Praxisorganisation und -management

Übertragung ärztlicher Tätigkeiten auf MFA und Pflegefachkräfte
Wann kommt der weiße Ritter?
Nach einem aktuellen G-BA-Beschluss dürfen Modelle zur Aufgabenteilung in Zukunft nur mit examinierten Pflegekräften durchgeführt werden. MFA wurden von vornherein ausgeschlossen. Doch haben sie deshalb gar nichts mit einer veränderten Aufgabenteilung zu tun? Warten sie auf den edlen Ritter, der sie auf einem weißen Pferd aus ihrer oft geäußerten Unzufriedenheit rettet? Über mögliche Rollen unterhalten sich in einem fiktiven Gespräch Hippokrates von Kos für die Ärzte und Hildegard von Bingen für die MFA.

Palliativmedizin: Herausforderungen für morgen
Sich treu bleiben
Die Palliativmedizin wird in erster Linie mit onkologischen Erkrankungen in Verbindung gebracht, denn überwiegend sind es Krebspatienten, die in ihren letzten Lebenswochen im Rahmen der SAPV versorgt werden. Was aber ist mit Patienten, die über einen längeren Zeitraum schwer krank oder einfach nur sehr alt sind? Und wie kann die Medizin es schaffen, sich selbst treu zu bleiben?
Der Praxis-Scanner als nützlicher Helfer
Auch im elektronischen Zeitalter gehen in Arztpraxen immer noch Massen von Papier ein. Um diesen Herr zu werden, aber auch um die Kommunikation mit Kollegen, Kliniken und anderen Leistungserbringern oder KV und Kassen zu beschleunigen und zu optimieren, braucht es technische Helfer.
Krankenhaus-Qualitätsreport 2010
Im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses hat das AQUA-Institut den
Qualitätsreport für das Datenjahr 2010 veröffentlicht. Der jährlich
erscheinende Report gibt einen umfassenden Überblick über den aktuellen
Stand der Behandlungsqualität in den deutschen Krankenhäusern. Dem
Report zufolge weisen 65 der erhobenen Indikatoren im Vergleich zu den
Ergebnissen des Vorjahres eine Verbesserung auf, so zum Beispiel im
Leistungsbereich Erstimplantation von Hüft-Endoprothesen. Bei 236
Indikatoren konnte das AQUA-Institut keine Veränderungen feststellen.
Lediglich acht Indikatoren wiesen auf eine Verschlechterung hin.
Kostenloser Download:
www.sqg.de/themen/qualitaetsreport

Serie Palliativmedizin: Spezialisierte Ambulante Palliativmedizin (SAPV)
Nicht im freien Fall
Um Menschen mit nicht heilbaren und weit fortgeschrittenen Erkrankungen das Sterben in vertrauter Umgebung zu ermöglichen, wird in Deutschland seit rund vier Jahren die Spezialisierte Ambulante Palliativmedizin (SAPV) aufgebaut. Dort, wo inzwischen Verträge zwischen Palliative Care Teams und Krankenkassen existieren, können Hausärzte zur Unterstützung der Patientenbetreuung SAPV verordnen.

Fehler im Praxisalltag
Auf einmal fehlt ein wichtiger Wert
In der Rubrik Fehler im Praxisalltag stellen wir in jedem Heft einen Fall vor. Dieses Mal geht es um eine hämolytische Blutprobe vor einer geplanten Operation.
Neue Reports zur Versorgungslage
Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel sind 2010 zwar nur moderat um ein Prozent auf 32,03 Milliarden Euro gestiegen. Dennoch besteht ein Einsparpotenzial von rund 4,7 Milliarden. Zu diesem Ergebnis kommt der Arzneiverordnungs-Report (AVR) 2011. Die Herausgeber führen diese Entwicklung vorrangig auf das Arzneimittelsparpaket der Bundesregierung zum 1. August 2010 zurück. Darin sind der Rabatt, den die Pharmahersteller den gesetzlichen Krankenkassen auf Medikamente ohne Festbetrag zu gewähren haben, von sechs auf 16 Prozent erhöht und die Arzneimittelpreise auf dem Niveau vom 1. August 2009 eingefroren worden. Dem AVR zufolge hätten weitere 4,7 Milliarden Euro ohne Qualitätsverluste durch eine konsequentere Verordnung von Generika anstelle teurer Originalpräparate, patentgeschützter Analogsubstanzen oder anstelle von Medikamenten mit umstrittener Wirkung eingespart werden können.
Auch der BARMER GEK Heil- und Hilfsmittelreport 2011 fällt gemischt aus. Insbesondere bei Venenerkrankungen, Harninkontinenz und Arthrose werden Behandlungsalternativen im Heil- und Hilfsmittelbereich zu spät, zu wenig oder gar nicht wahrgenommen. So wäre die Behandlung mit Kompressionsstrümpfen bei Venenerkrankungen oft effektiver als das weit verbreitete Venenstrippen, eine Krampfader-Operation. Bei Harninkontinenz wirkt konsequentes Beckenbodentraining prophylaktisch und kurativ. Und auch bei Arthrose wären physiotherapeutische Maßnahmen häufig vorteilhafter als verfrühte Hüft- oder Knie-Operationen.
Webtipps

Serie Palliativmedizin: Einführung
… ein Fenster in Deinem Haus
Zuhause in vertrauter Umgebung sterben zu dürfen, ist ein sehnlicher Wunsch vieler Menschen. Diesen Wunsch zu ermöglichen, heißt Würde zu geben. Der Hausarzt und die MFA als langjährige Begleiter der Patienten und ihrer Angehörigen spielen dabei eine tragende Rolle. Unsere neue Serie beleuchtet das sensible Thema Palliativmedizin.
MFA auf Hausbesuch kommen gut an
In Sachsen-Anhalt ist das Projekt Zukunft Praxisassistenz auf viel Zustimmung gestoßen, bei dem besonders qualifizierte MFA den Praxischef bei Hausbesuchen entlasten. Das 2009 von der Landesregierung auf den Weg gebrachte Projekt zielt auf die Sicherstellung der medizinischen Versorgung mit Hilfe der Assistenzberufe ab. Zwei Jahre später haben 60 MFA und Schwestern die entsprechende Qualifikation. Sie sind heute in der Lage, ihren Arbeitgebern, meistens Hausärzte, qualifizierte Hausbesuche bei alten oder chronisch Kranken abzunehmen. Und das kommt bei den Betroffenen gut an – so das Fazit einer Evaluationsstudie der Hochschule Magdeburg-Stendal unter Leitung von Professor Peter Rudolph, für die 259 Patienten durch Studierende befragt wurden. Besonders gelobt wurden Auftreten, Zuverlässigkeit und Einfühlungsvermögen der Praxisassistentinnen, genauso wie Höflichkeit und die Gabe zuzuhören, berichtet Rudolph. Nicht nur die Patienten fühlen sich zuhause gut versorgt, sondern auch die in der Praxis, da der Arzt nun mehr Zeit für sie hat.
Aus der Ärzte Zeitung

Medikamenten-Datenbanken runderneuert
Die AOK hat ihren Arzneimittel-Navigator erweitert und noch besser
auf das Informationsbedürfnis der Versicherten abgestimmt. So bietet die
Online-Suchmaschine jetzt auch Angaben zu den Anwendungsgebieten von
rezeptfreien und vom Arzt verordneten Medikamenten an und verrät, welche
Anbieter es für einen Wirkstoff gibt und wie hoch jeweils der
Medikamentenpreis ist. Beim neuen Arzneimittel-Navigator arbeitet die
AOK mit der unabhängigen Stiftung Warentest zusammen. Von ihr stammen
schon bisher die Informationen über Wirkstoffe und Wirkstärken, Hinweise
zur Anwendung und zu Vorsichtsmaßnahmen sowie Bewertungen. Wer sich im
neuen Arzneimittel-Navigator per Log-in-Verfahren als AOK-Versicherter
registrieren lässt, erhält zusätzlich zu den Angaben über
Anwendungsgebiete auch eine kurze Bewertung der Qualität. Dazu bezieht
die Stiftung Warentest Wirksamkeitsnachweise und Qualitätsdaten mit ein.
www.aok-gesundheitsnavi.de
Auch Mitglieder der BARMER GEK können die Datenbank der Stiftung Warentest über ihren persönlichen Bereich auf www.barmer-gek.de kostenfrei nutzen. Die Stiftung Warentest hat hier über 9.000 Medikamente für 185 Anwendungsgebiete getestet. Die Rubrik selbst gekaufte Mittel zeigt mit wichtigen Informationen zu Krankheitsbildern und Selbstbehandlung, zum Beispiel
- ob eine medikamentöse Behandlung angezeigt ist,
- welcher Wirkstoff geeignet ist, oder
- ob es preiswerte Alternativen gibt.
In der zweiten Rubrik vom Arzt verschriebene Medikamente werden die meistverordneten Medikamente geordnet nach Krankheitsbildern bewertet. Dazu gibt es Handlungsanweisungen bei Neben- und Wechselwirkungen.