Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Praxisorganisation und -management

Meldungen zum QM

Die Ärzte-Zeitung veröffentlicht zur Zeit im Internet das QM-ABC. Es stammt von Theresia Wölker und Dr. Heike Johannes, den Autorinnen des Arbeitshandbuchs Qualitätsmanagement. Hier finden sich viele Beiträge rund um den QM-Alltag.

Bei QM-Systemen haben Praxen die Wahl zwischen rund 40 QM-Systemen. Vier davon nahm die Stiftung Warentest im November 2009 unter die Lupe. Mit QEP, KTQ, EPA und DIN EN ISO 90001: 2008 wurden den Angaben zufolge diejenigen Systeme ausgewählt, die am häufigsten genutzt werden. Der Test sah QEP von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vorne, die zugrunde gelegten Kriterien wurden aber kontrovers diskutiert. Wichtig ist: Nicht auf das System kommt es primär an, sondern darauf, dass es mit Leben gefüllt wird.

Im Dezember haben Ärzte Zeitung und WirtschaftsTipp in einer gemeinsamen Aktion ihre Leser nach der Umsetzung von QM-Maßnahmen für Notfälle in der Praxis gefragt. 2.030 Fragebögen kamen in die Redaktion zurück, was den Antworten der Leser eine hohe Aussagekraft vermittelt. Dabei zeigt sich deutlich, dass die große Mehrheit der Praxischefs nach eigenen Angaben ihre Aufgaben im QM durchaus ernst nehmen und regelmäßig Notfalltrainings und Unterweisungen machen. In vielen Praxen liegen auch bereits schriftlich fixierte Verantwortungsbereiche und Tätigkeitsbeschreibungen vor. Um sicher zu gehen, dass auf keinen Fall etwas schief geht, fühlen sich in manchen Praxen aber offenbar sowohl der Arzt als auch eine Arzthelferin zuständig, etwa für die Ausstattung des Notfallkoffers. In 48 Prozent der Praxen sorgt sich der Arzt persönlich um den Zustand des Notfallkoffers, in 70 Prozent der Praxen eine Arzthelferin.

Aus der Ärzte Zeitung

Gesunde Mitarbeiter steigern den Erfolg

Medizinische Fachangestellte können einen großen Beitrag dazu leisten, Patienten auf risikoreiches Gesundheitsverhalten anzusprechen und sie entsprechend beraten. Doch nur wer selbst ein Bewusstsein für gesundes Verhalten entwickelt, kann Patienten erfolgreich und glaubhaft Gesundheitscoaching anbieten. Deshalb gilt auch: Nicht nur Patienten sollten für Risiken wie Tabak- und Alkoholkonsum, Übergewicht, Bewegungsmangel, Ernährung und Stress sensibilisiert werden. Sprechen Sie im Praxisteam darüber, welche gesundheitsfördernden Maßnahmen für Ihre Praxis in Frage kommen. Für Maßnahmen zur Gesundheitsförderung im Betrieb bis zu 500 Euro jährlich je Mitarbeiter lohnsteuer- und sozialversicherungsfrei bleiben.

Aus der Ärzte-Zeitung

VERAH kommt jetzt in den Praxen an

Die Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH) mausert sich zur Fortbildungsoption für Medizinische Fachangestellte. Die Versorgungsassistentin wird in einer 200-stündigen Fortbildung geschult, um arztentlastende Aufgaben übernehmen zu können. Dabei bleibt sie aber in die Abläufe in der Hausarztpraxis eingebunden. Dazu gehören koordinierende Aufgaben beim Fallmanagement, Hausbesuche, bei denen keine ärztliche Kompetenz nötig ist oder Hilfen für Patienten und Angehörige bei präventiven oder rehabilitativen Maßnahmen. Das Konzept kommt offensichtlich an. Bereits rund 450 MFA haben ihre Fortbildung abgeschlossen, 1.600 Praxisangestellte befinden sich noch in einem laufenden VERAH-Kurs. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:
www.verah.de

Gerechte Urlaubsplanung für alle

Die Planung des Jahresurlaubs führt in vielen Arztpraxen zu Konflikten, etwa wenn sich die Wünsche der Mitarbeiter überschneiden oder wenn die Praxis während der Schulzeit in Betriebsferien geht. Betriebsurlaub ist rechtlich zu jeder Zeit zulässig, sollte aus Rücksicht auf Mitarbeiter mit schulpflichtigen Kindern jedoch während der Schulferien angesetzt werden. Eine konkrete Höchstgrenze für Urlaubstage, die als Betriebsferien angeordnet werden dürfen, gibt es nicht. Mehr als zwei Drittel des Jahresurlaubs sind jedoch unüblich.

Wenn sich die Urlaubswünsche der Mitarbeiter überschneiden, hilft ein Gespräch in der Runde. Ist keine Einigung möglich, sollten Eltern Vorrang haben. Aber auch die Erholungsbedürftigkeit der Mitarbeiter und die Zeit seit dem letzten Urlaub sollten berücksichtigt werden.

Weniger Haftpflichtfälle durch QM

Ein Zusatznutzen, den Arztpraxen aus einem Qualitätsmanagement ziehen können, ist die Verhinderung von Haftpflichtfällen. Durch klare Zuordnung von Verantwortlich- und Zuständigkeiten, Verhaltensregeln für Not- und Zwischenfälle, systematische Aufklärung und Information von Patienten sowie durch die schriftliche Festlegung von Handlungsabläufen werden Fehlerrisiken – soweit es geht – schon im Vorfeld reduziert. Zur Haftpflichtprophylaxe zählen zum Beispiel auch Teambesprechungen mit schriftlichem Protokoll, das Abzeichnen von verantwortlich durchgeführten Tätigkeiten mit dem Namenskürzel der Mitarbeiterin und ein praxisinternes Beschwerdemanagement. Zusammen kann dadurch das Risiko eines sogenannten Organisationsverschuldens vermindert werden.

Aus der Ärzte-Zeitung


« zurück | |