Praxisorganisation und -management

Transplantationsgesetz
Herzenssache Organspende
Zum 1. November 2012 trat das Gesetz zur Regelung der Entscheidungslösung im Transplantationsgesetz in Kraft und mittlerweile verschicken die Krankenkassen Informationen an ihre Versicherten. Entsprechend steigen auch die Fragen der Patienten zu Organspenden in der Praxis. Wir haben die wichtigsten Fakten noch einmal zusammengestellt.

Fehler im Praxisalltag
Vorsicht beim Folgerezept
In der Rubrik Fehler im Praxisalltag stellen wir in jedem Heft einen Fall vor. Dieses Mal geht es um eine Hilfsmittelverordnung. Beim Ausstellen eines Folgerezeptes hatte sich hier ein Fehler eingeschlichen, der jahrelang nicht bemerkt wurde.
Dieses Ereignis wird aus einer Hausarztpraxis berichtet:
Hygiene-Tipps
Hygiene hat das ganze Jahr über oberste Priorität in der Arztpraxis – nicht nur jetzt zur Grippezeit. Sinnvoll ist es deshalb, einen Hygieneplan aufzustellen, der von der leitenden MFA beziehungsweise der Qualitätsmanagement-Beauftragen formuliert und beaufsichtigt wird. Denn gutes Hygieneverhalten lässt sich lernen und mithilfe von QM-Instrumenten dauerhaft und verlässlich etablieren.
Das A und O der Praxishygiene im Alltag ist die regelmäßige Desinfektion der Hände und das Händewaschen während der Sprechstunde. Doch Hand aufs Herz: Wie oft am Tag waschen und desinfizieren Sie sich als MFA die Hände? Die aktive Mithilfe des gesamten Teams ist notwendig, um den hohen Qualitätsstandard der Praxis auch nach außen hin zu dokumentieren. Dazu können gehören:
- Informationen im Wartebereich und in den Toiletten (Wir legen Wert auf saubere Hände).
- Tragen von Mundschutz während einer Grippewelle.
- Bewusster Verzicht auf das Händeschütteln (schriftlicher Hinweis angebracht).
Theresia Wölker, Ärzte Zeitung

Entbürokratisierung zwischen Ärzten und Krankenkassen
007 – der Vordruck stirbt nie
Sein neuester Fall führt James Bond in die deutsche Selbstverwaltung. Im Papierkrieg zwischen Ärzten und Krankenkassen soll er ermitteln – während in Westfalen-Lippe bereits am Formularfrieden gearbeitet wird. Ein fast reales Drehbuch mit Bond, seinem Vorgesetzten M sowie Krankenkasse und Arzt.
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Hausarztpraxen für Picant-Studie gesucht
Das Institut für Allgemeinmedizin will sein Best-practice-Modell zur Optimierung des Gerinnungsmanagements in der Praxis testen.
mehr...Kurzmeldungen
Praxisunterstützerinnen in Holland
Speziell ausgebildete MFAs können Hausärzten viel Arbeit abnehmen. In Deutschland steckt dieses Modell noch in den Kinderschuhen, in den Niederlanden ist es längst etabliert. Der Einsatz von Praxisunterstützerinnen entlastet holländische Hausärzte von zeitraubenden, delegierbaren Tätigkeiten und bringt mehr Qualität in der Patientenversorgung. Dieses Konzept der Unterstützung und Entlastung des Hausarztes kann auch für Deutschland ein Erfolgsmodell sein, sagt Jan Tillemans, Hausarzt in Arnheim.
Praxisunterstützerinnen absolvieren zunächst eine Grundausbildung, die der unserer Medizinischen Fachangestellten entspricht. Eine spezielle Zusatzqualifikation befähigt sie schließlich, den Hausarzt direkt und effektiv zu unterstützen. Sie können Ärzte etwa bei delegierbaren Patientengesprächen entlasten. Mit einem gut organisierten Recall-System können sie zudem dazu beitragen, dass sinnvolle Termine von chronisch Kranken nicht versäumt werden, die Patienten rechtzeitig wieder einbestellt werden und dass sie sich, geführt durch Behandlungspläne, mit ihrer Erkrankung auch sicher fühlen.
Bei Tillemans Praxisgemeinschaft liegt die Hauptaufgabe der Praxisunterstützerinnen in der kontinuierlichen Betreuung chronisch Kranker. Hinzu kommen Aufgaben in der Prävention, die etwa 30 Prozent der Tätigkeit ausmachen.
Das Raumkonzept des Hausarztzentrum Rozet passt sich dem Unterstützungsmodell an. Jede der sechs Praxisunterstützerinnen – eine pro Arzt – hat ein Sprechzimmer, ähnlich eingerichtet wie das der Ärzte. Die Sprechzimmer liegen direkt neben dem jeweiligen Arztzimmer. Ärzte und Praxisunterstützerinnen arbeiten also Tür an Tür. Das gestaltet Kommunikation und Abstimmung gleichermaßen einfach wie effizient. Aber auch für Praxen, die räumlich beschränkt sind, gibt es Lösungen, denn nicht jeder Praxisraum wird durchgehend genutzt.
Die meisten Termine der Praxisunterstützerinnen sind mit 30 Minuten veranschlagt, die der Ärzte mit 15 Minuten. So viel Zeit bleibt deutschen Hausärzten selten. Bei 50 und mehr Patienten pro Tag haben Hausärzte in Deutschland gerade einmal acht Minuten zur Verfügung, wie Statistiken belegen. Eine Folge dieser gemischten Betreuung: Holland hat in Europa im Vergleich die zufriedensten Patienten, wie der SWR in seiner Sendung Marktcheck im März 2012 berichtet hat.
Sabine Hüppelshäuser, Ärzte-Zeitung
Pflegenavigator mit neuen Funktionen
Mit Inkrafttreten des Pflege-Neuausrichtungsgesetzes hat die AOK
das Angebot ihrer Pflegenavigatoren ausgebaut und um zahlreiche
Funktionen erweitert. Wichtigste Neuerung: Künftig können die
Einrichtungen nach der Gesamtnote der Qualitätsprüfung sortiert
werden. Für Pflegeheime ist zusätzlich eine Sortierung nach dem
Eigenanteil möglich, der gezahlt werden muss. Darüber hinaus
lassen sich Pflegeeinrichtungen aus einer Merkliste übersichtlich
miteinander vergleichen. Einfacher geworden ist auch die Suche
nach der passenden Einrichtung im unmittelbaren Umkreis des
Wohnortes. Per GPS-Koordination besteht die Möglichkeit, seinen
aktuellen Standort zu bestimmen und sich die Einrichtungen auf
einer Karte anzeigen zu lassen. Bewährte Funktionen wie etwa die
Kostenschätzung bei Pflegediensten werden auch weiterhin
angeboten. Der Pflegeheimnavigator und der Pflegedienstnavigator
verzeichneten allein in den vergangenen zwölf Monaten 15,5
Millionen Seitenaufrufe.
www.aok-gesundheitsnavi.de
Großbritannien will Patientenakten
Bis 2015 sollen in Großbritannien alle Patienten die Möglichkeit haben, elektronisch auf ihre Gesundheitsakten zugreifen zu können. So will es die Informationsstrategie der Regierung. Kein Wunder also, dass britische Gesundheitsorganisationen im kommenden Jahr vor allem im Bereich der elektronischen Patientenakten (E-Patientenakte) investieren wollen. Eine Befragung unter den IT-Verantwortlichen im Gesundheitswesen ergab noch einen weiteren Trend: Es wird kräftig in mobile Gesundheitslösungen investiert, ohne die weder mobile Gesundheitslösungen noch E-Patientenakten funktionieren.

Fehler im Praxisalltag
Geimpft oder nicht geimpft?
In der Rubrik Fehler im Praxisalltag stellen wir in jedem Heft einen Fall vor. In dieser Ausgabe geht es um eine fast vergessene Auffrischimpfung.

Abrechnung von Laborleistungen
Praxislabor bleibt
Seit Juli 2012 gelten neue Vorgaben zur Vergütung von Laboruntersuchungen. Viele KVen setzen diese jetzt im 4. Quartal zum ersten Mal um. In der Praxis selbst erbrachte Laborleistungen sind davon in der Regel jedoch nicht betroffen.

Als agnes zwei in Brandenburg unterwegs
Am Projekt agnes in Brandenburg wirken bislang 30 fortgebildete Medizinische Fachangestellte (MFA) mit. Bis zum Jahresende sollen es rund 100 MFA und Schwestern sein. Ihre Einsätze werden in Brandenburg im Rahmen eines Strukturvertrages zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung, der AOK Nordost und der BARMER GEK nach Paragraf 73a SGB V extrabudgetär abgerechnet. Pro betreutem Patient und Monat gibt es 40 Euro.
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QM von Ärzten gut beurteilt
Die Stiftung Gesundheit hat eine Umfrage unter dem Titel Qualitätsmanagement, Patientensicherheit und Hygiene in der ärztlichen Praxis 2012 durchgeführt. Die Studie sollte klären, wie weit das Qualitätsmanagement und der Schwerpunkt Hygiene im ambulanten Sektor in Deutschland verankert sind.