkt sind, gibt es Lösungen, denn nicht jeder Praxisraum wird durchgehend genutzt.
Die meisten Termine der Praxisunterstützerinnen sind mit 30 Minuten veranschlagt, die der Ärzte mit 15 Minuten. So viel Zeit bleibt deutschen Hausärzten selten. Bei 50 und mehr Patienten pro Tag haben Hausärzte in Deutschland gerade einmal acht Minuten zur Verfügung, wie Statistiken belegen. Eine Folge dieser gemischten Betreuung: Holland hat in Europa im Vergleich die zufriedensten Patienten, wie der SWR in seiner Sendung Marktcheck im März 2012 berichtet hat.
Sabine Hüppelshäuser, Ärzte-Zeitung
Pflegenavigator mit neuen Funktionen
Mit Inkrafttreten des Pflege-Neuausrichtungsgesetzes hat die AOK
das Angebot ihrer Pflegenavigatoren ausgebaut und um zahlreiche
Funktionen erweitert. Wichtigste Neuerung: Künftig können die
Einrichtungen nach der Gesamtnote der Qualitätsprüfung sortiert
werden. Für Pflegeheime ist zusätzlich eine Sortierung nach dem
Eigenanteil möglich, der gezahlt werden muss. Darüber hinaus
lassen sich Pflegeeinrichtungen aus einer Merkliste übersichtlich
miteinander vergleichen. Einfacher geworden ist auch die Suche
nach der passenden Einrichtung im unmittelbaren Umkreis des
Wohnortes. Per GPS-Koordination besteht die Möglichkeit, seinen
aktuellen Standort zu bestimmen und sich die Einrichtungen auf
einer Karte anzeigen zu lassen. Bewährte Funktionen wie etwa die
Kostenschätzung bei Pflegediensten werden auch weiterhin
angeboten. Der Pflegeheimnavigator und der Pflegedienstnavigator
verzeichneten allein in den vergangenen zwölf Monaten 15,5
Millionen Seitenaufrufe.
www.aok-gesundheitsnavi.de
Großbritannien will Patientenakten
Bis 2015 sollen in Großbritannien alle Patienten die Möglichkeit haben, elektronisch auf ihre Gesundheitsakten zugreifen zu können. So will es die Informationsstrategie der Regierung. Kein Wunder also, dass britische Gesundheitsorganisationen im kommenden Jahr vor allem im Bereich der elektronischen Patientenakten (E-Patientenakte) investieren wollen. Eine Befragung unter den IT-Verantwortlichen im Gesundheitswesen ergab noch einen weiteren Trend: Es wird kräftig in mobile Gesundheitslösungen investiert, ohne die weder mobile Gesundheitslösungen noch E-Patientenakten funktionieren.
Fehler im Praxisalltag
Geimpft oder nicht geimpft?
In der Rubrik Fehler im Praxisalltag stellen wir in jedem Heft einen Fall vor. In dieser Ausgabe geht es um eine fast vergessene Auffrischimpfung.