Rezeption
Aktuelle Meldungen

MFA weiter Wunschberuf junger Frauen
Auch 2015 stand die Ausbildung zur MFA bei jungen Frauen ganz oben auf der Liste der gewählten Berufe. Unter den insgesamt 207.564 mit jungen Frauen geschlossenen Ausbildungsverträgen in deutschen Betrieben waren mehr als 14.000 MFA-Verträge. Über sieben Prozent der Anfängerinnen starteten ihre Berufsausbildung also in einer Arztpraxis.
mehr...Qualitätszirkel für MFA
Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. hat angekündigt, sich federführend um die Etablierung und Installierung von Qualitätszirkeln für MFA kümmern zu wollen. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Versorgungsassistentinnen (VERAH, AGNES, NäPA, EVA & Co.). Hierzu wurden bereits verbandseigene Regeln für Qualitätszirkel aufgestellt, Moderatoren geschult und in einzelnen Regionen auch Qualitätszirkel etabliert.
Erklärtes Ziel ist es jetzt, durch erweiterte Angebote von Qualitätszirkeln den Praxisalltag der MFA zu begleiten und damit Problemlösungen zu erarbeiten. Vor allem soll es um die Optimierung der Arbeitsabläufe und die Sicherung der Qualität im Praxisteam gehen.
Gelungenes Beispiel für Integration
Sind männliche MFA mit einem Anteil von zwei Prozent schon selten, gilt das für arabische umso mehr. Aber es gibt sie. Etwa Ahmad Abbas. Der 21-jährige Syrer hat im September eine MFA-Ausbildung in der Praxis von Dr. Gottfried Feuchtgruber und Kollegen im Westen Münchens begonnen. Glück im Unglück brachte ihn vor vier Jahren nach München: Er musste wegen Kriegsverletzungen operiert werden.
Die Aussicht, als einziger Mann bald das MFA-Team zu erweitern, stört ihn nicht. Ich finde das gut, sagt er. Das einwöchige Praktikum in der Praxis im März fand er sehr interessant, die Ärzte und Kolleginnen nett und hilfsbereit. Besonders das Organisieren und die Kommunikation gefallen ihm. Seine Arabisch-Kenntnisse konnte er schon in dieser einen Woche einsetzen, als eine Patientin aus seinem Kulturkreis einen Termin wahrnahm. Abbas freut sich, dass er ihr den Praxisbesuch leichter machen konnte. Der junge Syrer weiß, dass es gerade bei muslimischen Frauen Grenzen zu beachten gilt. Bei sehr intimen Themen könnte ich nicht übersetzen, aber bei allen anderen schon.
Aus der Ärzte Zeitung

Smartphone-App als mobiler Retter
Die Idee ist einfach, aber genial: Liegt ein Notfall vor, ruft man per App den nächsten geschulten Retter, der die Versorgung in den kritischen Minuten überbrückt, bis der Rettungsdienst eintrifft. Im Kreis Gütersloh sorgt im Rahmen eines Pilotprojektes das Smartphone-basierte System Mobile Retter dafür, dass Patienten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand schneller versorgt werden. Speziell geschulte Ersthelfer sollen noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes mit der Herz-Druck-Massage beginnen und so das Intervall bis zur Erstversorgung verkürzen.
Bei den Ersthelfern handelt es sich um Personen mit einer medizinischen Qualifikation oder Erfahrungen im Rettungsdienst – neben Ärzten und Sanitätern auch Krankenpfleger und MFA. Die Initiative ist im September 2013 gestartet und mittlerweile sind 550 mobile Retter registriert. Bei ihnen wurde mehr als 1000 mal Alarm ausgelöst, es kam zu 550 Einsätzen. Mittlerweile interessieren sich weitere Landkreise in Deutschland für die Einführung des Systems. Weitere Info unter:
www.mobile-retter.de

Editorial
Gesundheit managen
Wo, wenn nicht in der Arztpraxis, sollte man sich die Zeit nehmen, über die eigene Gesundheit nachzudenken? Manche Menschen fangen leider erst dann an, wenn ein aktueller Anlass sie dazu zwingt, am Empfang oder im Wartezimmer darüber zu grübeln, ob sie ihre gesundheitlichen Probleme nicht durch ihren Lebensstil forciert haben oder ob nicht Vorsorgemaßnahmen diese hätten verhindern können.
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Serie Kulturelle Vielfalt
Religion und Medizin
In der ersten Folge unserer Serie zur kulturellen Vielfalt ging es um Unterschiede im Rollenverständnis und unterschiedliche Ansichten zur Gesundheit. In dieser Folge geht es um Besonderheiten im islamischen Glaubenskreis wie Schamgefühl und religiöse Pflichten.
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Gesundheitskompetenz von Patienten
Informationswirrwarr?
Der informierte Patient gilt heute als Ideal. Aber wer in der Praxis arbeitet, merkt schnell: Das entspricht oft nicht der Realität. Viele Menschen haben Probleme, sich medizinische Infos zu beschaffen, sie zu verstehen und einzuordnen. Mit einem neuen Angebot will die AOK helfen und Orientierung im Informationswirrwarr geben.
mehr...Bessere Ausbildung durch Hospitation
Jeder dritte MFA-Azubi fällt in Hessen durch die Prüfung, weil typische Aufgaben im Praxisalltag Probleme bereiten. So war es im Sommer 2015 auch bei der Bezirksärztekammer Wiesbaden. Und weil man das in Zukunft vermeiden möchte, hat man dort ein Hospitationsmodell ins Leben gerufen. Dabei durchlaufen die angehenden MFA nach einem geregelten Rotationsmodell – vorgesehen sind zwei bis drei Rotationen im Jahr – verschiedene Praxen und können so ihre praktischen Erfahrungen erweitern.
Kooperationspartner ist ein Facharztzentrum mit mehr als 60 selbstständigen, niedergelassenen Fachärzten an einem Standort – nach Ansicht der Ärztekammer die ideale Voraussetzung, MFA-Auszubildenden einen breiten Einblick in viele Bereiche zu geben. Auch drei große hausärztliche Praxen sind angeschlossen, um einen Einblick in allgemeinmedizinische Aufgabenbereiche zu geben. Aktuell nehmen 19 Auszubildende am Projekt teil.
Vor allem Hausarztpraxen sollen von der breit angelegten Ausbildung profitieren, denn gerade hier sind Allrounderinnen als rechte Hand des Arztes gefragt. Ob die Prüfungsergebnisse tatsächlich davon profitieren, wird man frühestens in drei Jahren wissen, wenn die ersten Azubis ihre Prüfungen absolviert haben.
Aus der Ärzte Zeitung
Neues Leitungsteam beim VmF
Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. vertritt als unabhängige Gewerkschaft die Interessen von Medizinischen, Zahnmedizinischen und Tiermedizinischen Fachangestellten – seit Ende April jetzt unter neuer Führung. Nach 14 Jahren Amtszeit ist Sabine Ridder als Präsidentin zurückgetreten, um sich neuen Herausforderungen zu widmen. Als Präsidentin führt Carmen Gandila jetzt das zweiköpfige Präsidium, Vizepräsidentin bleibt Gabriele Leybold.
www.vmf-online.de

Mehr Gehalt und bessere Altersvorsorge
Die im April in Berlin verhandelten Tarifverträge für Medizinische Fachangestellte treten rückwirkend zum 1. April 2016 in Kraft. Damit erhöhen sich die Tarifgehälter um 2,5 Prozent und beginnen in den ersten vier Berufsjahren in Tätigkeitsgruppe I bei 1.725,22 Euro. Auf diese Grundvergütungen gibt es für die höheren fünf Tätigkeitsgruppen prozentuale Aufschläge. Diese betragen – je nach Qualifikation – 7,5 Prozent, 12,5 Prozent, 20 Prozent, 30 Prozent bzw. 50 Prozent.
Um 30 Euro steigen auch die monatlichen Ausbildungsvergütungen in allen drei Ausbildungsjahren und betragen somit ebenfalls rückwirkend zum 1. April 2016 im 1. Ausbildungsjahr 730,00 Euro, im 2. Ausbildungsjahr 770,00 Euro und im 3. Ausbildungsjahr 820,00 Euro. Der Gehaltstarifvertrag hat eine Laufzeit von zwölf Monaten, also bis zum 31. März 2017.
Darüber hinaus gibt es auch einen verbesserten Arbeitgeberbeitrag zur betrieblichen Altersversorgung: Er beträgt nun für Vollzeitkräfte und Teilzeitkräfte mit mindestens 18 Wochen-stunden 76 Euro, bzw. 40 Euro für diejenigen, die noch vermögenswirksame Leistungen erhalten. Bei Auszubildenden nach der Probezeit liegen die Zuschüsse bei 53 Euro bzw. 35 Euro und bei Teilzeitkräften mit weniger als 18 Wochenstunden bei 43 Euro bzw. 25 Euro. Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen besteht nur für Verträge, die vor Januar 2015 abgeschlossen wurden. Die Laufzeit des Vertrages zur betrieblichen Altersversorgung endet am 31. Dezember 2019.